Noch einmal ran, noch einmal Gras fressen: bevor sich der BSV in die Winterpause zurück ziehen und Igors Dextro-Energy-Zaubertrank gegen Glühwein tauschen konnte, stand am heutigen Sonntag die letzte Pflichtspielaufgabe im Kalenderjahr 2017 an. Und diese Aufgabe hatte es vor, während und nach der Begegnung in sich – das Team erwartete eine Gefühls-Wundertüte voller Zuversicht, Ärger, Freude und Trauer. Aber der Reihe nach…
Nach dem Achtungserfolg gegen den bis dato ungeschlagenen Kröpeliner SV in der Vorwoche ging man zuversichtlich in die heutige Partie. Daniel Lepinat stellte dabei taktisch motiviert punktuell um – auf den Außenverteidigerpositionen versprach er sich von Tom Hutfilz und Klaus Hammon spielerische Impulse in der Vorwärts-Bewegung, im Mittelfeld kehrten Benjamin Stefan und Felix Kolbe zurück in die Startelf. Nach dem Aufwärmen zog man sich geschlossen in die Kabine zurück. Hier packte Mannschaftsführer Frank Bauer das Team bei den Eiern. In einer aufwühlenden Rede fielen die Worte Zusammenhalt, richtungsweisend und … Aufstieg! Gänsehaut, Ziel nun klar, den eigenen Anspruch nochmal hoch geschraubt – und Worten sollten Taten folgen.
Die Hausherren gingen schnörkellos und zielstrebig ins Spiel, machten hinten dicht, beherrschten das Mittelfeld und liefen vorne leidenschaftlich an. Die Führung gelangt nach nur fünf Zeigerumrundungen: Benjamin Stefan bedient Felix Kolbe – ein erstes Ausrufezeichen. Und klever vom Coach aufgestellt… 😉 Die Jungs in Blau ließen anschließend nicht locker. Mario Pappenhagen suchte den Zweikampf mit Rostocks Keeper, erkämpfte das Leder und legt im Fünfer quer auf Benjamin Stefan, der zum umjubelten 2:0 einschob. Bis hierher ging der Matchplan auf. Für Verwirrung sorgte kurz darauf dann der Unparteiische. Nach einem Eckball der Gäste, der von der Kessiner Hintermannschaft geklärt werden konnte, zeigte Hartmut Prahl auf den Elfmeterpunkt – eine Entscheidung die zunächst von keiner Mannschaft so recht eingeordnet und irgendwie auch nicht sauber aufgeklärt werden konnte. Rostocks Oliver Weiss schnappte sich den geschenkten Gaul und schickten diesen in Richtung Fiete Oesterle, der kurz vor dem Schuss auf dem schmierigen Boden ins Rutschen kam und den 2:1 Anschlusstreffer nicht verhindern konnte. Der BSV verstand für einige Minuten die Welt nicht mehr, haderte mit dem Schiedsrichter – ein Bruch im Spiel, der Post SV Rostock II übernahm zwischenzeitlich das Ruder. Und das obwohl man im ersten Aschnitt noch viele Möglichkeiten auf dem Fuß hatte, um die Verhältnisse zu klären. Man erarbeitete sich Freistöße und vor allem viele Ecken, konnte aber nicht erhöhen. Enrico Dittmann legte das Leder in Rücklage über den Querbalken, Kristof Beier und Felix Kolbe verpassen per Kopf – das Ding wollte einfach nicht rein. So ging es mit der knappen Führung zum Pausentee.
Nach dem Seitenwechsel ist es dann erneut ein Standard, der die Kessiner weiter in Front bringt. Daniel Lepinat besetzte in den Katakomben die Eckschützen neu, Klaus Hammon sollte von nun an die Kirsche von rechts in den Starfraum bringen. Gesagt, getan: Kessins Urgestein spart sich den Umweg über seine Mitspieler und zieht das Leder per Ecke direkt vors Tor – Marco Baetke ist mit den Fäusten noch dran, muss aber hinter sich greifen. Das 3:1. Im weiteren Verlauf bleiben die ganz großen Chancen aus. Hüben wie drüben wird munter gewechselt und Karten gesammelt. Schieri Hartmut Prahl pfeift in einer von beiden Teams sehr fair geführten Begegnung überaus pingelig, freundliche Nachfragen werden insgesamt fünf mal mit dem gelben Karton beantwortet, keine gute Leistung – da waren sich Spieler beiden Mannschaften einig. Die Schlussphase hatte es dann aber auch sportlich noch mal in sich. Sieben Minuten vor Schluss gelingt Rene Reimann der Anschlusstreffer. Post witterte nun seine Chance und drückte auf den Ausgleich. Bange Minuten für die Kessiner auf und neben dem Platz. Aufgrund einiger Unterbrechungen wurde lange nachgespielt – am Ende brachte man den ersten Dreier auf heimischen Platz in dieser Saison aber nach Hause!
Tore: 1:0 Felix Kolbe (5.), 2:0 Benjamin Stefan (10.), 2:1 Oliver Weiss (FE 15.), 3:1 Klaus Hammon (50.), 3:2 Rene Reimann (83.)
Aufstellung: F. Oesterle – T. Hutfilz, F. Bauer, K. Hammon – C. Laubert, B. Stefan, T. van den Bosch, M. Papenhagen (76. M. Zimmermann) – K. Beier, F. Kolbe (63. C. Weiss) – E. Dittmann (70. M. Guth)
Ersatzbank: M. Riesner, C. Weiss, M. Guth, M. Zimmermann
In der Umkleide ließ man dann der Freude zunächst freien Lauf, die Kronkorken knallten. Max Klingenberg richtete dann aber noch einige Worte an die Mannschaft: aufgrund immer wiederkehrenden Verletzungen beendet Max seine aktive Laufbahn und stellt sich neuen Herausforderungen (ein Torwart-Trainerschein ist das neue große Ding). Klinge, das ganze Team bedankt sich bei dir für die vielen leidenschaftlich geführten Spiele! Stark, dass du uns weiterhin erhalten bleibst! #MK9
P.S. ich denke, wir sollte dann den Spielbericht positiv schließen – Achterbahn und so. Dass ich heute diese Zeilen zu Papier bringen darf, haben wir einem neuen Erdenbürger zu verdanken. Seit kurzem wird unseren Stammschreiberlingen Franka und Nico vom Töchterchen der Schlaf geraubt – herzlichen Glückwunsch! 🙂