Negativtrend gegen Viktoria fortgesetzt

Mit der dritten Niederlage in Folge im Gepäck tritt der BSV Kessin die Heimreise an. Gegen überlegene Gastgeber fehlten erneut die Durchschlagskraft vorm Tor und ein konzentriertes Spiel über 90 Minuten. Der Blick auf's Tableau fokussiert sich so nun Richtung Niemandsland.

Dabei können die Gäste im Vergleich zur Vorwoche nominell wieder stärker aufstellen: Lars Illige kehrt zurück in die Innenverteidigung. Daniel Conrad besetzt die linke Außenbahn, vor ihm nimmt Felix Birkner seine angestammte Position ein. Viktoria Rostock tritt ohne Reservisten an, kann aber auf dem Feld im Großen und Ganzen auf Stammpersonal zurück greifen.

Die Gastgeber sind es auch, die sich erste Möglichkeiten in einer spielerisch ausgeglichenen Anfangsphase erarbeiten können. Einen Freistoß entschärft Patrick Guth (2.), im eins gegen eins zwei Minuten später behält Felix Pleban die Nerven. Möglichkeiten auf Kessiner Seite ergeben sich mit einem Freistoß durch Patrick Guth (8.) und einem Schuss von Dirk Redlich nach Zuspiel von Max Klingenberg (10.). Beim Einschussversuch von Kapitän Kay Stempnakowski nach Flanke aus dem halbrechten Mittelfeld durch Enrico Dittmann ist Viktorias Maximilian Meyer zur Stelle, der Nachschuss von Roy Stempnakowski geht knapp drüber (11.). Die Führung der Hausherren fällt in Minute 14 nach einer Ecke. Rostocks Marcel Kreibig schraubt sich am höchsten und wuchtet das Leder beherzt in die Maschen – die einzige Situation, in der der bei Standards zugeteilte Patrick Guth gegen den kantigen Dierkower das Nachsehen hat. Die Möglichkeit zum Ausgleich wird fahrlässig liegen gelassen. Nach Ecke von Dirk Redlich stolpert Kay Stempnakowski die Kirsche aus zwei Metern über das Tor (19.). Der SC bestraft diese Nachlässigkeit eiskalt. Nur zwei Minuten später, erneut nach einem Eckball, erzielt Tobias Wolfinger nach zu kurzem Befreiungsschlag der Hintermannschaft das 2:0. Für die Vorentscheidung sorgt Viktorias Top-Torschütze Christian Adam – voraus ging ein langer Abschlag von Viktorias Keeper (40.).

Die Gäste zeigen sich nach dem Seitenwechsel zunächst engagiert. Nach Freistoß durch Lars Illige (53.) und Pass von Roy Stempnakowski (63.) hat unser Capitano zwei mal den Ausgleich auf dem Schlappen, scheitert aber jeweils knapp. Die Hansestädter schalten ihrerseits einen Gang zurück, können aber immer wieder gefährliche Konter setzen – meist über links durch den wieselflinken Christian Kuhn. Zum Matchwinner avanciert dann aber Rostocks Christian Adam, der mit dem 4:0 (69.) und 5:0 (80.) den Dreipack perfekt macht. Dem BSV fehlt weiterhin das nötige Quentchen Fortune für Ergebniskorrekturen oder gar mehr. Zwar sorgt das Ausschöpfen des Wechselkontingentes für frischen Wind, Aktionen nach vorne bleiben aber zumeist halbherzig. Der heute glücklose Spielführer der Blau-Weißen schrammt das Spielgerät per Kopf nach Flanke von Felix Birkner knapp am Gehäuse vorbei (71.), eine Ecke von Dirk Redlich findet keinen Abnehmer (77.). Das erste Saisontor von Daniel Lepinat zum 5:1 und der Scorerpoint für Lars Illige sind dann nur noch für die Akten von Relevanz (86.).

Der Sportclub kann mit dem verdienten Sieg den dritten Tabellenplatz festigen und weiter vom Aufstieg träumen. Zeit genug dafür bleibt – am kommenden Wochenende haben die 06er spielfrei, bevor man am 12.05.2013 die LSG Elmenhorst II empfängt. Auf Seiten der Kessiner muss das Frasenschwein nun tapfer sein. Im Heimspiel gegen TSV Rostock 2011 am kommenden Sonntag müssen nun endlich Punkte her. Ein Schlüsselspiel in den Wochen der Wahrheit! … Den Sieg über den Kampf erzwingen, zur Not auch mal ein schmutziges 1:0. Die Einstellung stimmt nach wie vor, nun muss sich die Mannschaft einfach mal wieder selbst belohnen.

SC Viktoria Rostock 06 – BSV Kessin 5:1 (3:0)
Aufstellung BSV Kessin F. Pleban – D. Conrad, S. Fröhmel, L. Illige, E. Dittmann (70. D. Krosky) – F. Birkner, P. Guth (57. N. Hähnel), D. Redlich, M. Klingenberg – R. Stempnakowski (70. D. Lepinat), K. Stempnakowski
Reserve BSV Kessin D. Krosky, N. Hähnel, D. Lepinat
Aufstellung SC Viktoria Rostock 06 M. Meyer – Morris Neu, D. Winkler, T. Wolfinger – C. Kuhn, S. Waldhaus, Maik Neu, D. Kreibig – M. Kreibig, Meiser – C. Adam
Reserve SC Viktoria Rostock 06
Tore 1:0 M. Kreibig (14.), 2:0 T. Wolfinger (21.), 3:0 C. Adam (40.), C. Adam 4:0 (69.), 5:0 C. Adam (80.), 5:1 D. Lepinat (86.)
Karten

 

Motor entscheidet umkämpfte Partie

Der BSV Kessin findet nach Ende der Winterpause weiterhin nicht zurück in die Erfolgsspur. Nach dem 1:4 gegen Sievershagen lässt man auch gegen Motor Neptuns Vierte wichtige Punkte im Kampf um die vorderen Tabellenplätze liegen. Spielertrainer Mirko Tausch lief heute selbst auf, Vereinsurgestein Thomas Guth – heute an der Seitenlinie – musste mehrere Schlüsselpositionen neu besetzen und im Vergleich zur Vorwoche beinahe die komplette Abwehr umbauen. Die Personalsorgen der Gastgeber können aber nur bedingt als Erklärung heran gezogen werden. Denn auch auf Seiten der Gäste gab es Absagen, so dass Motor nur mit einem Elfer-Kader ohne Auswechselspieler antreten konnte.

Die Begegnung startet mit einigen Minuten Verspätung. Der für das Spiel angesetzte Schiedsrichter erscheint nicht, der Beobachter von Seiten des Verbandes tritt unverrichteter Dinge den Heimweg an – leider kein Novum in der Liga und jedes mal für alle Beteiligten ein Ärgerniss. Nach Rücksprache mit der Gästeelf und deren Einverständnis wird kurzfristig Udo Klingenberg als Ersatz organisiert. Vielen Dank an Udo und die Sportsfreunde der SG, dass das geklappt hat und das Spiel so noch angepfiffen werden konnte.
Den Kessinern kann man zu Beginn eine gewisse Nervosität nicht absprechen. Motor diktiert das Spielgeschehen der ersten Halbzeit, agiert sicherer im Aufbau und erarbeitet sich ein optisches Übergewicht. Der BSV hält zwar mit Kampf gegen, kann viele Situationen aber nur unzureichend spielerisch klären. Gefahr entsteht auf beiden Seiten überwiegend durch Einzelaktionen oder Standards. In der ersten Spielminute kommt Kay Stempnakowski nach Doppelpass mit Bruder Roy zum Abschluss – Neptuns Rückhalt klärt zur Ecke. Auf der Gegenseite pariert Felix Pleban einen Freistoß sicher (18.).
Die SG Motor Neptun spielt bis zum gegnerischen Sechszehner gefällig, allerdings ohne die ganz großen Hochkaräter. Die Jungs in Blau-Weiß hingegen vergeben die wenigen sich bietenden Möglichkeiten. Nach einem Eckball verfehlt Kay Stempnakowski den Kasten per Kopf knapp (20.), ein strammer Schuss von Patrick Guth in Minute 29 kann mit viel Glück entschärft werden. Auch einer weiteren Doppelchance durch Dirk Redlich und Patrick Guth bleibt der Erfolg versagt (43.). Die Quittung folgt quasi mit dem Pfiff zum Pausentee: Felix Pleban verschätzt einen Ball aus 25 Metern und muss nachgreiften. Der Ball ist wohl aber über die Linie – die in dieser Situation glückliche, aufgrund der Spielanteile aber verdiente Halbzeitführung der Gäste.

In den Bandelstorfer Katakomben appelliert Thomas Guth an das Team, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und die zweiten 45 Minuten mit Selbstvertrauen anzugehen. Raffiniert gelingt allerdings direkt nach Wiederanpfiff das 2:0 der Rostocker. Ein ruhender Ball wird schnell ausgeführt – die Hintermannschaft hat gegen die durchgestarteten SGler keine Chance. Kessin benötigt 15 Minuten, um sich zu erholen, sorgt dann aber dafür, dass sich eine bis zum Schluss packende Begegnung entwickelt. Patrick Guth scheitert zunächst aus 20 Metern (61.). Nach Ecke von Dirk Redlich sieben Minuten später nickt der Mittelfeldmotor dann aber beherzt zum Anschlusstreffer ein. Nur drei Zeigerumdrehungen darauf können die Werftler den alten Abstand wieder herstellen, bevor Kay Stempnakowski mit Flachköpper 20 Zentimeter über der Grasnarbe das 2:3 besorgt (72.). Voraus ging dem Tor eine sehenswerte Kombination über Max Klingenberg und Flanke des eingewechselten Hannes Kieseler.
Den Schlussminuten dieser intensiven Partie drücken die inzwischen konditionell weit überlegenen Gastgeber ihren Stempel auf. Man arbeitet beherzt gegen Ball und Gegner und zeigt nun endlich die gewohnte Sicherheit im Aufbau- und Kombinationsspiel. Den Bock umstoßen kann Patrick Guth vom Elfmeterpunkt nach Handspiel im Strafraum. Souverän und platziert markiert er sein inzwischen zehntes Saisontor. Leider wird der BSV Kessin nicht mit dem Punkt belohnt – der Fußball zeigt wieder einmal seine häßliche Fratze. Im Hochgefühl will man das Momentum zum Sieg nutzen, agiert im Nachhinein gesehen wohl aber etwas zu offensiv und forsch. Zwei Minuten vor dem Ende setzt so Neptun aus vermeidlicher Abseitsposition mit dem 3:4 den aus Kessiner Sicht dissonanten Schlussakkord. Da Schüsse von Kay Stempnakowski und Enrico Dittmann in der Nachspielzeit geblockt werden, bleibt es für den Ballsportverin bei aktuell 17 Punkten.

Nach geglückter Revanche für die 8:1 Hinspielklatsche geht es für die SG Motor Neptun am kommenden Sonntag zum TSV Rostock 2011. Der BSV Kessin hat am 16. Spieltag den Ligadritten SC Viktoria Rostock 06 vor der Brust.

BSV Kessin – SG Motor Neptun Rostock IV 3:4 (0:1)
Aufstellung BSV Kessin F. Pleban – D. Krosky, N. Hähnel, S. Fröhmel, E. Dittmann – D. Redlich, M. Tausch (H. Kieseler), P. Guth, M. Klingenberg – R. Stempnakowski (D. Lepinat), K. Stempnakowski
Reserve BSV Kessin H. Kieseler, F. Zorn, S. Trinks, D. Lepinat
Aufstellung SG Motor Neptun Rostock IV Jerghoff – Ma. Fischer, Bursian, Hassel, D. Mahlke – Vietinghoff, Pallutz, Russnak, Felsko – Krüger, Adam
Tore 0:1 Hassel (45.), 0:2 Krüger (46.), 1:2 P. Guth (68.), 1:3 Krüger (71.), 2:3 K. Stempnakowski (72.), 3:3 P. Guth (Handelfmeter 82.), 3:4 Krüger (88.)
Karten

 

BSV unterliegt in Überzahl

Scheiße war's, und kein Kompott… Nach zwei abgesagten Spielen und einer witterungsbedingt durchwachsenen Vorbereitung kehrt der BSV Kessin mit herber Niederlage im Gepäck aus Lambrechtshagen zurück. Gegen spielerisch und läuferisch starke Gastgeber, die sich mit einem Platzverweiß in Halbzeit zwei selbst schwächten, konnte heute der Schlüssel zum Erfolg nicht gefunden werden.

Die Anfangsminuten im Spiel der Verfolger gestalten sich mit Torraumszenen auf beiden Seiten zunächst ausgeglichen. Felix Pleban hält Abschlüsse der Hausherren sicher (7. und 12.). Sein Gegenüber kann per Faust eine Ecke von Dirk Redlich entschärfen (10.), beim Fallrückzieher von Patrick Guth eine Minute später muss der SSV-Rückhalt nicht eingreifen.
Innerhalb von zehn Minuten können die Rostocker Vorortstädtler das Spiel dann aber schon vorentscheiden. Beim Schuss zum 1:0 auf's kurze Eck ist Kessins Keeper machtlos (14.). Den Toren zum 2:0 (21.) und 3:0 (24.) gehen Stellungsfehler der Bandelstorfer Hintermannschaft vorraus. Sievershagen steckt zwei mal auf den schnellen Linksaußen durch und erarbeitet sich so ein kompfortables Polster. Trainer Mirko Tausch reagiert, zieht den sprinntstarken Sebastian Tews eine Position zurück, Dirk Redlich nach außen und besetzt das zentrale Mittelfeld mit Tom Theberath.
Da ein Schuss von Dirk Redlich am Kasten vorbei geht (23.) und ein Kopfball von Lars Illige nach einer Ecke auch nicht in den Maschen landet (30.), geht es für die Gäste ohne das wichtige Anschlusstor in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zeigen sich die Gäste bemüht, Patrick Guth (47. und 50.) und Roy Stempnakowski (52.) können das Leder aber nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Der SSV kommt gegen nun tiefer- und sicherstehende Bandelstorfer  trotz gefälligem Aufbauspiel nur noch selten zum Abschluss. Lediglich ein Schuss in Minute 53 steht zu Papier. Die Nummer 17 der 1950er erweist seiner Mannschaft zusätzlich einen Bärendienst: Nach gelber Karte, erlangt durch vehementes Fordern einer Karte nach Foulspiel in Halbzeit Eins, wird dieser in der 61. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Die zweite gelbe Karte vergibt der Unparteiische ebenfalls nach verbaler Unüberlegtheit (O-Ton: "Du Vogel…"). Fairerweise muss erwähnt sein, dass beiden Aktion ein gelbwürdiges Foul der Kessiner voraus ging, das nicht geahndet wurde – zwei Fehlentscheidungen des ansonsten insgesamt guten Schiedsrichters.
Der BSV kann nun naturgemäß zielstrebiger drücken, die Lambrechtshäger verlagern sich auf devensive Arbeit und entlastende Konter. Lars Illige schaltet sich vermehrt ins Offensivspiel ein. Im Zusammenspiel mit Patrick Guth, Dirk Redlich oder Roy Stempnakowski entstehen immer wieder Möglichkeiten für die Gäste. Der Anschluss fällt allerdings zu spät. Nach Ecke von Dirk Redlich verlängert Lars Illige per Kopf, Kay Stempnakowski kann zum 1:3 einschieben (82.). Zwei Minuten später vergibt Patrick Guth, bevor nach langem Befreiungsschlag der Sievershäger Sportverein mit dem 4:1 den Deckel drauf macht (89.) – die Leistungssteigerung der Kessiner in den zweiten 45 Minuten fällt leider zu gering aus.

Mit dem verdienten Dreier im Gepäck setzen sich die SSVler erstmals seit dem 7. Spieltag wieder vor die Kessiner in der Tabelle. Der BSV empfängt am kommenden Sonntag Motor Neptun, für Sievershagen geht es zum SC Viktoria Rostock.

Vielen Dank an Jule für die Stichpunkte zum Spielbericht.

Sievershäger SV 1950 III – BSV Kessin 4:1 (3:0)
Aufstellung F. Pleban – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (28. T. Theberath) – F. Birkner, D. Redlich, M. Klingenberg (54. K. Stempnakowski), S. Tews (58. N. Hähnel) – R. Stempnakowski, P. Guth
Reserve K. Stempnakowski, N. Hähnel, S. Trinks, F. Zorn, T. Theberath, M. Tausch
Tore 1:0 (14.), 2:0 (21.), 3:0 (24.), 3:1 (82. K. Stempnakowski), 4:1 (89.)
Karten N. Hähnel (Gelbe Karte – Foulspiel), Sievershäger SV (61. Gelb-Rote Karte – Fordern/Beschimpfen)

 

 

Testspielauftakt der Blau-Weißen hat sich gewaschen

Am vergangen Sonntag starteten die Fußballer des BSV Kessin in die Rückrundenvorbereitung. Im ersten Testspiel 2013 traf man auf die zweite Vertretung des Laager SV 03, gespielt wurde auf Kunstrasen, die Bedingungen waren ausgezeichnet. Warum es gegen den Kreisligisten am Ende nicht ganz gereicht hat, lässt sich im Detail gar nicht mehr so genau rekonstruieren, denn: Einen waschechten Spielbericht gibt es heute nicht, weil: Einen waschechten Spielberichtsbogen gab es nicht.
Die Mitschriften, von Mirko Tausch und Enrico Dittmann mit gefrorenem Stift und kältetauben Händen am Spielfeldrand angefertigt, landeten noch am selben Abend in einem Großelektrogerät für Textilpflege – tja, das Ding wurde in der Innentasche eines Trainingsanzuges einfach mal mitgewaschen. Notiz an mich selbst: Spielberichte in Zukunft mit wasserfestem Edding anfertigen! Der geneigte Leser sei daher gewarnt: die nachfolgenden Ausführungen und Daten beruhen auf nebulösen Gedächtnisfragmenten des Autors und fragwürdigen Papier-Rekonstruktionen der Forschungsabteilung des BSV Kessin …

Die Gäste beginnen gegen die eine Liga höher spielenden Laager überraschend schwungvoll und können durch Kay Stempnakowski und Sebastian Tews nicht unverdient in Führung gehen, letzterer besorgt per sehenswertem Heber das zwischenzeitliche 2:0 aus Sicht der Kessiner. Gegentore fallen nach individuellen Fehlern (Enrico Dittmann vor dem 2:1), Abstimmungsproblemen der gesamten Bandelstorfer Hintermannschaft, zum Teil aber auch gefühlt begünstigt durch den Unparteiischen: Patrick Guth verursacht einen strittigen Strafstoß, ein andermal bleibt der Abseitspfiff aus. Die Führung zur Pause für die Hausherren ist in jedem Fall aber verdient.

Bis zum Ende der Begegnung gelingt es dem SV immer wieder mit scharfen, flachen Hereingaben über die Außen für Gefahr zu sorgen. Der BSV findet dagegen bis zum Schlusspfiff kein probates Mittel. Da man auch offensiv das eine oder andere Tor liegen lässt, entspricht das Endergebniss den gezeigten Leistungen beider Teams. Summa summarum lässt sich trotzdem ein positives Fazit ziehen: Trotz Nummer zwei im Tor (Felix Pleban machte seine Sache gut) und zwei Testspielern in der Abwehr (ein Dank für den gezeigten Einsatz an Falco Zorn und Mark Hansen) konnte man erhobenen Hauptes den ungewohnten Platzuntergrund verlassen.

SV Laage 03 II – BSV Kessin 7:4 (5:3)
Aufstellung F. Pleban – D. Conrad, F. Zorn (D. Krosky), L. Illige, E.Dittmann (M. Hansen) – D. Redlich, P. Guth, M. Klingenberg (M. Tausch), S. Tews – R. Stempnakowski (H. Kieseler), K. Stempnakowski
Reserve D. Krosky, M. Hansen, M. Tausch, H. Kieseler
Tore 1:0 (5. S. Tews), 2:0 (13. K. Stempnakowski), 2:1 (15.), 2:2 (22.), 3:2 (34. FE), 4:2 (39.), ..?.. 6:3 (58.), 7:3 (73.), 7:4 (74. K. Stepmnakowski)
Karten

 

Kessin rangiert die Lok aufs Abstellgleis

Am vergangenem Sonntag galt es vor der Winterpause ein letztes mal die Bäuche in den Wind zu stellen, dem rauen Wetter zu trotzen und Deutschlands liebste Kugel rollen zu lassen. Unter dem Motto „Endstation Bandelstorf“ lud der BSV Kessin die dritte Vertretung des ESV Lok Rostock 1948 zum letzten Heimspiel des Jahres auf den mit herbstlich-bunten Blattwerk verzierten Bandelstorfer Acker. Während die Gäste die Reise mit dünner Personaldecke antraten, konnte Thomas Guth mit einem fünfzehn Mann starken Kader die Weichen auf Sieg stellen.

Kessin startet die Begegnung druckvoll und kommt durch Roy Stempnakowski in Minute 12 zur ersten Einschussmöglichkeit. Die frühe Führung gelingt kurz darauf Tom Theberath. Nach Balleroberung und Zuspiel von Hannes Kieseler zieht er zentral von der Strafraumkante zum 1:0 ab. Die Hausherren agieren in der Folge weiter beherzt gegen Ball und Gegner, die aus Tabellensicht als Underdog agierenden Rostocker stemmen sich mit Einsatz und Willen dagegen. In der 21. Spielminute vergibt Stürmer Roy Stempnakowski dann einen Hochkaräter, drei Minuten später macht er es besser: nach klugem Querpass von Bruder Kay schiebt er aus kurzer Distanz zum verdienten 2:0 ein. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff taucht er nach einem Befreiungsschlag von Hannes Kieseler abermals vor dem Kasten des ESV auf, sein Schuss wird aber entschärft. Beim Anschlusstreffer verschätzt sich Nico Hähnel bei einer ESV Flanke, die Lok ist durch und erzielt durch Hannes Knüppel das 2:1 (30.). Dirk Redlich kann den alten Abstand aber postwendend wieder herstellen. Kay Stempnakowski setzt sich zunächst auf der rechten Bahn durch und bedient Dirk mit Pass in den Rückraum der ESV Hintermannschaft. Mit Auge wird unten rechts zum 3:1 vollendet (33.). Die Partie präsentiert sich zum Ende der ersten Halbzeit kampfbetont. In Folge eines Zweikampfes verletzt sich Philip Heyden und muss noch vor dem Seitenwechsel durch Enrico Dittmann ersetzt werden (36.). Die letzte Möglichkeit vor dem heute heiß ersehnten Pausentee leitet der Capitano ein. Kay Stempnakowskis Flanke in den Fünfmeter-Raum erreicht Hannes Kieseler allerdings nicht mehr.

In den zweiten 45 Minuten stößt der ESV Lok Rostock an konditionelle Grenzen. Ohne Wechselspieler können die Jungs in rot die bis dahin geleistete Gegenwehr nicht mehr zu 100% aufrecht erhalten. Glück hat der Gast beim ersten Angriff der Bandelstorfer. Roy Stempnakowski gelingt das Kunststück, das Leder aus zwei Metern nicht im Tor unter zu bringen (50.). Zwei Minuten später zappelt das Spielgerät dann aber doch in den Maschen. Enrico Dittmann sucht und findet mit wohl temperiertem Pass Dirk Redlich, der im Strafraum aus spitzem Winkel zum 4:1 einschießt. Der Genickbruch aus Sicht der Gäste besorgt die nun folgende One-Man-Show. Nach mäßiger Torausbeute in den vergangenen Wochen entscheidet Kay Stempnakowski die Partie in seinem heute 100. Pflichtspiel für den BSV innerhalb von 11 Minuten. Tom Theberath bedient Roy Stempnakowski, der sich in den 16er tankt und mit Querpass das 5:1 vorbereitet (61.). Das 6:1 leitet Nico Hähnel mit schöner Flanke ein, der Spielführer kann unbedrängt einschieben (68.). Einen weiteren Assist-Point verdient sich dann Enrico Dittmann, bevor Kay Stempnakowski den lupenreinen Hattrick perfekt macht (72.). Mit dem 12. Tor im 11. Spiel ergattert Kay damit den dritten Platz der Torschützenliste der Kreisklasse Warnow Staffel I. In Erwartung des klaren Spielausganges bietet Trainer Thomas Guth für die Schlussphase mit Steven Trinks und Felix Pleban zwei stets vorbildlich arbeitende Jungs aus der zweiten Reihe auf. Felix Pleban bedankt und belohnt sich mit seinem sehenswerten Treffer zum 8:1 Endstand. Nach Ecke von Dirk Redlich drischt er die Kirsche volley unhaltbar ins Tor (85.). Beim letzten Angriff kurz vor dem Abpfiff versucht Kay Stempnakowski im Strafraum abzuziehen. Er trifft dabei aber den von der Seite herangeeilten und wohl nicht wahrgenommenen Gegner und sieht dafür den gelben Karton – eine Entscheidung die sicherlich streitbar ist. Über die gesamte Partie betrachtet hinterließ der durch einen Schiedrichterbeobachter begleitete Unparteiische heute ansonsten aber einen positiven Eindruck.

Mit vier Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz und sieben auf Herbstmeister Elmenhorst überwintert der BSV Kessin auf Platz 5 der Tabelle. Man stellt dabei das beste Torverhältnis sowie den zweitbesten Sturm der Liga. Der ESV Lok Rostock kann am 02.12.2012 noch im Nachholspiel gegen den TSV Rostock punkten.

Vielen Dank an Jule für die Stichpunkte zum Spielbericht.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: + dirigierte seine Vorderleute von hinten | – hielt heute nicht die 0
  • Daniel Conrad: + lieferte kämpferisch beherzt ab | – verfranst sich im Spiel teilweise in Diskussionen/Meckereien
  • Frank Bauer: + sichere Devensivarbeit | – im Spiel nach vorne zum Teil mit dem Kopf durch die Wand
  • Lars Illige: + half auch auf der rechten Bahn | – offensiv heute unter seinen Möglichkeiten
  • Nico Hähnel: + engagierte Zweikampfführung | – beim Gegentreffer nicht auf der Höhe
  • Hannes Kieseler: + nahm viel Zweikämpfe an | – im Passspiel oft zu ungenau
  • Tom Theberath: + gute Zweikampfführung, setzte offensiv Akzente | – sieht noch zu selten den Nebenmann
  • Dirk Redlich: + offensiv quirlig und zielstrebig | – im Spiel nach hinten fehlt oft die Motivation
  • Philip Heyden: + nach seiner Rückkehr wieder im Team angekommen | – teilweise noch zu verspielt
  • Kay Stempnakowski: + klasse Trefferquote | – muss weiter konstant an diese Form anknüpfen
  • Roy Stempnakowski: + hohes Laufpensum, zweiter Saisontreffer | – benötigt zu viele Chancen
  • Felix Pleban: + tolles Tor nach seiner Einwechselung | – ansonsten zu unauffällig
  • Enrico Dittmann: + passsicher, zwei Torvorlagen | – in Zweikämpfen zum Teil zu weit weg vom Gegner
  • Steven Trinks: + zeigte sich im Sturm mehrmals anspielbereit | – gab keinen Torschuss ab
BSV Kessin – ESV Lok Rostock 1948 III 8:1 (3:1)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, N. Hähnel (73. F. Pleban) – H. Kieseler, T. Theberath, D. Redlich, P. Heyden (36. E. Dittmann) – K. Stempnakowski, R. Stempnakowski (73. S. Trinks)
Reserve E. Dittmann, F. Pleban, S. Trinks, M. Tausch
Tore 1:0 (17. T. Theberath), 2:0 (24. R. Stempnakowski), 2:1 (30. H. Knüppel), 3:1 (33. D. Redlich), 4:1 (52. D. Redlich), 5:1 (61. K. Stempnakowski), 6:1 (68. K. Stempnakowski), 7:1 (72. K. Stempnakowski), 8:1 (85. F. Pleban)
Karten K. Stempnakowski (89. Gelbe Karte – Foulspiel/Diskussion)

 

Frühes Gegentor beschert 3. Saisonniederlage

Wieder einmal hat es gegen einen direkten Konkurrenten am Ende nicht gereicht. In einer umkämpften Begegnung behalten die Gäste aus Rostock das glücklichere Ende für sich. Mit breitem Kader und offensivem 4-3-1-2 System überzeugt der BSV Kessin zwar vor allem im zweiten Durchgang spielerisch und kämpferisch. Der FC Rostock Rangers macht aber trotz dünner Personaldecke das entscheidende Tor mehr.

Den besseren Start erwischen die Bandelstorfer: Felix Birkner setzt sich nach nicht einmal 60 gespielten Sekunden auf links gegen zwei Verteidiger durch, verzieht im Sechszehner aber knapp. Beim Schuss von Mirko Tausch nach Eckball ist Björn Röhrdanz auf dem Posten (4.). Das goldene Tor gelingt den Gästen früh nach Ecke auf der Gegenseite. Enrico Dittmann klärt zunächst per Kopf. Im Rückraum zieht Rostocks Hoth dann aber sträflich allein stehend ab und erzielt unhaltbar mit sehenswertem Volleyschuss das 0:1 (9.). Der BSV benötigt einige Minuten, um sich vom frühen Rückschlag zu erholen, Rostock versucht mit körperbetonter Zweikampfführung die Bemühungen des Gegners zu unterbinden. Gegen Felix Birkners Solo in Minute zwanzig ist dann aber kein Kraut gewachsen. Unwiderstehlich tankt sich der Linksaußen auf seiner Bahn durch und bedient Patrick Guth, der das Leder an den Außenpfosten wuchtet. Sieben Minuten später zieht Felix nach erneut starkem Dribbling selbst ab, das Spielgerät begräbt Björn Röhrdanz allerdings sicher. Wirklich Zwingedes gelingt in der verbleibenden Viertelstunde dann keinem Team mehr. Kessins Abwehr steht zumeist sicher und entschärft mit durchdachtem Abseits-Spiel die Offensivakzente der Rangers.

Erklärtes Ziel der Gastgeber nach dem Seitenwechsel ist es, direkt wieder wach zu sein, was zunächst auch gut gelingt. Einen weiten Abschlag von Daniel Lepinat verlängert Kay Stempnakowski per Kopf. Nach Kombination über Mirko Tausch und Patrick Guth landet der Ball dann wieder beim Spielführer, dessen Schuss aber geklärt werden kann (53.). Die darauf folgende Ecke köpft der Capitano in die Hände von Rostocks Keeper. Nur eine Minute später kann sich Björn Röhrdanz erneut auszeichnen. Nach klugem Pass von Sebastian Tews zwingt Kay Stempnakowski diesen zur Glanzparade. Sein Gegenüber tut es Rostocks Rückhalt in der 56. Minute gleich. Nach Ecke und Klärungsversuch durch Frank Bauer fischt Daniel Lepinat das Spielgerät mit riesem Reflex aus den Maschen. Nach weiterer Ecke  und starkem Kopfball ist Kessins Nummer Eins schnell unten und verhindert die Vorentscheidung erneut (61.). Thomas Guth reagiert und bringt in Minute 65 Mathias Guth und Dirk Redlich, um dem (Offensiv-)Spiel neue Impulse zu geben. Nach abgefangenem Abstoß ist es dann auch Mathias Guth der zu Sebastian Tews durchsteckt. Dieser zieht im Strafraum allerdings zu unplatziert ab (68.). In der Schlussphase macht der BSV Kessin hinten auf und wirft Mann und Maus nach vorne. Der FC stemmt sich seinerseits mit körperlicher Präsenz dagegen und setzt auch offensiv durch David Schmidt immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die letzte Möglichkeit zum unter dem Strich verdienten Ausgleich vergibt Felix Birkner aus spitzem Winkel (90.).

Mit dem Auswärts-Dreier im Gepäck klettert der FC Rostock Rangers zunächst auf den zweiten Tabellenplatz und empfängt zum Hinrunden-Finale am kommenden Sonntag Liganeuling BSG Helgas Kitchen. Der BSV Kessin muss gewillt sein, durch Punkte im Rahmen des Heimspiels gegen ESV Lok Rostock 1948 III den Anschluss nach oben zu wahren.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Körperlich und spielerisch derzeit in beeindruckender Form.
  • Daniel Conrad: Couragierte Vorstellung, vor allem in der ersten Halbzeit auch mit offensiven Akzenten.
  • Frank Bauer: Wichtiger Schalter und Verwalter im Abwehrzentrum.
  • Lars Illige: Beherzte Partie mit Offensivdrang in der Schluss-Viertelstunde.
  • Enrico Dittmann: Fehlerfreie Vorstellung und deutliche Steigerung zur Vorwoche.
  • Felix Birkner: Heute stärkster Mann auf dem Feld. Unwiderstehliche Antritte, im Abschluss aber zu ungenau.
  • Mirko Tausch: Der Terrier im zentralen Mittelfeld mit guter Begegnung.
  • Sebastian Tews: Wieder deutlich gesteigert. Es fehlt aber noch die letzte Spritzigkeit.
  • Patrick Guth: Dreh- und Angelpunkt hinter den Spitzen. Hatte den Ausgleich auf dem Fuß.
  • Kay Stempnakowski: Engagiertes Spiel mit zahlreichen Abschlussmöglichkeiten.
  • Roy Stempnakowski: Klasse Zusammenspiel mit Patrick und Kay. Muss aber öfter den Abschluss suchen.
  • Dirk Redlich: War heiß auf das Spiel und entsprechend motiviert agierend.
  • Mathias Guth: Trotz vereinzelten Abspielfehlern mit vielen guten Ideen im Spiel nach vorne.
  • Tom Theberath: Kam kurz vor Schluss – keine Bewertung.
BSV Kessin – FC Rostock Rangers 0:1 (0:1)
Aufstellung BSV D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann – F. Birkner, M. Tausch (65. D. Redlich), P. Guth (65. M. Guth), S. Tews – R. Stempnakowski (84. T. Theberath), K. Stempnakowski
Reserve BSV D. Redlich, M. Guth, F. Pleban, H. Kieseler, T. Theberath, P. Heyden, nicht im Kader: S. Trinks
Aufstellung FC Röhrdanz – Peters, Arndt, Diederich – Lüth, Lorenz – Köpp, Wiese, Hoth  – Koch, Schmidt
Tore 0:1 Hoth (9.)
Karten D. Conrad (30. Gelbe Karte, Reklamieren), Rangers (52. Gelbe Karte, Foulspiel), Rangers (80. Gelbe Karte, Foulspiel)

 

4:1 Auswärtssieg bringt Kessiner in Schlagdistanz

Nach zwei Spielen ohne Dreier verbucht der BSV Kessin gegen die dritte Mannschaft des FSV Nordost Rostock einen ganz wichtigen Sieg. Bei rauem Wetter und an den Bandelstorfer Acker erinnernde Platzverhältnisse gelingt es dem BSV durch den Auswärtserfolg die Tabellenplatzierung zu festigen – der Rückstand auf Platz zwei beträgt nur noch zwei Punkte.

Die Anfangsphase ist bei den Gästen geprägt von einigen Ungenauigkeiten, der FSV versteckt sich hingegen keineswegs. Nach sehenswerter Kombination der Kessiner vor Rostocks Tor kann auch der FSV einen ersten gefährlichen Angriff fahren. Beim vermeidlichen Tor entscheidet der Unparteiische aber auf Abseits (4.). Regelkonform fällt die Führung für den BSV: Patrick Guths Pass in die Gasse erreicht Kay Stempnakowski, der mit seinem 9. Saisontreffer im 9. Einsatz seine kleine Torflaute beenden kann.
Den Ausgleich verhindert Daniel Lepinat nach sehenswertem Freistoß der Gastgeber (17.). Auch bei den folgenden Angriffsbemühungen der Dierkower hält er die Null. Nach Gestocher im Kessiner Strafraum zieht der FSV vom 16er ab. Lepinat lässt abklatschen und fingert trotz rutschigem Boden auch den Nachschuss mit riesem Reflex raus (30.). Fünf Minuten später pariert er erneut stark im Eins gegen Eins, beim verdienten Ausgleich ist er aber machtlos. Nach Ecke der Nordostler wuchtet das Leder per Kopfball an den Innenpfosten, um von dort wieder aus dem Tor zu springen – der Treffer wird aber korrekterweise gegeben. Die Gastgeber wittern nun Morgenluft, agieren körperlich stärker und offensiv etwas zielstrebiger. Das 2:1 gelingt allerdings dem BSV Kessin. Lars Illige startet in der eigenen Hälfte, sucht den Doppelpass mit Mirko Tausch und wird letztendlich per Heber vom Capitano Kay Stempnakowski bedient. Mit rechts aus 10 Metern Torentfernung lässt er Rostocks Keeper keine Chance (43.).

Nach eindringlichen Worten zur Halbzeitansprache finden die Gäste im zweitem Abschnitt besser zu ihrem Spiel. Man versucht, den Ball flach zu halten und Zweikämpfe besser anzunehmen. Das 1:3 fällt passend dazu zum oft zitierten psychologisch wichtigem Zeitpunkt. Einen Einwurf durch Flügelflitzer Felix Birkner nimmt Patrick Guth technisch beschlagen mit der Brust an und wuchtet die Kirsche nach starker Linksdrehung volley ins Gehäuse der Rostocker (54.). Zur Mitte der zweiten Halbzeit gelingt es den Blau-Weißen immer wieder gute Kombinationen zu fahren und damit auch das eine oder andere mal zum Abschluss zu kommen. Aber auch der FSV stemmt sich mit zwei Siegen aus den vergangenen Begegnungen im Gepäck beherzt gegen die drohende Niederlage. Trainer Thomas Guth reagiert und belebt mit zwei Wechseln die heute zu ungefährliche rechte Bahn.
Rostocks Bemühungen sollen bis zum Ende ohne Ertrag bleiben, der BSV Kessin vertagt die endgültige Entscheidung seinerseits auf die Nachspielzeit. In Minute 77 steckt Philip Heyden durch zu Mirko Tausch. Dieser tankt sich auf die Grundlinie und flankt in den Strafraum. Kay Stempnakowskis Flugkopfball schrammt aber am Kasten vorbei. Ein Befreiungsschlag von Lars Illige auf Höhe der Mittellinie wird immer länger, senkt sich gefährlich und muss vom rausgerückten Rückhalt des FSV zur Ecke geklärt werden (84.). Nach Kombination über rechts und Flankenwechsel auf links legt Felix Birkner mit Übersicht auf Dirk Redlich ab, dessen Schuss aber knapp drüber geht (87.). In der selben Minuten folgt einem langen Abschlag die Kopfballverlängerung durch Kay Stempnakowski auf Bruder Roy. Bevor dieser abziehen kann wird das Leder aber noch im letzten Moment durch einen Rostocker Defensivmann entschärft. Den Schlussakkord unter eine intensive Begegnung setzt dann Felix Birkner in Minute drei der Nachspielzeit: Nach Solo von der Mittellinie stochert er das Spielgerät vom Elfmeterpunkt zum 1:4 Endstand ins Tor.

Am Ende fällt der Sieg gefühlt um ein bis zwei Tore zu hoch aus, ist aber aufgrund der besseren Chancenverwertung nicht unverdient. Zusammen mit dem Sievershäger SV haben die Kessiner nun das beste Torverhältniss und können den Blick weiterhin nach oben richten. Am kommenden Sonntag empfängt man die Rangers aus Rostock, welche sich mit einem Punkt im Tableau vor dem BSV Kessin einordnen. Der FSV tritt am selben Tag bei Motor Neptuns Vierter an.

Vielen Dank an Jule Nentwich und Felix Pleban für die Erstellung der Notizen zum Spielbericht.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Erneut bärenstarke und fehlerfreie Vorstellung. Beim Gegentreffer chancenlos.
  • Nico Hähnel: Körperlich präsent und konsequent in der Zweikampfführung.
  • Frank Bauer: Gewohnt überzeugend und lautstark im Abwehrzentrum agierend.
  • Lars Illige: Krönte eine starke Partie mit seinem zweiten Saisontreffer.
  • Enrico Dittmann: Spiel mit Licht und Schatten. Defensiv gegen Rostocks starken Linksaußen gebunden.
  • Sebastian Tews: Nach noch nicht ausgestandener Erkältung läuferisch nicht auf der Höhe.
  • Felix Birkner: Viel Gefahr ging heute von seiner Seite aus. Beherztes Solo zum entscheidenden 1:4.
  • Mirko Tausch: Gute Zweikampfquote und konsequente Devensivleistung. Offensiv fehlte oftmals die Übersicht.
  • Dirk Redlich: Suchte immer wieder den Abschluss. Schaltete zum Ende einen Gang zurück.
  • Hannes Kieseler: Brachte einige Flanken, konnte sich insgesamt aber nur selten in Szene setzen.
  • Philip Heyden: Konnte für frischen Wind auf seiner Seite sorgen, ist von Bestform aber noch etwas entfernt.
  • Kay Stempnakowski: Brachte sein Team früh auf die Siegerstraße. Mit Chancen zu weiteren Treffern.
  • Patrick Guth: Bleibt im Zweikampf mit Kay Stempnakowski um die Torjägerkrone mit 8. Treffer dran.
  • Roy Stempnakowski: Offensiver Arbeiter für die Schlussphase der Begegnung.
FSV Nordost Rostock III – BSV Kessin 1:4 (1:2)
Aufstellung D. Lepinat – N. Hähnel, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (67. S. Tews) – F. Birkner, M. Tausch, D. Redlich, H. Kieseler (56. P. Heyden) – K. Stempnakowski, P. Guth (82. R. Stempnakowski)
Reserve F. Pleban, S. Tews, P. Heyden, S. Trinks, R. Stempnakowski
Tore 0:1 (9. K. Stempnakowski), 1:1 (38.), 1:2 (43. L. Illige), 1:3 (54. P. Guth), 1:4 (90.+3 F. Birkner)
Karten

 

BSV mit torlosem Remis gegen Tabellennachbarn

Die Verfolger der Kreisklasse Staffel Warnow trennen sich leistungsgerecht mit einem torlosen Unentschieden – ein Punkt, der keiner Mannschaft so recht weiter helfen will. Über weite Phasen der ersten Halbzeit agierte der Gast sicherer und zielstrebiger. Nach dem Seitenwechsel waren es die Kessiner, die sich ein optisches Übergewicht erarbeiten konnten. Bis Ablauf der 90 Minuten vergaben beide Teams dabei Möglichkeiten zum ersten und letztendlich wohl auch spielentscheidenden Treffer.

Den besseren Start erwischen die Gastgeber. Patrick Guth erzwingt in Minute Eins die erste Ecke, in Folge derer er auch zum Kopfball kommt. Elmenhorst gibt einen ersten Schuss nach fünf Minuten ab – sichere Beute für Daniel Lepinat. Die Anfangsphase scheint geprägt von Nervosität und Unkonzentriertheit des BSV Kessin – die LSG ist optisch leicht überlegen. Luftanhalten gilt es dann aber nach einem Distanzschuss von Mathias Guth: Das Spielgerät senkt sich nach perfekter Flugkurve immer mehr und klatsch an den Querbalken (13.). Auf der Gegenseite sorgt ein schlampiger Querpass von Tom Theberath auf Daniel Conrad nach schlechter Annahme zum Ballverlust, Elmos Burchard zieht vom rechten Strafraumeck ab aber links vorbei (19.). Eine weitere Möglichkeit der Gäste wird in Minute 23 vergeben. In der Folge entwickelt sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Nicklichkeiten. Der Unparteiische pfeift gefühlt recht kleinich und unterbindet das eine oder andere mal den Vorteil für die gefoulte Mannschaft. Ein echter Spielfluss will hüben wie drüben nicht so recht aufkommen. Kessin kommt zwar zu vielen Freistoßmöglichkeiten aus dem Halbfeld, diese verpuffen aber oft zu ungefährlich im gegnerischen 16er. Für Gefahr können beide Teams erst wieder kurz vor dem Pausentee sorgen. Patrick Guths Abschluss wird noch zur Ecke abgefälscht (42.). Eine Minute später taucht Fabian Laines nach vermeidlicher Abseitsstellung frei vor BSV-Keeper Daniel Lepinat auf – Kessins Nummer 1 kann aber nervenstark zur Ecke klären.

Die Jungs in Blau-Weiß kommen schwungvoller aus der Kabine. Abschlüsse auf Seiten der Hausherren sind durch Patrick Guth und Felix Birkner zu verzeichnen. Beide Mannschaften bemühen sich nun im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten offensiv zwingender zu agieren. Oftmals neutralisiert man sich aber schon im Mittelfeld. Nach zwanzig Minuten im zweiten Abschnitt drängt sich der Gedanke auf, dass das Team mit dem ersten Treffer auch als Sieger vom Platz gehen wird. Die vorerst größte Möglichkeit dazu vergibt der kurz zuvor eingewechselte Hannes Kieseler. Nach öffnendem Pass vom ebenfalls gerade eingewechselten Roy Stempnakowski verzieht Hannes aus aussichtsreicher Position (72.). Unverhofft dann erneuter Alarm im Strafraum von Elmos Zweiter: Kapitän Kay Stempnakowski tritt eine Flanke von links, die keinen Spieler erreicht, dafür aber ans Aluminium knallt (75). Zwei Minuten später kommt das Team in rot nach einer Ecke zum Kopfball, Hannes Kieseler kann aber zum Eckball klären. Bei Kessins letzter großen Möglichkeit kommt es zu Abstimmungsproblemen: Felix Birkner steckt einen Ball für Kay Stempnakowski durch, der aber durch den schlechter postierten Daniel Conrad angenommen und halbgar verwertet wird (78.). Das Match entwickelt sich in der Schlussphase zu einem echten Krimi. Der LSG Elmenhorst schießt von der Strafraumkante. Das Leder wird dabei abgefälscht und im letzten Moment durch Kessins Rückhalt mit den Fingerspitzen geklärt (81.) – ein riesen Reflex! Eine Minute vor dem Abpfiff unterbindet Nico Hähnel eine gefährliche Angriffsituation der Gäste und sieht dafür den gelben Karton – die einzige Karte und die letzte nennenswerte Aktion dieser Partie.

BSV Kessin – LSG Elmenhorst II 0:0 (0:0)
Aufstellung BSV D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, T. Theberath, N. Hähnel – F. Birkner, M. Tausch, M. Guth, P. Heyden (71. H. Kieseler) – P. Guth (71. R. Stempnakowski), K. Stempnakowski
Reserve BSV F. Pleban, R. Stempnakowski, E. Dittmann, H. Kieseler, S. Trinks
Aufstellung LSG M. Krause – S. Schickor, J. Dech, R. Fleischer – R. Lundschien, B. Schubbert, M. Rischow, Burchardt, Schröder – M. Laines, H. Dempwolf (55. F. Rösler)
Tore
Karten N. Hähnle (89. Gelb, Foulspiel)

 

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Trotz Erkältung mit starker Vorstellung. Sichert den Punkt mit tollen Reflex kurz vor Schluss.
  • Daniel Conrad: Anfangs nervös und überhastet. Steigert sich und schaltet sich auch offensiv immer wieder ein.
  • Frank Bauer: Taktgeber im Abwehrverbund. Versucht immer wieder lautstark seine Vor- und Nebenleute zu ordnen.
  • Tom Theberath: Ruhige und über weite Strecken konzentrierte Partie im Abwehrzentrum.
  • Nico Hähnel: Überzeugte diesmal von Beginn. Kräftemäßig in Halbzeit zwei am Ende aber mit wichtiger Aktion vor dem Abpfiff.
  • Felix Birkner: Beackerte seine Außenbahn über 90 Minuten, ging wie immer weite Wege.
  • Mirko Tausch: Offensiv mit nur wenig Impulsen aber mannschaftsdienlich engagierter Einsatz über die gesamte Partie.
  • Mathias Guth: Versuchte immer wieder, sich offensiv einzuschalten. Pech beim beherzten Distanzschuss.
  • Philip Heyden: Unauffällige Leistung des Linksaußen, Steigerung im Vergleich zu den vorherigen Einsätzen.
  • Patrick Guth: Agierte offensiv mit Ruhe und Übersicht, kam immer wieder zum Abschluss.
  • Kay Stempnakowski: Versucht sein Team immer wieder zu motivieren. Wurde heute aber zu selten in Szene gesetzt.
  • Hannes Kieseler: Ist nach seiner Einwechselung gleich da, vergibt aber Hochkaräter zur Führung.
  • Roy Stempnakowski: Brachte offensiv als mehrfacher Vorlagengeber noch mal frischen Wind.

Den Spielbericht aus Sicht der LSG findet ihr hier.

Kessiner mit unglückliche Niederlage gegen RFCs Vierte

Im Spiel der Verfolger, der BSV Kessin trat als Tabellendritter beim Rostocker FC 95 (4.) an, dominierten die Hausherren den ersten Durchgang. Vor allen mit langen Bällen und körperlicher Präsenz erarbeiteten sich die Grünen ein optisches Übergewicht und gingen verdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel konnte der Gastgeber nachlegen, gab das Spiel in der Folge aber zunehmend an kämpferisch stärkere und offensiv druckvollere Kessiner ab, denen aber trotz toller Schlussoffensive der verdiente Auswärtspunkt verwehrt blieb.

Personell kann Trainer Thomas Guth aus den Vollen schöpfen. Bis auf Dirk Redlich steht ihm das komplette Stammpersonal und eine qualitativ hochwertig besetzte Bank zur Verfügung. Bevor er taktisch aber ins Spielgeschehen eingreifen kann, gilt es gefühlte dreißig Minuten mit Aufwärm- und Lockerungseinheiten zu überbrücken. Der für das Spiel angesetzte Schiedsrichter erscheint nicht zum Spiel, die Suche nach einer personellen Alternative gestaltet sich zunächst schwierig. Ein Ersatz wird dann doch noch gefunden und obgleich einige der Zaungäste auf Seiten des RFC den Sportsfreund scheinbar persönlich zu kennen scheinen, überzeugt der Referee über die gesamten 90 Minuten mit unparteiischer und konzentrierter Spielleitung auf für die Kreisklasse hohem Niveau.
Beide Teams nehmen sich zum ersten Beschnuppern zehn Minuten Zeit – die Anfangsphase verläuft mittelfeldlastig aber ereignisarm. Der RFC gibt seinen ersten Torschuss in Minute 13 ab. Nach Klärungsversuch durch Tom Theberath und ansatzlosem Abschluss muss sich Daniel Lepinat lang machen. Kessin kommt nach ruhendem Ball zur ersten Möglichkeit, Patrick Guths Freistoß aus 20 Metern Torentfernung ist aber zu hoch angesetzt (15.). Zur Mitte des ersten Durchgangs haben die Rostocker das Spiel im Griff. Glück hat der BSV in Minute 20. Ein durchgesteckter Ball erreicht einen RFC-Stürmer, der alleine vor Kessins Tor auftaucht, den Ball aber vorbei schiebt. Pech dann hüben wie drüben: Nach gerade einmal 26 Spielminuten muss Patrick Guth verletzungsbedingt das Feld verlassen. Auch bei den Gastgebern muss früh getauscht werden – wir wünschen beiden Kameraden gute Besserung und eine schnelle Genesung.
Der nun frisch eingewechselte Kay Stempnakowski hat die Führung für die Bandelstorfer auf dem Fuß, schießt mit seinem ersten Ballkontakt im Sechszehner aber einen Meter am Kasten vorbei (27.). Und auch sein zweiter Abschluss, dieses mal aus 20 Metern, bleibt ohne Ertrag – Rostocks Keeper pflückt den Ball sicher (32.). Und wie es so oft im Fußball ist: Machst du vorne die Dinger nicht rein, bekommst du hinten die Rechnung überreicht: Nach schöner Kombination der Grünen über drei Stationen und abschließendem Querpass im Strafraum fällt mustergültig das 1:0 für die 95er. Da sich nach Freistoß durch Sebastian Tews noch ein RFCler in den darauf folgenden Schuss von Kay Stempnakowski wirft (35.), bleibt es bis zum Pausentee beim gerechten Zwischenstand.

Der Wechsel zum zweiten Abschnitt (Frank Bauer ersetzt Mirko Tausch, Tom Theberath rückt dafür an dessen Position im zentralen Mittelfeld) und eindringliche Worte scheinen den Schalter bei den Blau-Weißen umzulegen. Man erreicht kein Topspiel-Niveau, beide Teams begegnen sich nun aber auf spielerisch und kämpferischer Augenhöhe. Offensiv agieren die Gäste nun zielstrebiger gegen die nach wie vor seht gut gestaffelte Rostocker Hintermannschaft. Kay Stempnakowski erkämpf das Leder auf Höhe der Mittellinie und setzt mit halbhohen Ball Bruder Roy in Szene, der aber nicht mit letzter Konsequenz zum Abschluss kommt (49.). Eine weitere Möglichkeit zum Ausgleich bietet sich Felix Birkner. Nach wildem Gestocher und Unordnung im Rostocker Strafraum fällt ihm der Ball vor die Füße, findet den Weg ins Tor aber auch in dieser Situation nicht (60.). Der 2:0 Rückstand aus Sicht der Gäste fällt dann überraschend und unnötig. Der heute ansonsten sicher agierende Enrico Dittmann bringt Daniel Lepinat mit schlampigen Rückpass in die Bredouille. Dieser muss weit vor seinem Kasten in höchster Not klären und ist dann beim geistesgegenwärtigen Nachsetzen mit Abschluss der Rostocker ohne Abwehrchance. Die passende Antwort hat Lars Illige parat. Per Freistoß sorgt er für Gefahr im Fünfmeter-Raum. Tom Theberath ist dort wohl noch am Ball, letztendlich schieben die Rostocker den Ball aber wohl selbst über die Linie (66.). [Update: Laut Spielberichtsbogen des Schiedsrichters wurde das Tor für Tom Theberath gegeben]
Die Schlussphase gestaltet sich für beide Teams dann nervenaufreibend. Kessin macht mit zunehmender Spielzeit immer mehr auf, drückt offensiv und schnürt Rostocks Vierte mehr und mehr in dessen Hälfte ein. Naturgemäß ergeben sich aber auch immer wieder Konterchancen für die Hausherren, bei denen es aber an letzter Konsequenz und dem nötigen Quentchen Glück fehlt. Ein Schuss aus der zweiten Reihe klatscht an den Querbalken, die Vorentscheidung will der Heimelf nicht gelingen. Auf der Gegenseite rennen die Kessiner fortwährend an und kommen noch mehrfach zu guten Möglichkeiten (Felix Birkner 78., Lars Illige 88.). Die Schlussminuten sind an Spannung dann kaum noch zu überbieten. Bis in Minute drei der Nachspielzeit belagern die Kessiner Rostocks Strafraum, holen noch zwei Ecken, bei denen alle Spieler in des Gegners Hälfte wuseln – am Ende rettet der Rostocker FC den Dreier aber über die Zeit.

Punktetechnisch wäre am Ende folglich jede Konstellation möglich gewesen: Agieren die Rostocker im Ausspielen der sich bietenden Konterchancen zielstrebiger, können sie die Partie vorentscheiden. Mit etwas mehr Glück wäre aber auch für die Gäste am Ende ein Dreier möglich, ein Punkt aufgrund der zweiten Halbzeit aber zumindest verdient gewesen. So misslingt gegen einen Großen der Liga wiedereinmal ein Sieg und man fällt auf Platz sechs der Tabelle, wobei man weiterhin in Schlagdistanz bleibt. Der RFC verbessert sich auf Rang zwei und hat gegen den FSV Nordost Rostock III am kommenden Spieltag eine vermeidlich leichte Aufgabe. Der BSV empfängt am 28.10. die LSG Elmenhorst II zum Sechspunkte-Spiel in Bandelstorf.

Rostocker FC 95 IV – BSV Kessin 2:1 (1:0)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, T. Theberath, L. Illige, E. Dittmann (81. N. Hähnel) – F. Birkner, M. Tausch (46. F. Bauer), M. Guth, S. Tews – P. Guth (26. K. Stempnakowski), R. Stempnakowski
Reserve K. Stempnakowski, N. Hähnel, H. Kieseler, S. Trinks, F. Bauer, F. Pleban
Tore 1:0 M. Westendorf (33.), 2:0 M. Westendorf (64.), 2:1 Tom Theberath (66.)
Karten N. Hähnle (85. Gelb, Trikot-Zerren), 2x RFC (Gelb, jeweils taktisches Foul)

 

Kessiner bezwingen PSV Rostocks Vierte mit 5:2

"So ein Spiel musst du auch erst einmal gewinnen." – Als klarer Außenseiter reiste die vierte Vertretung des PSV Rostock am vergangenen Sonntag zum gastgebenden BSV Kessin. Bei spätsommerlicher Sonne galt es für die Hausherren gegen das Tabellenschlusslicht die richtige Mischung aus Selbstbewusstsein und Konzentration und Spannung zu finden, ohne den Gegner zu unterschätzen. Am Ende kann man der Favoritenrolle gerecht werden und bleibt auch im vierten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.

Die Anfangsminuten geben den Offensivabteilungen und beiden Keepern die Möglichkeit, alle Systeme hoch zu fahren, Schalter und Hebel in die richtige Position zu bringen. Dirk Redlich gibt den ersten Warnschuss auf das Rostocker Gehäuse ab, PSVs Schlussmann hält sicher (1.). Felix Pleban, der heute für den verhinderten Daniel Lepinat zwischen den Kessiner Pfosten steht, tut es ihm eine Minute später gleich. Die nächste Einschussmöglichkeit für den BSV vergibt Sebastian Tews (5.), bevor Roy Stempnakowski nach Vorarbeit von Dirk Redlich mit seinem ersten Saisontreffer das 1:0 markiert und seinen Startelf-Einsatz rechtfertigt. Der Gastgeber bleibt in der Folge weiter spielbestimmend am Ball. Ein Freistoß von Dirk Redlich in Minute 13 schrammt zunächst knapp am Tor vorbei, eine Minute später fällt dann aber das 2:0. Nach Ecke von Sebastian Tews kommt es zum Gedränge im Rostocker Strafraum. Lars Illige bekommt das Spielgerät aus kurzer Distanz an die Hand. Da der Arm aber angelegt und keine unnatürliche Handbewegung erkennbar ist, schiebt er regelkonform in die rechte Torwartecke ein. Sehenswert gestaltet sich der Anschlusstreffer der Gäste: Felix Pleban rückt zu weit aus seinem Kasten und muss mit ansehen, wie der PSV mit gefühlvollem Distanzschuss einnetzt (19.). Die passende Antwort gelingt den Jungs in Blau-Weiß postwendent. Dirk Redlich nutzt Abstimmungsprobleme im 16er des PSV zum 3:1 Zwischenstand – Dirks dritter Treffer 2012/13. In der Folge steht Rostocks Nummer Eins mehrmals im Blickpunkt. In Minute 25 entschärft er einen Freistoß von Kay Stempnakowski sicher, zeigt aber auch immer wieder kleinere Unsicherheiten. Einen haltbaren Schuss nach ruhendem Ball von Dirk Redlich klärt er zur Ecke (37.). Die Schlussminuten des ersten Spielabschnittes gestalten sich ausgeglichen. Der PSV Rostock überwindet die gegnerische Abwehr, hat aber Pech, dass der eingelaufene Stürmer vor Kessins Keeper einen Schritt zu spät kommt (38.). Ein Torschuss von Dirk Redlich wird lang geklärt (40.), auf der Gegenseite hält Felix Pleban zwei mal sicher (42. und 45.). Die letzte Möglichkeit der Hausherren vor der Pause vergibt Spielführer Kay Stempnakowski nach Freistoß von Dirk Redlich (43).

Die zweiten 45 Minuten setzen zunächst nahtlos an das Bild der ersten Halbzeit an: Freistoß Dirk Redlich – knapp am Tor vorbei (51.). Rostock nutzt kurz darauf eine Unsicherheit der Bandelstorfer Hintermannschaft, kommt zum Schuss, Felix Pleban ist aber auf dem Posten (53.). Im direkten Gegenzug vergibt Kay Stempnakowski. Die größte Gefahr erzeugen die Kessiner heute immer wieder in Folge präzise geschlagener ruhender Bälle: Ein Freistoß von Tom Theberath wird noch abgefälscht, beim Nachschuss von Lars Illige ist Rostocks Rückhalt zur Stelle (61.). Drei Minuten später sorgt Philip Heyden mit dem 4:1 per Kopf nach Standard von Lars Illige für die Vorentscheidung. Die Folgeminuten gestalten sich dann ereignisarm. Der PSV Rostock findet kein probates Mittel gegen die gut gestaffelten Defensivreihen des Gegners, der BSV schöpf sein Wechselkontingent voll aus und sorgt primär für Ergebnissicherung. Offensiv agiert der Tabellendritte in dieser Phase ungefährlich: Nach Ecke von Dirk Redlich hat der PSV Keeper keine Probleme (79.), Patrick Guths Schuss in der Folgeminute schnellt über das Tor. Mit seinem achten Treffer im sechsten Spiel sorgt Kay Stempnakowski dann aber doch noch mal für den kollektiven Torschrei im Rund. Der Capitano erkämpft sich den Ball im gegnerischen Strafraum und schließt beherzt ab (83). Auf der anderen Seite lässt Tom Theberath bei einem Klärungsversuch Felix Pleban keine Chance, das 5:2 fällt per Eigentor. In der Schlussminute setzt dann Roy Stempnakowski Bruder Kay noch einmal sehenswert in Szene. Dieser trifft das Leder aber nicht voll, bevor der gegen Viktoria Rostock noch zum Teil arg überforderte Schiedsrichter, der heute eine verbesserte Vorstellung bot, dann abpfeift.

Mit zehn Punkten und 23:6 Toren aus vier Begegnungen festigt der BSV Kessin damit Tabellenplatz drei und trifft am 21.10. auf Verfolger Rostocker FC. Der PSV bleibt weiter ohne Punkt im Ligawettbewerb und empfängt am 7. Spieltag die LSG Elmenhorst II.

BSV Kessin – PSV Rostock IV 5:2 (3:1)
Aufstellung F. Pleban – D. Conrad (76. N. Hähnel), T. Theberath, L. Illige, E. Dittmann (81. H. Kieseler) – P. Heyden, D. Redlich, M. Tausch (P. Guth), S. Tews – R. Stempnakowski, K. Stempnakowski
Reserve P. Guth, N. Hähnel, S. Trinks, H. Kieseler
Tore 1:0 R. Stempnakowski (10.), 2:0 L. Illige (14.), 2:1 (19.), 3:1 D. Redlich (22.), 4:1 P. Heyden (64.), 5:1 K. Stempnakowski (83.), 5:2 T. Theberath (ET 84.)
Karten PSV (87. Gelb, Foulspiel/Meckern)