BSV weiter siegreich – Spielberichte folgen …

Auf dem Papier das Spitzenspiel des neunten Spieltages – auf dem Grün dann eine Begegnung mit Fehlern und Unsicherheiten auf beiden Seiten. Cammin dabei noch mit dem besseren Start und der insgesamt besseren ersten Hälfte, Kessin im zweiten Abschnitt dafür spielbestimmend. Am Ende ist der Dreier vom BSV nach Aufholjagd der Gastgeber sicherlich etwas glücklich, aufgrund der kaltschnäuzigen Verwertung der Torchancen aber verdient.
Die ersten Akzente setzen die Gäste aus Bandelstorf. Max Klingenberg setzt sich zentral durch und spielt durch die Gasse raus auf Dirk Redlich. Dieser bringt das Leder flach vor's Tor, Kay Stempnakowski verpasst freistehend allerdings knapp (4.). Drei Minuten später zieht Patrick Guth ein Foul knapp vor der Strafraumgrenze – der anschließende Freistoß von Dirk Redlich ist allerdings zu lang getreten. Aufregung dann auf der Gegenseite: Ein Offensivmann des SV 26 Cammin während eines Zweikampfes ins Straucheln, kann halb im Fallen aber noch Felix Pleban umkurven – das Leder trudelt zur vermeidlichen Führung ins Tor. Der Unparteiische pfeift die Situation allerdings kurz davor unglücklich ab und gibt Freistoß. Dieser wird von Kessins Mauer abgefangen, der satte Nachschuss geht knapp drüber (8.). Nach offenem Beginn kommt Cammin nun immer besser in die Partie und gegen eine verunsicherte BSV-Hintermannschaft immer wieder zentral durch. Die bis dato beste Möglichkeit leitet Nico Hähnel ungewollt ein. Kessins Innenverteidiger verschätzt einen Pass des Gegners, der herausgeeilte Felix Pleban kann den Ball auch nicht klären, letztendlich landet der Torabschluss allerdings knapp neben dem Gehäuse (20.). Für Entlastung sorgt Patrick Guth vier Minuten später. Der Mittelfeldmotor steckt nach Balleroberung durch auf Kay Stempnakowski. Kessins Spielführer ist im Antritt zunächst schneller als der Verteidiger, der Abschluss fällt dann aber zu kraftlos aus. Nach Pass von Dirk Redlich gelingt Patrick Guth dann aber doch die schmeichelhafte Kessiner Führung aus zentraler Position (25.). Der BSV findet nach dem 1:0 besser ins Spiel, der SV hingegen überzeugt zum Ende der ersten Halbzeit vor allem durch Standards. Zwei Ecken sorgen für Gefahr im Gäste-Sechszehner – ein Kopfball landet aber drüber (30.), eine weitere Ecke, direkt aufs Tor geschlagen, senkt sich auf die Latte (40.). Die letzte Offensivaktion vor dem Pausentee verbuchen dann die Weiß-Blauen. Kay Stempankowski zieht ab, Cammins Schlussmann kann entschärfen (42.).
Im zweiten Spielabschnitt verkehren sich die Vorzeichen nahezu komplett. Kessin agiert nun zielstrebiger und kommt zu vielen Einschussmöglichkeiten. Einen Freistoß von Dirk Redlich bringt Kay Stempnakowski per Kopf auf's Tor, der Nachschuss von Max Klingenberg wird zur Ecke geklärt. Dirk Redlich findet hier dann den Kopf von Tom Hutfilz, das Leder wird vom SV im letzten Moment auf der Linie abgewehrt (47.). Die Vorentscheidung gelingt dann innerhalb von fünf Minuten. Zunächst profitiert der BSV Kessin von einem Eigentor nach Flanke von Nico Hähnel (53.). Beim 0:3 behält Patrick Guth den Überblick – setzt sich in einer 2-gegen2-Situation durch und bedient per klugem Pass Sturmpartner Kay Stempnakowski, der nur noch einschieben braucht (58.). Kessin wird kämpferisch wie spielerisch nun immer bestimmender. Folgerichtig fällt das vermeidlich spielentscheidende 4:0 aus Sicht der Gäste. Felix Birkner wird im Strafraum zu Fall gebracht, Dirk Redlich behält vom Punkt die Nerven und bringt seine Mannen scheinbar uneinholbar in Front (62.). Cammin stemmt sich aber noch einmal beherzt gegen die drohende Niederlage. Ein Schuss aus zentraler Position wird noch abgefälscht und schlägt unhaltbar zum 1:4 ein (69.). Es folgt ein Doppel-Wechsel auf Seiten der Gastgeber, der für frischen Wind sorgt. Beim 2:4 agiert Kessins Hintermannschaft allerdings unglücklich. Ein Camminer Freistoß von der Strafraumkante wird in den Fünfer geschlagen. Felix Pleban wird hier bedrängt, wehrt sich aber nicht energisch genug – letztendlich resultiert die undurchsichtige Situation in einem Eigentor von Lars Illige (74.). Auf der Gegenseite erarbeitet Kay Stempnakowski einen Freistoß, Patrick Guth bringt den ruhenden Ball flach auf's Tor, Cammins Nummer Eins kann aber parieren (75.). Zwei Zeigerumdrehungen später fischt Felix Pleban einen SV-Schuss aus dem Winkel und klärt zur Ecke. Cammin startet nun die Schluss-Offensive, der BSV beschränkt sich auf sein Konterspiel. Letztendlich haben die Gastgeber aber nur noch eine Möglichkeit. In Minute 79 ist der Stürmer der 26er aber zu überrascht und kann eine große sich bietende Chance nicht nutzen. Den letzten Aufreger einer umkämpften aber sicherlich nicht unfairen Begegnung gibt es in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Daniel Lepinat trifft im Zweikampf im Fünfmeter-Raum auf Cammins Keeper – der unparteiische pfeift die Situation allerdings zunächst nicht ab, woraufhin Kessins eingewechselter Stürmer noch einmal abzieht. Es entlädt sich kurz angestauter Frust, der auch nach Abpfiff für Diskussions-Stoff sorgt – letztendlich gehen die Teams aber zu großen Teilen im Guten auseinander.
Camminer SV – BSV Kessin 2:4 (0:1) | |
Aufstellung | F. Pleban – F. Birkner, N. Hähnel, L. Illige, S. Tews – M. Tausch (58. H. Kieseler), D. Redlich, M. Klingenberg, T. Hutfilz (79. D. Lepinat) – P. Guth, K. Stempnakowski (86. R. Stempnakowski) |
Reserve | R. Stempnakowski, D. Krosky, S. Trinks, D. Lepinat, E. Dittmann, H. Kieseler |
Tore | 0:1 P. Guth (25.), 0:2 ET (53.), 0:3 K. Stempnakowski (58.), 0:4 D. Redlich (62., FE), 1:4 (69.), 2:4 ET (74.) |
Karten | – |
Eindrücke aus der Mannschaft vom letzten Hinrundenspiel 2013/14
Am Samstag konnte der SV 1926 Cammin mit Sieg in einer verrückten Begegnung vorlegen und über Nacht den BSV auf den dritten Tabellenplatz verweisen. Nicht einmal 24 Stunden später stellen die Bandelstorfer allerdings das alte Bild wieder her und sind mit nur drei Punkten Abstand weiterhin ärgster Verfolger des FSV Dummerstorf II. In einer streckenweise durchwachsenen Begegnung auf schwierigem Geläuf behält der gastgebende BSV Kessin die drei Punkte gegen Jördenstorfs Zweite verdient daheim. Aufgrund mangelnder Chancenverwertung der Hausherren fällt das Ergebnis aus Jördenstorfer Sicht sogar noch schmeichelhaft aus. Besonderheit in einer ansonsten fairen Partie waren drei berechtigte und am Ende auch jeweils souverän verwandelte Strafstöße.
Der Ballsportverein Kessin diktiert das Geschehen der Anfangsphase und erarbeitet sich schnell erste Gelegenheiten. Nach Rückpass von Tom Hutfilz von der Grundlinie schlägt Enrico Dittmann im Sechszehner vor dem gegnerischen Verteidiger einen Haken und zieht wuchtig mit links ab, den vom Keeper abgewehrte Ball bringt Hannes Kieseler mit Gefühl erneut auf's Tor, das Aluminium rettet aber für die Gäste (5.). Nach Ecke von Dirk Redlich schraubt sich Patrick Guth im Strafraum am höchsten, sein Kopfball wird vom SV-Rückhalt klasse pariert (10.). Keine Minute später zeigt Jens Nagel das erste und heute nicht letzte mal auf den Punkt – den fälligen Strafstoß nach Handspiel netzt Dirk Redlich flach und präzise zur Führung ein. Letzterer ist es auch, der das 2:0 markiert. Nach Pass von rechts durch Tom Hutfilz erzielt Dirk Redlich per Direktabnahme seinen achten Saisontreffer (15.). Das 3:0 hat Patrick Guth auf dem Fuß. Nach Doppelpass mit Dirk Redlich scheitert er allerdings an der Nummer Eins der Gäste (21.). In der Folge können die Kessiner ihre Feldüberlegenheit zunächst nicht weiter in Zählbares umwandeln. Durch zum Teil unnötige Nervosität wird der SV stark gemacht, der besonders durch das besonnene (Pass-)Spiel mit Überblick der alten Garde Angriffe durch die Mitte oder über die rechte Außenbahn vorträgt. Der Treffer zum Anschluss fällt so nicht unverdient. Zunächst wird Enrico Dittmann überspielt, und auch Lars Illige kann Jördenstorfs Nummer 11 nicht stoppen – die Quittung wird aus spitzem Winkel zum 2:1 serviert (24.). Kessin genügen nach ereignisarmen Folgeminuten allerdings nur 120 Sekunden, um erneut deutlich in Führung zu gehen. Spielführer und überzeugter Bartträger Kay Stempnakowski bringt die Hausherren mit 4:1 in Front, den Scorerpoint sichert sich in beiden Fällen der heute blendend aufgelegte Patrick Guth (36. + 38.). Quasi mit dem Pausenpfiff verkürzt der SV Jördenstorf II erneut. Der Elfmeter nach Foulspiel von Enrico Dittmann wird mittig eingeschoben (45.).
Der zweite Spielabschnitt ist trotz drei weiterer Tore (in Summe damit immerhin das neunt-torreichste Spiel in MV an diesem Wochenende) eher geprägt vom Auslassen von Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Das 5:2 zwei Minuten nach Wiederanpfiff gelingt aber zunächst ansatzlos. Nach präziser Flanke von Lars Illige sorgt Kay Stempnakowski mit seinem 16. Treffer in der Spielzeit 2013/14 für die Vorentscheidung. Nur eine Zeigerumdrehung später setzt der Capitano einen Kopfball nach Flankenball von Max Klingenberg völlig frei stehend neben das Gehäuse. In Minute 57 schickt Innenverteidiger Frank Bauer Kessins Kapitän. Kay Stempnakowski kann sich gegen die Gästeabwehr geschickt durchsetzen, sein Querpass vorm Torhüter auf Patrick Guth ist aber zu unsauber gespielt und so für seinen einschussbereiten Sturmpartner unerreichbar. Auf der Gegenseite packt Daniel Lepinat nach Schuss aus kurzer Distanz eine sehenswerte Parade aus (60.). Beim zweiten SV-Elfmeter, beim Herauslaufen selbst verursacht, ist er aber wiederum machtlos (70.). Das Tor des Monats gelingt Patrick Guth zum 6:3 Endstand. Zunächst scheitert der bullige Stürmer aus kurzer Entfernung am klasse reagierenden Schlussmann, beim anschließenden technisch brillanten Fallrückzieher in den langen Winkel lässt er der gesamten Abwehr aber keine Chance, den Treffer zu verhindern (73.). In den Schlussminuten der Partie schöpft der BSV Kessin dann das Wechselkontingent aus und verwaltet den nach hinten raus ungefährdeten Sieg. Falco Zorn kommt so z.B. zu seinem ersten Saisonspiel, Tobias Schulz und Steven Trinks geben ebenfalls ein kurzes Stelldichein.
Nach dem Abpfiff verabschieden sich die Kontrahenten sportlich fair, selbst Jördenstorf "Sprachrohr" (im Spielverlauf des öfteren lautstark gegen Schieri und Spieler unterwegs) gibt jedem einzelnen die Hand – vorbildlich und auf dieser sportlichen Ebene keine Selbstverständlichkeit. Im letzten Hinrundenspiel geht es für die Nummer Eins der Auswärtstabelle am kommenden Sonntag zum MSV Dahmen. Der SV Jördenstorf II, durch die Niederlage auf den neunten Tabellenplatz abgerutscht, empfängt zeitgleich den Camminer SV.
BSV Kessin – SV Jördenstorf II 6:4 (4:2) | |
Aufstellung | D. Lepinat – D. Krosky (65. T. Schulz), F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (82. F. Zorn) – H. Kieseler (78. S. Trinks), D. Redlich, M. Klingenberg, T. Hutfilz – P. Guth, K. Stempnakowski |
Reserve | F. Pleban, M. Tausch, T. Schulz, S. Trinks, F. Zorn |
Tore | 1:0 D. Redlich (HE 11.), 2:0 D. Redlich (15.), 2:1 (24.), 3:1 K. Stempnakowski (36.), 4:1 K. Stempnakowski (38.), 4:2 (FE 45.), 5:2 K. Stempnakowski (47.), 5:3 (FE 70.), 6:3 P. Guth (73.) |
Karten | – |
Beim BSV Kessin dauerte es einige Tage, um die unglückliche Niederlage im Spitzenspiel gegen den FSV Dummerstorf am vergangenen Spieltag abzuhaken. Mund abputzen, weitermachen lautete die Devise. Mit frischen Mut und breitem Kader trat man am zurück liegenden Sonntag beim TSV Langhagen/Kuchelmiß 95 an. Dieser wiederum war bis in die Haarspitzen motiviert, den Abwärtstrend der vergangenen Wochen zu stoppen. Schon im Vorfeld schwor man sich in Foren und sozialen Netzwerken auf den Kampf gegen den Tabellendritten ein, musste aber letztendlich trotz zwischenzeitlicher Führung die dritte Niederlage gegen einen Großen der Liga in Folge hinnehmen.
Der erste Spielabschnitt geht klar an die Gäste. Kay Stempnakowski nach Einwurf (5.) und Patrick Guth mit strammen Schuss nach Vorarbeit von Nico Hähnel (9.) hinterlassen erste Duftmarken. Eine Flanke von Lars Illige gibt Langhagens Torwart noch die entscheidende Richtungsänderung, Tom Hutfilz kann das Leder in Minute 12 daher nicht mehr platziert genug setzen. Der BSV bleibt aber weiterhin das Spiel bestimmende Team und geht früh durch Patrick Guth in Führung – den Scorerpoint sichert sich Spielführer Kay Stempnakowski (14.). Auch im weiteren Spielverlauf ist die Gastelf dem 2:0 näher als der TSV dem Ausgleich. Da Nico Hähnel im eigenen Sechszehner allerdings zu wuchtig einsteigt, verwandeln Ralf Köster den fälligen, mit dem gelben Karton verzierten Strafstoß zum 1:1. Felix Pleban ist zwar in der richtigen Ecke, von seinen Fingerspitzen kullert das Spielgerät aber zum Ausgleich ins Tor (27.). Nur zwei Minuten später stellt Kay Stempnakowski mit einem nicht unhaltbaren Schuss den alten Abstand wieder her – der zwölfte Saisontreffer unseres Capitanos. Danach stehen sich die Gäste beim Deckel drauf machen oft selbst im Weg. Unter anderem senkt sich eine Hereingabe von Sebastian Tews noch gefährlich vor's Tor und streift den linken Pfosten nur knapp (31.) – Kay Stempnakowski fehlt in Minute 40 ebenfalls die nötige Genauigkeit im Abschluss. Mit der letzten Aktion vor der Pausenbrause wittern die Roten dann noch einmal Morgenluft: Felix Pleban schmeißt sich allerdings vor dem einschussbereiten Gegenspieler in eine scharfe Flanke und lenkt das Runde knapp am Eckigen vorbei.
Nach dem Seitenwechsel drehen sich die Vorzeichen. Der TSV agiert mutiger und kommt in Überzahl zum verdienten Ausgleich – Torschütze ist erneut Ralf Köster. Drei Minuten vor dem 2:2 muss sich Frank Bauer zur Behandlung an den Spielfeldrand begeben. Aufgrund heftiger Nasenbluten in Folge eines per Kopf geklärten Balles endet für den Innenverteidiger in Minute 60 mit Einwechselung von Mirko Tausch der Arbeitstag. Lars Illige bekleidet fortan die zentrale Position im Abwehrverbund. Das Team um Goalgetter Marcel Popp (rechts im Bild im Zweikampf gegen Nico Hähnel – Quelle: User-Post auf Facebook, Foto: Dirk Behm) kann zunächst von dieser Neujustierung profitieren. Nach Einwurf kann Felix Pleban einen Ball zunächst entschärfen, die 95er setzen aber beherzt nach und treffen zum umjubelten 3:2 durch Stefan Günther (64.). Zu allem Überfluss muss Tom Hutfilz in Minute 73 aufgrund einer Knöchelverletzung das Feld verlassen. Hannes Kieseler, Edeljoker und Neuentdeckung der letzten Wochen, ersetzt ihn positionsgetreu. Die drohende Niederlage kann der BSV schlussendlich glücklich aber nicht unverdient mit einem Kraftakt innerhalb von fünf Minuten abwenden. Dirk Redlich markiert zentral von der Strafraumkante zunächst das wichtige 3:3 (82.), ehe ein Flankenball von Max Klingenberg von einem Kuchelmiß-Verteidiger beim Abwehrversuch über die Linie gedrückt wird (86.). Die Gastgeber müssen nun naturgemäß auf machen – der BSV nutzt die sich ergebenden Konterchancen. Patrick Guth sorgt drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit für die Entscheidung. So fällt es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass Hannes Kieseler drei tolle Angriffe nicht mit einem Treffer vergolden kann. Zunächst köpft er einen Meter am Kasten vorbei (88.), eine Minute später wird eine Hereingabe des Vereinsurgesteins auf der Linie geklärt. Und auch der letzte Schuss der von Matthias Lorke geleiteten Partie nach Flanke von Sebastian Tews ändert nichts mehr am 3:5 Endstand (90.+1).
Des einen Freud ist des anderen Leid: Der TSV Langhagen/Kuchelmiß 95 ordnet sich mit dieser last minute Niederlage weiterhin im Niemandsland der Tabelle ein und ist beim Spiel in Jördenstorf am kommenden Sonntag sicherlich auf Wiedergutmachung aus. Die Kessiner treffen bereits einen Tag zuvor im Spitzenspiel des neunten Spieltages auf den punktgleichen Camminer SV.
[Anmerkung der Redaktion: In den Mitschriften zum Spiel fanden sich überwiegend Angriffe des BSV Kessin. Zu Offensivaktionen des TSV fehlen größtenteils Stichpunkte, so dass der vorliegende Bericht ggf. ein (etwas) einseitiges Bild entstehen lässt. Die Kräfteverhältnisse, gerade im zweiten Abschnitt, entsprachen nicht zu 100% dem Artikel-Text.]
TSV Langhagen/Kuchelmiß 95 – BSV Kessin 3:5 (1:2) | |
Aufstellung | F. Pleban – E. Dittmann, N. Hähnel, F. Bauer (60. M. Tausch), S. Tews – T. Hutfilz (73. H. Kieseler), D. Redlich, L. Illige, M. Klingenberg (??. S. Trinks) – P. Guth, K. Stempnakowski |
Reserve | D. Krosky, R. Stempnakowski, H. Kieseler, F. Zorn, S.Trinks, M. Tausch |
Tore | 0:1 P. Guth (14.), 1:1 R. Köster (FE 27.), 1:2 K. Stempnakowski (29.), 2:2 R. Köster (58.), 3:2 S. Günther (64.), 3:3 D. Redlich (82.), 3:4 (ET 86.), 3:5 P. Guth (87.) |
Karten | Gelb Nico Hähnel (Foulspiel) |
Es war DAS Spitzenspiel der ersten Kreisklasse, Staffel III Warnow schlechthin. Der ungeschlagene Spitzenreiter FSV Dummerstorf 47 II traf am vergangenen Sonntag bei bestem Fußballwetter auf den BSV Kessin, bis dato ebenfalls ohne Punktverlust und mit einem Spiel weniger Tabellenzweiter. Die Partie warf schon Wochen vor dem Start seine Schatten voraus, in Foren wurde das Spiel kontrovers thematisiert, in den Medien war das Derby omnipräsent. Vorfreude hin oder her: Was zählt, ist letztendlich immer auf'm Platz.
Und eben dieser beschäftigte die Kessiner Verantwortlichen schon seit den heißen Sommermonaten. Von der Sonne, Maulwürfen und Wühlmäusen geschunden, wurde der Bandelstorfer Acker leider seinem schlechten Ruf mehr als gerecht. In vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitstunden wurde das Feld allerdings gewalzt, Löcher gestopft – gegen die Sportsfreunde aus Behren-Lübchin wurde das Geläuf sogar geschont. Irgendwie passte der Rasen dann so auch ins herbstlich bunte Bild: sattes Grün auf der zur Straße gerichteten Seite, sandige Abschnitte jenseits des Mittelkreises. Für Schiedsrichter Christian Holz allerdings kein Hindernis, das Match pünktlich anzupfeifen.
Beide Teams liefen dabei in nahezu Bestbesetzung auf. Kessin stellte einen 17-Mann-Kader, aus der Stammelf musste einzig auf Felix Birkner verzichtet werden. Der FSV um Kapitän Remo Deffge verstärkte sich punktuell aus der ersten Mannschaft und betrat wie der Gegner hochmotiviert die über den Vormittag verteilt von ca. 100 Schlachtenbummlern, Funktionären und Sportlern besuchte Arena.
Nach erstem Beschnuppern kommt Dummerstorf in Minute neun zum ersten Eckstoß. Der anschließende Kessiner Konter über Dirk Redlich wird abgefangen, der FSV kommt zum ersten Schuss des Spiels. Auch in den folgenden Szenen der Anfangsminuten investieren die Gäste mehr, doch auch der zweite Torabschluss ist zu schwach und unplatziert (15.). Die Jungs in Gelb-Schwarz bleiben aber am Drücker und kommen aus ruhigem Aufbauspiel ein ums andere mal zu Möglichkeiten. Der BSV hingegen präsentiert sich zunächst nervös und agiert überhastet. Auch Rückhalt Felix Pleban kann zunächst nicht die nötige Ruhe ausstrahlen, verschätzt einen aufsetzenden Ball und klärt nur zur Ecke (17.). Aus dieser kann Dummerstorfs Zweite aber ebenso wenig Kapital schlagen, wie aus zwei weiteren in der 26. Minuten.
Auf der Gegenseite kommen dann auch die Hausherren zu ersten Einschussmöglichkeiten. Nach Zusammenspiel von Patrick Guth und Max Klingenberg kommt Kay Stempnakowski gegen den heraus geeilten Keeper nur zu einem Pressschlag, der Nachschuss von Dirk Redlich ist dann zu hoch platziert (27.). Einen halbhohen Ball nach genialer Spieleröffnung durch Patrick Guth verpasst Kay Stempnakowski freistehend denkbar knapp (33.). Eine Minute zuvor kommen die 47er zur bis dato besten Chance. Lars Illige klärt bei einem Abwehrversuch das Spielgerät zu zentral, der anschließende Schuss schrammt nur knapp am Kasten vorbei.
Die Führung für den Tabellenführer fällt wie aus dem Lehrbuch: Zunächst stark über die rechte Außenbahn durchgesetzt landet das Leder per flacher Hereingabe im Kessiner Fünfer, Felix Pleban hat gegen Toni Buckentin keine Abwehrmöglichkeit. Das 0:1 ist zu diesem Zeitpunkt hoch verdient, obgleich auch der BSV Kessin nach Anlaufschwierigkeiten in einer inzwischen recht ruppigen aber nicht unfairen Partie im Spiel ist und gegen hält. So sehen die Zuschauer vor dem Seitenwechsel noch zwei Offensivaktionen der Bandelstorfer. Kay Stempnakowski versucht es in Minute 36. per Heber, sein Kunstschuss ist aber zu unplatziert. Einen Freistoß von Patrick Guth entschärft Dummerstorfs Nummer 1 in letzter Sekunde vor dem eingelaufenen und einschussbereiten Mirko Tausch (37.).
Die beherzte Halbzeitansprache von Vereinsurgestein Thomas Guth scheint schnell zu fruchten. Mit der ersten Möglichkeit im zweiten Abschnitt gelingt dem BSV Kessin der Ausgleich. Mirko Tausch steckt den Ball zentral auf Kay Stempnakowski. Kessins nominell einzige Spitze kann per geschickter Körperdrehung Dummerstorfs Abwehrverbund aushebeln und ins lange Eck einschieben (48.). Eine Zeigerumdrehung später muss Christian Holz erneut zum Kugelschreiber greifen. Nico Hähnel steigt gegen seinen Gegenspieler zu hart ein und sieht zurecht den gelben Karton.
Davon ab gelingt dem Tabellenzweiten der Zugriff zum Spiel jetzt immer besser, die kämpferische Einstellung stimmt, die Spielanteile kippen zugunsten der Blau-Weißen. Und auch die offensiven Nadelstiche sitzen: Nach Befreiungsschlag aus der Defensivreihe setzt Kay Stempnakowski gegen drei Dummerstorfer nach, dessen Torwart Kessins Spielführer anschießt und Glück hat, dass der Ball nicht in den Maschen landet (51.). Hinter sich greifen muss er neun Minuten später. Kessins Capitano setzt sich zentral durch, sucht aber nicht das 1-gegen-1, sondern bedient mit Übersicht den mitgelaufenen Max Klingenberg, der zum 2:1 nur noch einschieben muss. Kurz darauf zieht der FSV bereits seinen letzten Wechsel. Nachdem in der Pause bereits zwei mal umgestellt wurde, erfolgt der letzte Wechsel verletzungsbedingt (64.).
Die Schlussphase entwickelt sich zu einem regelrechen Fußballkrimi. Kay Stempnakowski zieht erneut beherzt ab, Ertrag ist aber nur ein Eckball (66.). Auf der Gegenseite entschärft Felix Pleban einen satten Schuss im Flug per Faust (70.). Danach taucht Dirk Redlich zwei mal gefährlich vor Dummerstorfs Kasten auf. Bei seiner Möglichkeit in Minute 77 ist er nach öffnendem Pass überraschend durch und sucht den Abschluss zu früh, einen Freistoß kurz darauf setzt er drüber. Und wie so oft recht sich das Auslassen von Torchancen im weiteren Spielverlauf. Nur eine Minute später findet der FSV die Lücke in des Gegners Abwehr, Felix Pleban ist aber zunächst noch per Fußabwehr dazwischen. Da Sebastian Tews allerdings im Strafraum unglücklich von hinten gegen den Gegenspieler agiert, ruht der Ball nach Pfiff des Unparteiischen auf dem Elfmeterpunkt – den Strafstoß verwandelt Ron Neumann eiskalt (78.).
Kessin gelingt es in den letzten Minuten nicht mehr, sich von der eigenen Schockstarre zu lösen, der FSV zieht die Begegnung erneut an sich. Einen Freistoß kann Sebastian Tews noch zur Ecke klären (83.). Drei Minute später erzwingen die Gäste begünstigt durch einen Patzer von Felix Pleban allerdings den Siegtreffer. Kessins Nummer 1 lässt einen haltbaren Ball prallen, Roland Riske staubt mit seinem ersten Saisontreffer ab.
BSV Kessin – FSV Dummerstorf 47 II 2:3 (0:1) | |
Zuschauer | ca. 80 |
Schiedsrichter | Christian Holz |
Aufstellung | F. Pleban – N. Hähnel, L. Illige, F. Bauer, S. Tews (89. E. Dittmann) – M. Tausch (88. R. Stempnakowski), T. Hutfilz, P. Guth, D. Redlich, M. Klingenberg – K. Stempnakowski |
Reserve | R. Stempnakowski, D. Lepinat, E. Dittmann, S. Trinks, F. Zorn |
Tore | 0:1 T. Buckentin (35.), 1:1 K. Stempnakowski (48.), 2:1 M. Klingenberg (60.), 2:2 R. Neumann (78. FE), 2:3 R. Riske (85.) |
Karten | Gelb N. Hähnel (49. Foulspiel), Gelb R. Stempnakowski (89. Foulspiel) |
Stimmen zum Spiel
FSV Dummerstorf 1947 e.V. (Facebook-Fanpage):
"Unsere 2. Mannschaft schlägt den BSV im Derby und bleibt ungeschlagener Tabellenführer !!!"
Johnny (ostsee-fussball.de):
"Kurz gesagt: geiles Derby!! Nach Führung und Rückstand, kurz vor Schluss doch noch gewonnen."
Mirko Tausch:
"Ja, glücklich gewonnen hat der FSV. Mit einer Punkteteilung wären wohl auch alle zufrieden gewesen. Aber sonst war es schon ein geiles Spiel, in dem beide Mannschaften sich nichts geschenkt haben."
Kay Stempnakowski:
"Wenig Worte!! Erste Hälfte nur Dummerstorf mit ein, zwei Nadelstichen von Kessin. Zweite Hälfte ein geiles Derby mit allem, was ein Fußballspiel braucht. Für Zuschauer, Gewinner und Verlierer war es ein gelungenes Spiel, wobei wir sehnsüchtig auf Wiederholung hoffen. Danke an den FSV für diesen geilen Tag."
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Saisonstatistik | ![]() |
2 | Platzierung | 1 |
15 | Punktzahl | 21 |
21:5 | Torverhältnis | 21:6 |
+16 | Tordifferenz | +15 |
Kay Stempnakowski (11 Treffer) | Top-Torschütze | Toni Buckentin (5 Treffer) |
6 | Gespielte Spiele | 7 |
5 | Siege | 7 |
0 | Unentschieden | 0 |
1 | Niederlagen | 0 |
3 | Gelbe Karte | 4 |
0 | Gelb-Rote Karten | 0 |
0 | Rote Karten | 0 |
Der direkte Vergleich
Datum | Heim | Gast | Ergebnis |
So, 07.09.2008 | BSV Kessin | FSV Dummerstorf 47 II | 1:12 |
So, 06.10.2013 | BSV Kessin | FSV Dummerstorf 47 II | 2:3 |
So, 04.05.2014 | FSV Dummerstorf 47 II | BSV Kessin | DIE REVANCHE! |
Eure Meinung
Was sagt ihr zum Derby? Geht der Sieg für den FSV in Ordnung? Gelingt dem BSV die passende Antwort im Rückspiel? Wie habt ihr das Spiel vom Platz oder der Seitenlinie erlebt? Hinterlasst gerne ein paar Worte im Kommentar-Bereich.
Bevor es an die Aufarbeitung des Heimspiels gegen Dummerstorf geht, blicken wir noch kurz zurück auf den 6. Spieltag. Eine Woche vor dem Derby hatte der BSV Kessin die Aufgabe Lalendorf vor der Brust. Auf dem Papier sah zunächst alles nach klarer Aufteilung hinsichtlich der Favoritenrolle aus. Sorgenfalten bereiteten Kessins Funktionären allerdings die sich abzeichnende sehr dünne Personaldecke – bis wenige Stunden vor Anpfiff stand nicht final fest, ob man auswärts überhaupt mit elf Mann antreten könne. Mit Daniel Conrad, Dirk Redlich, Lars Illige, Nico Hähnel, Sebastian Tews und Stephan Frömel fehlten ganze sechs Stammspieler. Weiterhin mussten Mirko Tausch und Thomas Guth unter anderem auf David Krosky, Falco Zorn und Neuzugang Tobias Schulz verzichten. Im aus der Not heraus geborenen Aufgebot beackerte dann so z.B. Hannes Kieseler (nach Monaten ohne Spielpraxis im ersten Saisonspiel 2013/14) beherzt die linke Außenbahn. Daniel Lepinat gab sein Debüt als defensiver Sechser, Max Klingenberg ging trotz Zahn-OP am Vortag über 90 Minuten. Letztgenannter schwor vor dem Anpfiff das Team im Kabinentrakt musikalisch ein – die Stimmung in der Truppe kippe von zweifelnd zu zuversichtlich.
Der Start gelingt des Gästen auch direkt nach Maß. Nach Ecken von Max Klingenberg kommen Felix Birkner (6.) und Hannes Kieseler (7. per Kopf) zum Abschluss. Die Führung geht erneut vom rechten Läufer aus. Ein Einwurf von Max Klingenberg erreicht Kay Stempnakowski, der für Patrick Guth und dessen dritten Saisontreffer auflegt (8.). Der Ausgleich gelingt der KSG allerdings innerhalb von fünf Minuten. Nach einem ersten Schuss in Minute zehn, weit am Kasten vorbei, wuchtet Martin Stridde nach Eckball das Leder unhaltbar per Kopf in die Maschen (13.). In der Folge entwickelt sich eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Partie. Nach Freistoß der Gastgeber fischt Felix Pleban des Spielgerät sensationell aus dem Eck. Abgesehen von einem weiteren Freistoß (23.) sind Lalendorfs Angriffsbemühungen im ersten Abschnitt allerdings rar gesät, das Chancenplus verbucht Kessin. So geben unter anderem Mirko Tausch (20.), Hannes Kieseler nach Zuspiel von Patrick Guth (24.) und Kay Stempnakowski nach butterweicher Flanke von Daniel Lepinat Visitenkarten vor dem Tor der Kommunalen Sportgemeinschaft ab, letztgenannte Möglichkeit schrammt denkbar knapp am Gehäuse vorbei (27.). Die abschließenden Aktionen vor dem Seitenwechsel gehen erneut vom BSV-Spielführer aus. Patrick Guth bringt die Kirsche per Fallrückzieher gefährlich vors Tor, Kay Stempnakowski fehlt per Abstauber aber wie beim Versuch nach Einwurf von Enrico Dittmann vier Minuten später das letzte Quäntchen Glück zur erneuten Führung.
Der zweite Spielabschnitt beginnt ereignisarm. Erst in Minute 60 kommen die Hausherren zum Abschluss, das Runde landet aber knapp neben dem Pfosten. Eine Zeigerumdrehung später besorgt Kay Stempnakowski nach sehenswertem Flankenball von Patrick Guth das 2:1 aus Kessiner Sicht. Im Anschluss verlagert sich das Spielgeschehen ins Mittelfeld. Der BSV Kessin versucht aus der Verteidigung heraus das Spiel sicher aufzubauen, Lalendorf/Wattmannshagen zeigt Zähne und drückt mit zunehmender Spielzeit auf den Ausgleich. Möglichkeiten, den Deckel drauf zu machen verpasst Kessins Kapitän Kay Stempnakowski (75. nach Pass von Felix Birkner, 86. Kopfball nach Ecke von Max Klingenberg). Doch auch Lalendorfs Zweite kann Möglichkeiten infolge ruhender Bälle oder aus dem Spiel nach Tempogegenstößen nicht nutzen, die Abwehr der Blau-Weißen hält den Dreier bis zum Abpfiff. Das Team belohnt sich damit dank Kampf und Leidenschaft über 90 Minuten, tollem Zusammenhalt und riesen Teamgefüge über Nacht erstmals mit Tabellenplatz eins, bevor Dummerstorf einen Tag später den begehrten Aufstiegsplatz zurück erobern kann.
KSG Lalendorf/Wattmannshagen II – BSV Kessin 1:2 (1:1) | |
Aufstellung | F. Pleban – F. Birkner, F. Bauer, T. Hutfilz, E. Dittmann – D. Lepinat, M. Tausch, H. Kieseler (64. S. Trinks), P. Guth, M. Klingenberg – K. Stempnakowski |
Reserve | S. Trinks |
Tore | 0:1 P. Guth (8.), 1:1 M. Stridde (13.), 1:2 K. Stempnakowski (61.) |
Karten | – |
Der BSV nimmt weiter Fahrt auf. Nach durchwachsener Saisonvorbereitung mit nur einem Sieg und drei Niederlagen, sowie dem klaren Aus in der ersten Pokalrunde, verläuft der Ligabetrieb bisher voll und ganz nach Maß. Mit dem vierten Dreier in der vierten Partie klettert der BSV Kessin mit einem Spiel weniger als die direkte Konkurrenz auf den zweiten Tabellenplatz.
Entgegen der ursprünglichen Ansetzung treten die Bandelstorfer als Gastteam auf – aufgrund der Unbespielbarkeit des Kessiner Ackers rollt der Ball in Behren-Lübchin. Das Heimrecht steht dem BSV damit beim Rückspiel am 13.04.2014 zu. Personell tut sich einiges im Vergleich zur Vorwoche. Beide Außenbahnen werden neu besetzt, Felix Pleban kehrt zurück ins Tor. Der Start gelingt den Blau-Weißen auch in dieser Konstellation optimal. Bereits in der ersten Spielminute gelingt Goalgetter Kay Stempnakowski die Führung. Dirk Redlich setzt sich dabei nach Zuspiel von Patrick Guth zunächst auf der linken Außenbahn durch. Seine Hereingabe vollendet Kessins Spielführer zum inzwischen neunten Saisontreffer – der Capitano führt damit die Torschützenliste der Liga an. Die nächste Möglichkeit der Gäste verpasst Youngster Max Klingenberg knapp, da er Dirk Redlichs mustergültige Flanke in den Sechszehner nicht mehr erreicht (13.). Kessin diktiert in Folge mit ruhigem Aufbau das Spiel gegen verunsicherte Gastgeber, die Vorentscheidung gelingt dann verdient innerhalb von nur vier Minuten. Den Flankenball von Tom Hutfilz erreicht Kay Stempnakowski per Kopf nicht, Sturmpartner Patrick Guth kann das Spielgerät allerdings unter Kontrolle bringen und zum 2:0 aus Kessiner Sicht einnetzen (23.). Zum Zungeschnalzen fällt kurz darauf das Tor zum 0:3 Endstand. Tobias Schulz, mit guten Spiel und Visitenkarte für die vakante rechte Außenverteidigerposition, passt auf Höhe der Mittellinie perfekt getimt in die gegnerische Nahtstelle. Dirk Redlich hat den richtigen Riecher und startet instinktiv durch. Das Leder klatscht beim anschließenden Schuss des Linksaußen unhaltbar vom Innenpfosten ins Tor. Den Anschlusstreffer verhindert Felix Pleban dann vier Minuten vor dem Pausentee im Zuge eines der seltenen Lübchiner Nadelstiche.
Im zweiten Abschnitt fehlen beiden Teams offensive Geistesblitze. Kessin passt die eigene Spielweise dem Gegner an, viele Bälle verspringen oder werden planlos lang geschlagen – für den neutralen Beobachter weder sehenswert noch von besonderem Niveau geprägt. Viele Spieler verstricken sich nun auch mehr und mehr in Diskussionen innerhalb der eigenen Mannschaft und gegenüber dem Referee Rüdiger Lohff, der den Gastgebern in Folge dessen zwei Verwarnungen in Form des gelben Kartons ausspricht. Spielerisch wird nur noch wenig geboten – wird im Mittelfeld zum Teil noch konzentriert agiert, fehlt spätestens vor dem Strafraum die zündende Idee, der letzte Pass und die nötige Aufmerksamkeit. So sorgt dann auch ausgerechnet ein ruhender Ball für die einzig nennens- und sehenswerte Chance der zweiten Halbzeit. Kay Stempnakowskis direkt getretener Freistoß aus fünfzehn Metern schrammt allerdings knapp über den Querbalken.
Behren-Lübchins Zweite wartet damit weiterhin auf den ersten Punkt- und Torerfolg. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Sonntag, man empfängt den SV Jördenstorf II. Der BSV Kessin tritt bereits einen Tag zuvor bei der KSG Lalendorf/Wattmannshagen II an. Die beste Abwehr der Liga (ein Gegentor) trifft hier auf die drittbeste (sechs Gegentore), eine sicherlich reizvolle und interessante Partie und nächste Standortbestimmung für die Mannen um Trainer Mirko Tausch.
[Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Artikels war persönlich nicht vor Ort. Wir bitten eventuell vorhandene Ungereimtheiten beim Spielbericht zu entschuldigen.]
SV Behren-Lübchin II – BSV Kessin 0:3 (0:3) | |
Aufstellung | F. Pleban – D. Krosky, N. Hähnel, F. Bauer, T. Schulz – D. Redlich, M. Klingenberg (69. D. Lepinat), M. Tausch, T. Hutfilz – P. Guth, K. Stempankowski |
Reserve | S. Trinks, D. Lepinat |
Tore | 0:1 K. Stempnakowski (1.), 0:2 P. Guth (23.), 0:3 D. Redlich (27.) |
Karten | 2x Gelb SV Behren-Lübchin II (Meckern) |