Kessin rangiert die Lok aufs Abstellgleis

Am vergangenem Sonntag galt es vor der Winterpause ein letztes mal die Bäuche in den Wind zu stellen, dem rauen Wetter zu trotzen und Deutschlands liebste Kugel rollen zu lassen. Unter dem Motto „Endstation Bandelstorf“ lud der BSV Kessin die dritte Vertretung des ESV Lok Rostock 1948 zum letzten Heimspiel des Jahres auf den mit herbstlich-bunten Blattwerk verzierten Bandelstorfer Acker. Während die Gäste die Reise mit dünner Personaldecke antraten, konnte Thomas Guth mit einem fünfzehn Mann starken Kader die Weichen auf Sieg stellen.

Kessin startet die Begegnung druckvoll und kommt durch Roy Stempnakowski in Minute 12 zur ersten Einschussmöglichkeit. Die frühe Führung gelingt kurz darauf Tom Theberath. Nach Balleroberung und Zuspiel von Hannes Kieseler zieht er zentral von der Strafraumkante zum 1:0 ab. Die Hausherren agieren in der Folge weiter beherzt gegen Ball und Gegner, die aus Tabellensicht als Underdog agierenden Rostocker stemmen sich mit Einsatz und Willen dagegen. In der 21. Spielminute vergibt Stürmer Roy Stempnakowski dann einen Hochkaräter, drei Minuten später macht er es besser: nach klugem Querpass von Bruder Kay schiebt er aus kurzer Distanz zum verdienten 2:0 ein. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff taucht er nach einem Befreiungsschlag von Hannes Kieseler abermals vor dem Kasten des ESV auf, sein Schuss wird aber entschärft. Beim Anschlusstreffer verschätzt sich Nico Hähnel bei einer ESV Flanke, die Lok ist durch und erzielt durch Hannes Knüppel das 2:1 (30.). Dirk Redlich kann den alten Abstand aber postwendend wieder herstellen. Kay Stempnakowski setzt sich zunächst auf der rechten Bahn durch und bedient Dirk mit Pass in den Rückraum der ESV Hintermannschaft. Mit Auge wird unten rechts zum 3:1 vollendet (33.). Die Partie präsentiert sich zum Ende der ersten Halbzeit kampfbetont. In Folge eines Zweikampfes verletzt sich Philip Heyden und muss noch vor dem Seitenwechsel durch Enrico Dittmann ersetzt werden (36.). Die letzte Möglichkeit vor dem heute heiß ersehnten Pausentee leitet der Capitano ein. Kay Stempnakowskis Flanke in den Fünfmeter-Raum erreicht Hannes Kieseler allerdings nicht mehr.

In den zweiten 45 Minuten stößt der ESV Lok Rostock an konditionelle Grenzen. Ohne Wechselspieler können die Jungs in rot die bis dahin geleistete Gegenwehr nicht mehr zu 100% aufrecht erhalten. Glück hat der Gast beim ersten Angriff der Bandelstorfer. Roy Stempnakowski gelingt das Kunststück, das Leder aus zwei Metern nicht im Tor unter zu bringen (50.). Zwei Minuten später zappelt das Spielgerät dann aber doch in den Maschen. Enrico Dittmann sucht und findet mit wohl temperiertem Pass Dirk Redlich, der im Strafraum aus spitzem Winkel zum 4:1 einschießt. Der Genickbruch aus Sicht der Gäste besorgt die nun folgende One-Man-Show. Nach mäßiger Torausbeute in den vergangenen Wochen entscheidet Kay Stempnakowski die Partie in seinem heute 100. Pflichtspiel für den BSV innerhalb von 11 Minuten. Tom Theberath bedient Roy Stempnakowski, der sich in den 16er tankt und mit Querpass das 5:1 vorbereitet (61.). Das 6:1 leitet Nico Hähnel mit schöner Flanke ein, der Spielführer kann unbedrängt einschieben (68.). Einen weiteren Assist-Point verdient sich dann Enrico Dittmann, bevor Kay Stempnakowski den lupenreinen Hattrick perfekt macht (72.). Mit dem 12. Tor im 11. Spiel ergattert Kay damit den dritten Platz der Torschützenliste der Kreisklasse Warnow Staffel I. In Erwartung des klaren Spielausganges bietet Trainer Thomas Guth für die Schlussphase mit Steven Trinks und Felix Pleban zwei stets vorbildlich arbeitende Jungs aus der zweiten Reihe auf. Felix Pleban bedankt und belohnt sich mit seinem sehenswerten Treffer zum 8:1 Endstand. Nach Ecke von Dirk Redlich drischt er die Kirsche volley unhaltbar ins Tor (85.). Beim letzten Angriff kurz vor dem Abpfiff versucht Kay Stempnakowski im Strafraum abzuziehen. Er trifft dabei aber den von der Seite herangeeilten und wohl nicht wahrgenommenen Gegner und sieht dafür den gelben Karton – eine Entscheidung die sicherlich streitbar ist. Über die gesamte Partie betrachtet hinterließ der durch einen Schiedrichterbeobachter begleitete Unparteiische heute ansonsten aber einen positiven Eindruck.

Mit vier Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz und sieben auf Herbstmeister Elmenhorst überwintert der BSV Kessin auf Platz 5 der Tabelle. Man stellt dabei das beste Torverhältnis sowie den zweitbesten Sturm der Liga. Der ESV Lok Rostock kann am 02.12.2012 noch im Nachholspiel gegen den TSV Rostock punkten.

Vielen Dank an Jule für die Stichpunkte zum Spielbericht.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: + dirigierte seine Vorderleute von hinten | – hielt heute nicht die 0
  • Daniel Conrad: + lieferte kämpferisch beherzt ab | – verfranst sich im Spiel teilweise in Diskussionen/Meckereien
  • Frank Bauer: + sichere Devensivarbeit | – im Spiel nach vorne zum Teil mit dem Kopf durch die Wand
  • Lars Illige: + half auch auf der rechten Bahn | – offensiv heute unter seinen Möglichkeiten
  • Nico Hähnel: + engagierte Zweikampfführung | – beim Gegentreffer nicht auf der Höhe
  • Hannes Kieseler: + nahm viel Zweikämpfe an | – im Passspiel oft zu ungenau
  • Tom Theberath: + gute Zweikampfführung, setzte offensiv Akzente | – sieht noch zu selten den Nebenmann
  • Dirk Redlich: + offensiv quirlig und zielstrebig | – im Spiel nach hinten fehlt oft die Motivation
  • Philip Heyden: + nach seiner Rückkehr wieder im Team angekommen | – teilweise noch zu verspielt
  • Kay Stempnakowski: + klasse Trefferquote | – muss weiter konstant an diese Form anknüpfen
  • Roy Stempnakowski: + hohes Laufpensum, zweiter Saisontreffer | – benötigt zu viele Chancen
  • Felix Pleban: + tolles Tor nach seiner Einwechselung | – ansonsten zu unauffällig
  • Enrico Dittmann: + passsicher, zwei Torvorlagen | – in Zweikämpfen zum Teil zu weit weg vom Gegner
  • Steven Trinks: + zeigte sich im Sturm mehrmals anspielbereit | – gab keinen Torschuss ab
BSV Kessin – ESV Lok Rostock 1948 III 8:1 (3:1)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, N. Hähnel (73. F. Pleban) – H. Kieseler, T. Theberath, D. Redlich, P. Heyden (36. E. Dittmann) – K. Stempnakowski, R. Stempnakowski (73. S. Trinks)
Reserve E. Dittmann, F. Pleban, S. Trinks, M. Tausch
Tore 1:0 (17. T. Theberath), 2:0 (24. R. Stempnakowski), 2:1 (30. H. Knüppel), 3:1 (33. D. Redlich), 4:1 (52. D. Redlich), 5:1 (61. K. Stempnakowski), 6:1 (68. K. Stempnakowski), 7:1 (72. K. Stempnakowski), 8:1 (85. F. Pleban)
Karten K. Stempnakowski (89. Gelbe Karte – Foulspiel/Diskussion)

 

Frühes Gegentor beschert 3. Saisonniederlage

Wieder einmal hat es gegen einen direkten Konkurrenten am Ende nicht gereicht. In einer umkämpften Begegnung behalten die Gäste aus Rostock das glücklichere Ende für sich. Mit breitem Kader und offensivem 4-3-1-2 System überzeugt der BSV Kessin zwar vor allem im zweiten Durchgang spielerisch und kämpferisch. Der FC Rostock Rangers macht aber trotz dünner Personaldecke das entscheidende Tor mehr.

Den besseren Start erwischen die Bandelstorfer: Felix Birkner setzt sich nach nicht einmal 60 gespielten Sekunden auf links gegen zwei Verteidiger durch, verzieht im Sechszehner aber knapp. Beim Schuss von Mirko Tausch nach Eckball ist Björn Röhrdanz auf dem Posten (4.). Das goldene Tor gelingt den Gästen früh nach Ecke auf der Gegenseite. Enrico Dittmann klärt zunächst per Kopf. Im Rückraum zieht Rostocks Hoth dann aber sträflich allein stehend ab und erzielt unhaltbar mit sehenswertem Volleyschuss das 0:1 (9.). Der BSV benötigt einige Minuten, um sich vom frühen Rückschlag zu erholen, Rostock versucht mit körperbetonter Zweikampfführung die Bemühungen des Gegners zu unterbinden. Gegen Felix Birkners Solo in Minute zwanzig ist dann aber kein Kraut gewachsen. Unwiderstehlich tankt sich der Linksaußen auf seiner Bahn durch und bedient Patrick Guth, der das Leder an den Außenpfosten wuchtet. Sieben Minuten später zieht Felix nach erneut starkem Dribbling selbst ab, das Spielgerät begräbt Björn Röhrdanz allerdings sicher. Wirklich Zwingedes gelingt in der verbleibenden Viertelstunde dann keinem Team mehr. Kessins Abwehr steht zumeist sicher und entschärft mit durchdachtem Abseits-Spiel die Offensivakzente der Rangers.

Erklärtes Ziel der Gastgeber nach dem Seitenwechsel ist es, direkt wieder wach zu sein, was zunächst auch gut gelingt. Einen weiten Abschlag von Daniel Lepinat verlängert Kay Stempnakowski per Kopf. Nach Kombination über Mirko Tausch und Patrick Guth landet der Ball dann wieder beim Spielführer, dessen Schuss aber geklärt werden kann (53.). Die darauf folgende Ecke köpft der Capitano in die Hände von Rostocks Keeper. Nur eine Minute später kann sich Björn Röhrdanz erneut auszeichnen. Nach klugem Pass von Sebastian Tews zwingt Kay Stempnakowski diesen zur Glanzparade. Sein Gegenüber tut es Rostocks Rückhalt in der 56. Minute gleich. Nach Ecke und Klärungsversuch durch Frank Bauer fischt Daniel Lepinat das Spielgerät mit riesem Reflex aus den Maschen. Nach weiterer Ecke  und starkem Kopfball ist Kessins Nummer Eins schnell unten und verhindert die Vorentscheidung erneut (61.). Thomas Guth reagiert und bringt in Minute 65 Mathias Guth und Dirk Redlich, um dem (Offensiv-)Spiel neue Impulse zu geben. Nach abgefangenem Abstoß ist es dann auch Mathias Guth der zu Sebastian Tews durchsteckt. Dieser zieht im Strafraum allerdings zu unplatziert ab (68.). In der Schlussphase macht der BSV Kessin hinten auf und wirft Mann und Maus nach vorne. Der FC stemmt sich seinerseits mit körperlicher Präsenz dagegen und setzt auch offensiv durch David Schmidt immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die letzte Möglichkeit zum unter dem Strich verdienten Ausgleich vergibt Felix Birkner aus spitzem Winkel (90.).

Mit dem Auswärts-Dreier im Gepäck klettert der FC Rostock Rangers zunächst auf den zweiten Tabellenplatz und empfängt zum Hinrunden-Finale am kommenden Sonntag Liganeuling BSG Helgas Kitchen. Der BSV Kessin muss gewillt sein, durch Punkte im Rahmen des Heimspiels gegen ESV Lok Rostock 1948 III den Anschluss nach oben zu wahren.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Körperlich und spielerisch derzeit in beeindruckender Form.
  • Daniel Conrad: Couragierte Vorstellung, vor allem in der ersten Halbzeit auch mit offensiven Akzenten.
  • Frank Bauer: Wichtiger Schalter und Verwalter im Abwehrzentrum.
  • Lars Illige: Beherzte Partie mit Offensivdrang in der Schluss-Viertelstunde.
  • Enrico Dittmann: Fehlerfreie Vorstellung und deutliche Steigerung zur Vorwoche.
  • Felix Birkner: Heute stärkster Mann auf dem Feld. Unwiderstehliche Antritte, im Abschluss aber zu ungenau.
  • Mirko Tausch: Der Terrier im zentralen Mittelfeld mit guter Begegnung.
  • Sebastian Tews: Wieder deutlich gesteigert. Es fehlt aber noch die letzte Spritzigkeit.
  • Patrick Guth: Dreh- und Angelpunkt hinter den Spitzen. Hatte den Ausgleich auf dem Fuß.
  • Kay Stempnakowski: Engagiertes Spiel mit zahlreichen Abschlussmöglichkeiten.
  • Roy Stempnakowski: Klasse Zusammenspiel mit Patrick und Kay. Muss aber öfter den Abschluss suchen.
  • Dirk Redlich: War heiß auf das Spiel und entsprechend motiviert agierend.
  • Mathias Guth: Trotz vereinzelten Abspielfehlern mit vielen guten Ideen im Spiel nach vorne.
  • Tom Theberath: Kam kurz vor Schluss – keine Bewertung.
BSV Kessin – FC Rostock Rangers 0:1 (0:1)
Aufstellung BSV D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann – F. Birkner, M. Tausch (65. D. Redlich), P. Guth (65. M. Guth), S. Tews – R. Stempnakowski (84. T. Theberath), K. Stempnakowski
Reserve BSV D. Redlich, M. Guth, F. Pleban, H. Kieseler, T. Theberath, P. Heyden, nicht im Kader: S. Trinks
Aufstellung FC Röhrdanz – Peters, Arndt, Diederich – Lüth, Lorenz – Köpp, Wiese, Hoth  – Koch, Schmidt
Tore 0:1 Hoth (9.)
Karten D. Conrad (30. Gelbe Karte, Reklamieren), Rangers (52. Gelbe Karte, Foulspiel), Rangers (80. Gelbe Karte, Foulspiel)

 

4:1 Auswärtssieg bringt Kessiner in Schlagdistanz

Nach zwei Spielen ohne Dreier verbucht der BSV Kessin gegen die dritte Mannschaft des FSV Nordost Rostock einen ganz wichtigen Sieg. Bei rauem Wetter und an den Bandelstorfer Acker erinnernde Platzverhältnisse gelingt es dem BSV durch den Auswärtserfolg die Tabellenplatzierung zu festigen – der Rückstand auf Platz zwei beträgt nur noch zwei Punkte.

Die Anfangsphase ist bei den Gästen geprägt von einigen Ungenauigkeiten, der FSV versteckt sich hingegen keineswegs. Nach sehenswerter Kombination der Kessiner vor Rostocks Tor kann auch der FSV einen ersten gefährlichen Angriff fahren. Beim vermeidlichen Tor entscheidet der Unparteiische aber auf Abseits (4.). Regelkonform fällt die Führung für den BSV: Patrick Guths Pass in die Gasse erreicht Kay Stempnakowski, der mit seinem 9. Saisontreffer im 9. Einsatz seine kleine Torflaute beenden kann.
Den Ausgleich verhindert Daniel Lepinat nach sehenswertem Freistoß der Gastgeber (17.). Auch bei den folgenden Angriffsbemühungen der Dierkower hält er die Null. Nach Gestocher im Kessiner Strafraum zieht der FSV vom 16er ab. Lepinat lässt abklatschen und fingert trotz rutschigem Boden auch den Nachschuss mit riesem Reflex raus (30.). Fünf Minuten später pariert er erneut stark im Eins gegen Eins, beim verdienten Ausgleich ist er aber machtlos. Nach Ecke der Nordostler wuchtet das Leder per Kopfball an den Innenpfosten, um von dort wieder aus dem Tor zu springen – der Treffer wird aber korrekterweise gegeben. Die Gastgeber wittern nun Morgenluft, agieren körperlich stärker und offensiv etwas zielstrebiger. Das 2:1 gelingt allerdings dem BSV Kessin. Lars Illige startet in der eigenen Hälfte, sucht den Doppelpass mit Mirko Tausch und wird letztendlich per Heber vom Capitano Kay Stempnakowski bedient. Mit rechts aus 10 Metern Torentfernung lässt er Rostocks Keeper keine Chance (43.).

Nach eindringlichen Worten zur Halbzeitansprache finden die Gäste im zweitem Abschnitt besser zu ihrem Spiel. Man versucht, den Ball flach zu halten und Zweikämpfe besser anzunehmen. Das 1:3 fällt passend dazu zum oft zitierten psychologisch wichtigem Zeitpunkt. Einen Einwurf durch Flügelflitzer Felix Birkner nimmt Patrick Guth technisch beschlagen mit der Brust an und wuchtet die Kirsche nach starker Linksdrehung volley ins Gehäuse der Rostocker (54.). Zur Mitte der zweiten Halbzeit gelingt es den Blau-Weißen immer wieder gute Kombinationen zu fahren und damit auch das eine oder andere mal zum Abschluss zu kommen. Aber auch der FSV stemmt sich mit zwei Siegen aus den vergangenen Begegnungen im Gepäck beherzt gegen die drohende Niederlage. Trainer Thomas Guth reagiert und belebt mit zwei Wechseln die heute zu ungefährliche rechte Bahn.
Rostocks Bemühungen sollen bis zum Ende ohne Ertrag bleiben, der BSV Kessin vertagt die endgültige Entscheidung seinerseits auf die Nachspielzeit. In Minute 77 steckt Philip Heyden durch zu Mirko Tausch. Dieser tankt sich auf die Grundlinie und flankt in den Strafraum. Kay Stempnakowskis Flugkopfball schrammt aber am Kasten vorbei. Ein Befreiungsschlag von Lars Illige auf Höhe der Mittellinie wird immer länger, senkt sich gefährlich und muss vom rausgerückten Rückhalt des FSV zur Ecke geklärt werden (84.). Nach Kombination über rechts und Flankenwechsel auf links legt Felix Birkner mit Übersicht auf Dirk Redlich ab, dessen Schuss aber knapp drüber geht (87.). In der selben Minuten folgt einem langen Abschlag die Kopfballverlängerung durch Kay Stempnakowski auf Bruder Roy. Bevor dieser abziehen kann wird das Leder aber noch im letzten Moment durch einen Rostocker Defensivmann entschärft. Den Schlussakkord unter eine intensive Begegnung setzt dann Felix Birkner in Minute drei der Nachspielzeit: Nach Solo von der Mittellinie stochert er das Spielgerät vom Elfmeterpunkt zum 1:4 Endstand ins Tor.

Am Ende fällt der Sieg gefühlt um ein bis zwei Tore zu hoch aus, ist aber aufgrund der besseren Chancenverwertung nicht unverdient. Zusammen mit dem Sievershäger SV haben die Kessiner nun das beste Torverhältniss und können den Blick weiterhin nach oben richten. Am kommenden Sonntag empfängt man die Rangers aus Rostock, welche sich mit einem Punkt im Tableau vor dem BSV Kessin einordnen. Der FSV tritt am selben Tag bei Motor Neptuns Vierter an.

Vielen Dank an Jule Nentwich und Felix Pleban für die Erstellung der Notizen zum Spielbericht.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Erneut bärenstarke und fehlerfreie Vorstellung. Beim Gegentreffer chancenlos.
  • Nico Hähnel: Körperlich präsent und konsequent in der Zweikampfführung.
  • Frank Bauer: Gewohnt überzeugend und lautstark im Abwehrzentrum agierend.
  • Lars Illige: Krönte eine starke Partie mit seinem zweiten Saisontreffer.
  • Enrico Dittmann: Spiel mit Licht und Schatten. Defensiv gegen Rostocks starken Linksaußen gebunden.
  • Sebastian Tews: Nach noch nicht ausgestandener Erkältung läuferisch nicht auf der Höhe.
  • Felix Birkner: Viel Gefahr ging heute von seiner Seite aus. Beherztes Solo zum entscheidenden 1:4.
  • Mirko Tausch: Gute Zweikampfquote und konsequente Devensivleistung. Offensiv fehlte oftmals die Übersicht.
  • Dirk Redlich: Suchte immer wieder den Abschluss. Schaltete zum Ende einen Gang zurück.
  • Hannes Kieseler: Brachte einige Flanken, konnte sich insgesamt aber nur selten in Szene setzen.
  • Philip Heyden: Konnte für frischen Wind auf seiner Seite sorgen, ist von Bestform aber noch etwas entfernt.
  • Kay Stempnakowski: Brachte sein Team früh auf die Siegerstraße. Mit Chancen zu weiteren Treffern.
  • Patrick Guth: Bleibt im Zweikampf mit Kay Stempnakowski um die Torjägerkrone mit 8. Treffer dran.
  • Roy Stempnakowski: Offensiver Arbeiter für die Schlussphase der Begegnung.
FSV Nordost Rostock III – BSV Kessin 1:4 (1:2)
Aufstellung D. Lepinat – N. Hähnel, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (67. S. Tews) – F. Birkner, M. Tausch, D. Redlich, H. Kieseler (56. P. Heyden) – K. Stempnakowski, P. Guth (82. R. Stempnakowski)
Reserve F. Pleban, S. Tews, P. Heyden, S. Trinks, R. Stempnakowski
Tore 0:1 (9. K. Stempnakowski), 1:1 (38.), 1:2 (43. L. Illige), 1:3 (54. P. Guth), 1:4 (90.+3 F. Birkner)
Karten

 

BSV mit torlosem Remis gegen Tabellennachbarn

Die Verfolger der Kreisklasse Staffel Warnow trennen sich leistungsgerecht mit einem torlosen Unentschieden – ein Punkt, der keiner Mannschaft so recht weiter helfen will. Über weite Phasen der ersten Halbzeit agierte der Gast sicherer und zielstrebiger. Nach dem Seitenwechsel waren es die Kessiner, die sich ein optisches Übergewicht erarbeiten konnten. Bis Ablauf der 90 Minuten vergaben beide Teams dabei Möglichkeiten zum ersten und letztendlich wohl auch spielentscheidenden Treffer.

Den besseren Start erwischen die Gastgeber. Patrick Guth erzwingt in Minute Eins die erste Ecke, in Folge derer er auch zum Kopfball kommt. Elmenhorst gibt einen ersten Schuss nach fünf Minuten ab – sichere Beute für Daniel Lepinat. Die Anfangsphase scheint geprägt von Nervosität und Unkonzentriertheit des BSV Kessin – die LSG ist optisch leicht überlegen. Luftanhalten gilt es dann aber nach einem Distanzschuss von Mathias Guth: Das Spielgerät senkt sich nach perfekter Flugkurve immer mehr und klatsch an den Querbalken (13.). Auf der Gegenseite sorgt ein schlampiger Querpass von Tom Theberath auf Daniel Conrad nach schlechter Annahme zum Ballverlust, Elmos Burchard zieht vom rechten Strafraumeck ab aber links vorbei (19.). Eine weitere Möglichkeit der Gäste wird in Minute 23 vergeben. In der Folge entwickelt sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Nicklichkeiten. Der Unparteiische pfeift gefühlt recht kleinich und unterbindet das eine oder andere mal den Vorteil für die gefoulte Mannschaft. Ein echter Spielfluss will hüben wie drüben nicht so recht aufkommen. Kessin kommt zwar zu vielen Freistoßmöglichkeiten aus dem Halbfeld, diese verpuffen aber oft zu ungefährlich im gegnerischen 16er. Für Gefahr können beide Teams erst wieder kurz vor dem Pausentee sorgen. Patrick Guths Abschluss wird noch zur Ecke abgefälscht (42.). Eine Minute später taucht Fabian Laines nach vermeidlicher Abseitsstellung frei vor BSV-Keeper Daniel Lepinat auf – Kessins Nummer 1 kann aber nervenstark zur Ecke klären.

Die Jungs in Blau-Weiß kommen schwungvoller aus der Kabine. Abschlüsse auf Seiten der Hausherren sind durch Patrick Guth und Felix Birkner zu verzeichnen. Beide Mannschaften bemühen sich nun im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten offensiv zwingender zu agieren. Oftmals neutralisiert man sich aber schon im Mittelfeld. Nach zwanzig Minuten im zweiten Abschnitt drängt sich der Gedanke auf, dass das Team mit dem ersten Treffer auch als Sieger vom Platz gehen wird. Die vorerst größte Möglichkeit dazu vergibt der kurz zuvor eingewechselte Hannes Kieseler. Nach öffnendem Pass vom ebenfalls gerade eingewechselten Roy Stempnakowski verzieht Hannes aus aussichtsreicher Position (72.). Unverhofft dann erneuter Alarm im Strafraum von Elmos Zweiter: Kapitän Kay Stempnakowski tritt eine Flanke von links, die keinen Spieler erreicht, dafür aber ans Aluminium knallt (75). Zwei Minuten später kommt das Team in rot nach einer Ecke zum Kopfball, Hannes Kieseler kann aber zum Eckball klären. Bei Kessins letzter großen Möglichkeit kommt es zu Abstimmungsproblemen: Felix Birkner steckt einen Ball für Kay Stempnakowski durch, der aber durch den schlechter postierten Daniel Conrad angenommen und halbgar verwertet wird (78.). Das Match entwickelt sich in der Schlussphase zu einem echten Krimi. Der LSG Elmenhorst schießt von der Strafraumkante. Das Leder wird dabei abgefälscht und im letzten Moment durch Kessins Rückhalt mit den Fingerspitzen geklärt (81.) – ein riesen Reflex! Eine Minute vor dem Abpfiff unterbindet Nico Hähnel eine gefährliche Angriffsituation der Gäste und sieht dafür den gelben Karton – die einzige Karte und die letzte nennenswerte Aktion dieser Partie.

BSV Kessin – LSG Elmenhorst II 0:0 (0:0)
Aufstellung BSV D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, T. Theberath, N. Hähnel – F. Birkner, M. Tausch, M. Guth, P. Heyden (71. H. Kieseler) – P. Guth (71. R. Stempnakowski), K. Stempnakowski
Reserve BSV F. Pleban, R. Stempnakowski, E. Dittmann, H. Kieseler, S. Trinks
Aufstellung LSG M. Krause – S. Schickor, J. Dech, R. Fleischer – R. Lundschien, B. Schubbert, M. Rischow, Burchardt, Schröder – M. Laines, H. Dempwolf (55. F. Rösler)
Tore
Karten N. Hähnle (89. Gelb, Foulspiel)

 

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Trotz Erkältung mit starker Vorstellung. Sichert den Punkt mit tollen Reflex kurz vor Schluss.
  • Daniel Conrad: Anfangs nervös und überhastet. Steigert sich und schaltet sich auch offensiv immer wieder ein.
  • Frank Bauer: Taktgeber im Abwehrverbund. Versucht immer wieder lautstark seine Vor- und Nebenleute zu ordnen.
  • Tom Theberath: Ruhige und über weite Strecken konzentrierte Partie im Abwehrzentrum.
  • Nico Hähnel: Überzeugte diesmal von Beginn. Kräftemäßig in Halbzeit zwei am Ende aber mit wichtiger Aktion vor dem Abpfiff.
  • Felix Birkner: Beackerte seine Außenbahn über 90 Minuten, ging wie immer weite Wege.
  • Mirko Tausch: Offensiv mit nur wenig Impulsen aber mannschaftsdienlich engagierter Einsatz über die gesamte Partie.
  • Mathias Guth: Versuchte immer wieder, sich offensiv einzuschalten. Pech beim beherzten Distanzschuss.
  • Philip Heyden: Unauffällige Leistung des Linksaußen, Steigerung im Vergleich zu den vorherigen Einsätzen.
  • Patrick Guth: Agierte offensiv mit Ruhe und Übersicht, kam immer wieder zum Abschluss.
  • Kay Stempnakowski: Versucht sein Team immer wieder zu motivieren. Wurde heute aber zu selten in Szene gesetzt.
  • Hannes Kieseler: Ist nach seiner Einwechselung gleich da, vergibt aber Hochkaräter zur Führung.
  • Roy Stempnakowski: Brachte offensiv als mehrfacher Vorlagengeber noch mal frischen Wind.

Den Spielbericht aus Sicht der LSG findet ihr hier.

Kessiner mit unglückliche Niederlage gegen RFCs Vierte

Im Spiel der Verfolger, der BSV Kessin trat als Tabellendritter beim Rostocker FC 95 (4.) an, dominierten die Hausherren den ersten Durchgang. Vor allen mit langen Bällen und körperlicher Präsenz erarbeiteten sich die Grünen ein optisches Übergewicht und gingen verdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel konnte der Gastgeber nachlegen, gab das Spiel in der Folge aber zunehmend an kämpferisch stärkere und offensiv druckvollere Kessiner ab, denen aber trotz toller Schlussoffensive der verdiente Auswärtspunkt verwehrt blieb.

Personell kann Trainer Thomas Guth aus den Vollen schöpfen. Bis auf Dirk Redlich steht ihm das komplette Stammpersonal und eine qualitativ hochwertig besetzte Bank zur Verfügung. Bevor er taktisch aber ins Spielgeschehen eingreifen kann, gilt es gefühlte dreißig Minuten mit Aufwärm- und Lockerungseinheiten zu überbrücken. Der für das Spiel angesetzte Schiedsrichter erscheint nicht zum Spiel, die Suche nach einer personellen Alternative gestaltet sich zunächst schwierig. Ein Ersatz wird dann doch noch gefunden und obgleich einige der Zaungäste auf Seiten des RFC den Sportsfreund scheinbar persönlich zu kennen scheinen, überzeugt der Referee über die gesamten 90 Minuten mit unparteiischer und konzentrierter Spielleitung auf für die Kreisklasse hohem Niveau.
Beide Teams nehmen sich zum ersten Beschnuppern zehn Minuten Zeit – die Anfangsphase verläuft mittelfeldlastig aber ereignisarm. Der RFC gibt seinen ersten Torschuss in Minute 13 ab. Nach Klärungsversuch durch Tom Theberath und ansatzlosem Abschluss muss sich Daniel Lepinat lang machen. Kessin kommt nach ruhendem Ball zur ersten Möglichkeit, Patrick Guths Freistoß aus 20 Metern Torentfernung ist aber zu hoch angesetzt (15.). Zur Mitte des ersten Durchgangs haben die Rostocker das Spiel im Griff. Glück hat der BSV in Minute 20. Ein durchgesteckter Ball erreicht einen RFC-Stürmer, der alleine vor Kessins Tor auftaucht, den Ball aber vorbei schiebt. Pech dann hüben wie drüben: Nach gerade einmal 26 Spielminuten muss Patrick Guth verletzungsbedingt das Feld verlassen. Auch bei den Gastgebern muss früh getauscht werden – wir wünschen beiden Kameraden gute Besserung und eine schnelle Genesung.
Der nun frisch eingewechselte Kay Stempnakowski hat die Führung für die Bandelstorfer auf dem Fuß, schießt mit seinem ersten Ballkontakt im Sechszehner aber einen Meter am Kasten vorbei (27.). Und auch sein zweiter Abschluss, dieses mal aus 20 Metern, bleibt ohne Ertrag – Rostocks Keeper pflückt den Ball sicher (32.). Und wie es so oft im Fußball ist: Machst du vorne die Dinger nicht rein, bekommst du hinten die Rechnung überreicht: Nach schöner Kombination der Grünen über drei Stationen und abschließendem Querpass im Strafraum fällt mustergültig das 1:0 für die 95er. Da sich nach Freistoß durch Sebastian Tews noch ein RFCler in den darauf folgenden Schuss von Kay Stempnakowski wirft (35.), bleibt es bis zum Pausentee beim gerechten Zwischenstand.

Der Wechsel zum zweiten Abschnitt (Frank Bauer ersetzt Mirko Tausch, Tom Theberath rückt dafür an dessen Position im zentralen Mittelfeld) und eindringliche Worte scheinen den Schalter bei den Blau-Weißen umzulegen. Man erreicht kein Topspiel-Niveau, beide Teams begegnen sich nun aber auf spielerisch und kämpferischer Augenhöhe. Offensiv agieren die Gäste nun zielstrebiger gegen die nach wie vor seht gut gestaffelte Rostocker Hintermannschaft. Kay Stempnakowski erkämpf das Leder auf Höhe der Mittellinie und setzt mit halbhohen Ball Bruder Roy in Szene, der aber nicht mit letzter Konsequenz zum Abschluss kommt (49.). Eine weitere Möglichkeit zum Ausgleich bietet sich Felix Birkner. Nach wildem Gestocher und Unordnung im Rostocker Strafraum fällt ihm der Ball vor die Füße, findet den Weg ins Tor aber auch in dieser Situation nicht (60.). Der 2:0 Rückstand aus Sicht der Gäste fällt dann überraschend und unnötig. Der heute ansonsten sicher agierende Enrico Dittmann bringt Daniel Lepinat mit schlampigen Rückpass in die Bredouille. Dieser muss weit vor seinem Kasten in höchster Not klären und ist dann beim geistesgegenwärtigen Nachsetzen mit Abschluss der Rostocker ohne Abwehrchance. Die passende Antwort hat Lars Illige parat. Per Freistoß sorgt er für Gefahr im Fünfmeter-Raum. Tom Theberath ist dort wohl noch am Ball, letztendlich schieben die Rostocker den Ball aber wohl selbst über die Linie (66.). [Update: Laut Spielberichtsbogen des Schiedsrichters wurde das Tor für Tom Theberath gegeben]
Die Schlussphase gestaltet sich für beide Teams dann nervenaufreibend. Kessin macht mit zunehmender Spielzeit immer mehr auf, drückt offensiv und schnürt Rostocks Vierte mehr und mehr in dessen Hälfte ein. Naturgemäß ergeben sich aber auch immer wieder Konterchancen für die Hausherren, bei denen es aber an letzter Konsequenz und dem nötigen Quentchen Glück fehlt. Ein Schuss aus der zweiten Reihe klatscht an den Querbalken, die Vorentscheidung will der Heimelf nicht gelingen. Auf der Gegenseite rennen die Kessiner fortwährend an und kommen noch mehrfach zu guten Möglichkeiten (Felix Birkner 78., Lars Illige 88.). Die Schlussminuten sind an Spannung dann kaum noch zu überbieten. Bis in Minute drei der Nachspielzeit belagern die Kessiner Rostocks Strafraum, holen noch zwei Ecken, bei denen alle Spieler in des Gegners Hälfte wuseln – am Ende rettet der Rostocker FC den Dreier aber über die Zeit.

Punktetechnisch wäre am Ende folglich jede Konstellation möglich gewesen: Agieren die Rostocker im Ausspielen der sich bietenden Konterchancen zielstrebiger, können sie die Partie vorentscheiden. Mit etwas mehr Glück wäre aber auch für die Gäste am Ende ein Dreier möglich, ein Punkt aufgrund der zweiten Halbzeit aber zumindest verdient gewesen. So misslingt gegen einen Großen der Liga wiedereinmal ein Sieg und man fällt auf Platz sechs der Tabelle, wobei man weiterhin in Schlagdistanz bleibt. Der RFC verbessert sich auf Rang zwei und hat gegen den FSV Nordost Rostock III am kommenden Spieltag eine vermeidlich leichte Aufgabe. Der BSV empfängt am 28.10. die LSG Elmenhorst II zum Sechspunkte-Spiel in Bandelstorf.

Rostocker FC 95 IV – BSV Kessin 2:1 (1:0)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, T. Theberath, L. Illige, E. Dittmann (81. N. Hähnel) – F. Birkner, M. Tausch (46. F. Bauer), M. Guth, S. Tews – P. Guth (26. K. Stempnakowski), R. Stempnakowski
Reserve K. Stempnakowski, N. Hähnel, H. Kieseler, S. Trinks, F. Bauer, F. Pleban
Tore 1:0 M. Westendorf (33.), 2:0 M. Westendorf (64.), 2:1 Tom Theberath (66.)
Karten N. Hähnle (85. Gelb, Trikot-Zerren), 2x RFC (Gelb, jeweils taktisches Foul)

 

Kessiner bezwingen PSV Rostocks Vierte mit 5:2

"So ein Spiel musst du auch erst einmal gewinnen." – Als klarer Außenseiter reiste die vierte Vertretung des PSV Rostock am vergangenen Sonntag zum gastgebenden BSV Kessin. Bei spätsommerlicher Sonne galt es für die Hausherren gegen das Tabellenschlusslicht die richtige Mischung aus Selbstbewusstsein und Konzentration und Spannung zu finden, ohne den Gegner zu unterschätzen. Am Ende kann man der Favoritenrolle gerecht werden und bleibt auch im vierten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.

Die Anfangsminuten geben den Offensivabteilungen und beiden Keepern die Möglichkeit, alle Systeme hoch zu fahren, Schalter und Hebel in die richtige Position zu bringen. Dirk Redlich gibt den ersten Warnschuss auf das Rostocker Gehäuse ab, PSVs Schlussmann hält sicher (1.). Felix Pleban, der heute für den verhinderten Daniel Lepinat zwischen den Kessiner Pfosten steht, tut es ihm eine Minute später gleich. Die nächste Einschussmöglichkeit für den BSV vergibt Sebastian Tews (5.), bevor Roy Stempnakowski nach Vorarbeit von Dirk Redlich mit seinem ersten Saisontreffer das 1:0 markiert und seinen Startelf-Einsatz rechtfertigt. Der Gastgeber bleibt in der Folge weiter spielbestimmend am Ball. Ein Freistoß von Dirk Redlich in Minute 13 schrammt zunächst knapp am Tor vorbei, eine Minute später fällt dann aber das 2:0. Nach Ecke von Sebastian Tews kommt es zum Gedränge im Rostocker Strafraum. Lars Illige bekommt das Spielgerät aus kurzer Distanz an die Hand. Da der Arm aber angelegt und keine unnatürliche Handbewegung erkennbar ist, schiebt er regelkonform in die rechte Torwartecke ein. Sehenswert gestaltet sich der Anschlusstreffer der Gäste: Felix Pleban rückt zu weit aus seinem Kasten und muss mit ansehen, wie der PSV mit gefühlvollem Distanzschuss einnetzt (19.). Die passende Antwort gelingt den Jungs in Blau-Weiß postwendent. Dirk Redlich nutzt Abstimmungsprobleme im 16er des PSV zum 3:1 Zwischenstand – Dirks dritter Treffer 2012/13. In der Folge steht Rostocks Nummer Eins mehrmals im Blickpunkt. In Minute 25 entschärft er einen Freistoß von Kay Stempnakowski sicher, zeigt aber auch immer wieder kleinere Unsicherheiten. Einen haltbaren Schuss nach ruhendem Ball von Dirk Redlich klärt er zur Ecke (37.). Die Schlussminuten des ersten Spielabschnittes gestalten sich ausgeglichen. Der PSV Rostock überwindet die gegnerische Abwehr, hat aber Pech, dass der eingelaufene Stürmer vor Kessins Keeper einen Schritt zu spät kommt (38.). Ein Torschuss von Dirk Redlich wird lang geklärt (40.), auf der Gegenseite hält Felix Pleban zwei mal sicher (42. und 45.). Die letzte Möglichkeit der Hausherren vor der Pause vergibt Spielführer Kay Stempnakowski nach Freistoß von Dirk Redlich (43).

Die zweiten 45 Minuten setzen zunächst nahtlos an das Bild der ersten Halbzeit an: Freistoß Dirk Redlich – knapp am Tor vorbei (51.). Rostock nutzt kurz darauf eine Unsicherheit der Bandelstorfer Hintermannschaft, kommt zum Schuss, Felix Pleban ist aber auf dem Posten (53.). Im direkten Gegenzug vergibt Kay Stempnakowski. Die größte Gefahr erzeugen die Kessiner heute immer wieder in Folge präzise geschlagener ruhender Bälle: Ein Freistoß von Tom Theberath wird noch abgefälscht, beim Nachschuss von Lars Illige ist Rostocks Rückhalt zur Stelle (61.). Drei Minuten später sorgt Philip Heyden mit dem 4:1 per Kopf nach Standard von Lars Illige für die Vorentscheidung. Die Folgeminuten gestalten sich dann ereignisarm. Der PSV Rostock findet kein probates Mittel gegen die gut gestaffelten Defensivreihen des Gegners, der BSV schöpf sein Wechselkontingent voll aus und sorgt primär für Ergebnissicherung. Offensiv agiert der Tabellendritte in dieser Phase ungefährlich: Nach Ecke von Dirk Redlich hat der PSV Keeper keine Probleme (79.), Patrick Guths Schuss in der Folgeminute schnellt über das Tor. Mit seinem achten Treffer im sechsten Spiel sorgt Kay Stempnakowski dann aber doch noch mal für den kollektiven Torschrei im Rund. Der Capitano erkämpft sich den Ball im gegnerischen Strafraum und schließt beherzt ab (83). Auf der anderen Seite lässt Tom Theberath bei einem Klärungsversuch Felix Pleban keine Chance, das 5:2 fällt per Eigentor. In der Schlussminute setzt dann Roy Stempnakowski Bruder Kay noch einmal sehenswert in Szene. Dieser trifft das Leder aber nicht voll, bevor der gegen Viktoria Rostock noch zum Teil arg überforderte Schiedsrichter, der heute eine verbesserte Vorstellung bot, dann abpfeift.

Mit zehn Punkten und 23:6 Toren aus vier Begegnungen festigt der BSV Kessin damit Tabellenplatz drei und trifft am 21.10. auf Verfolger Rostocker FC. Der PSV bleibt weiter ohne Punkt im Ligawettbewerb und empfängt am 7. Spieltag die LSG Elmenhorst II.

BSV Kessin – PSV Rostock IV 5:2 (3:1)
Aufstellung F. Pleban – D. Conrad (76. N. Hähnel), T. Theberath, L. Illige, E. Dittmann (81. H. Kieseler) – P. Heyden, D. Redlich, M. Tausch (P. Guth), S. Tews – R. Stempnakowski, K. Stempnakowski
Reserve P. Guth, N. Hähnel, S. Trinks, H. Kieseler
Tore 1:0 R. Stempnakowski (10.), 2:0 L. Illige (14.), 2:1 (19.), 3:1 D. Redlich (22.), 4:1 P. Heyden (64.), 5:1 K. Stempnakowski (83.), 5:2 T. Theberath (ET 84.)
Karten PSV (87. Gelb, Foulspiel/Meckern)

 

Kessiner Kantersieg sichert Tabellenplatz 3

Der Sievershäger SV 1950 III und die LSG Elmenhorst II können in der Tabelle aufgrund ihrer noch ausstehenden Nachholspiele am BSV Kessin vorbei ziehen. Trotzdem zeigt die Fieberkurve bei den Jungs um Trainer Thomas Guth auch während dessen Urlaubs-Abwesenheit weiter steil nach oben. Durch den überzeugenden Auftritt und den daraus resultierenden Dreier beim TSV Rostock sichert man sich vorübergehend den dritten Platz der Tabelle.

Mit breitem Kader reiste man nach Broderstorf und ging von der ersten Minute zielstrebig in die Partie. Einen Freistoß von Lars Illige bringt Felix Birkner zunächst ohne die nötige Fortune per Kopf aufs Tor (3.). Kurz darauf bedient er Patrick Guth gezielt per Einwurf, dieser schiebt aber aus aussichtsreicher Position direkt in die Arme des Torwartes. Beim Führungstreffer in Minute sechs ist das Glück dann dem BSV hold: Lars Illige schlägt einen langen Freistoß nach rechts auf Sebastian Tews. Dessen Hereingabe – halb Flanke, halb Schuss – markiert dann das 1:0 aus Sicht der Gäste. Sicher agiert Rostocks Rückhalt dann zwei mal gegen Tom Theberath. Zunächst eröffnet Daniel Conrad mit Übersicht das Spiel über links. Kay Stempnakowski erläuft dessen Ball, marschiert bis zur Grundlinie und flankt mustergültig auf den Elmeter-Punkt – Tom kann das Spielgerät aber trotz Nachschussmöglichkeit nicht im Kasten unterbringen (10.). Der zweite Treffer gelingt dank Zuarbeit der Gastgeber: Beim Pass von Daniel Conrad auf Patrick Guth tritt Rostocks rechter Verteidiger über den Ball. Guth behält die nötige Ruhe und Übersicht und netzt flach ins lange Eck ein (19.). Der nötige Weckruf gelingt den Broderstorfern nach Wiederanstoß nicht. Nach guter Kombination über drei Stationen wird gegen den bisher nicht geprüften Daniel Lepinat schwach abgeschlossen. Daneben ist das Spiel des TSV geprägt von vielen langen und hohen Bällen, die die Kessiner Hintermannschaft aber nicht in Verlegenheit bringt. Vielmehr wird immer wieder der BSV Kessin offensiv gefährlich, im ersten Durchgang im Besonderen über Standards: Ein Freistoß auf Höhe der Mittellinie zieht Lars Illige direkt knapp über das Tor (22.). Nach Ecke von Sebastian Tews gelingt Spielführer Kay Stempnakowski mit dem Kopf das beruhigende 0:3 (24.). Einen weiteren Freistoß führt Patrick Guth aus. Dieser stellt flach aus 25 Metern geschossen aber kein Problem für den Keeper dar (32.). Auch der TSV Rostock 2011 versucht es in Minute 39 mit einem ruhenden Ball, Daniel Lepinat kann aber mit den Fäusten klären. Frank Bauer verletzt sich bei dieser Aktion leicht und wird zur zweiten Halbzeit durch Nico Hähnel ersetzt. Zuvor erleben die Zuschauer noch den letzten Angriff der Kessiner vor dem Seitenwechsel: Mirko Tausch setzt sich auf Höhe der Grundlinie gegen zwei Gegenspieler durch und bedient per Flanke Kay Stempnakowski, der aus fünf Metern aber am Tor vorbei köpft (45.).

Die zweiten 45 Minuten entwickeln sich für die Blau-Weißen zu einem wahren Schützenfest. Zunächst klärt Rostocks Rückhalt gegen Patrick Guths Kopfball nach Vorarbeit von Sebastian Tews (49.). Und auch der Anschlusstreffer gelingt der Heimelf, da sich Daniel Lepinat im Zuge eines nicht ganz eindeutigen Strafstoßes für die falsche Ecke entscheidet (52.). In der Folge zelebrieren die Bandelstorfer dann aber konsequent vorgetragenen Offensivfussball. Neuzugang Patrick Guth bedient Sturmpartner Kay Stempnakowski, der unbedrängt zum 1:4 einschieben kann (55.). Auf der Gegenseite glänzt Daniel Lepinat direkt nach dem Wiederanpfiff auf der Linie. Die Entscheidung gelingt dann Flügelflitzer Felix Birkner mit seinem zweiten Saisontor (58.). Nach schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff über Nico Hähnel und Kay Stempnakowski netzt der Linksaußen aus spitzem Winkel zum 1:5 ein. Für zusätzlichen Wirbel sorgt dann die Einwechselung von Dirk Redlich, der den besonders in der ersten Halbzeit aufopferungsvoll kämpfenden aber nun konditionell bedienten Mirko Tausch ersetzt. Dieser erkämpf sogleich einen Ball im Rostocker 16er, passt auf Patrick Guth und heimst den Assist ein, da Patrick Guth aus 12 Metern erfolgreich das halbe Dutzend voll macht (66.). Beachtenswert bleibt über die gesamte Begegnung die Einstellung der Gastgeber. Trotz klarem Rückstand versucht die Truppe in grün immer wieder offensiv für Entlastung zu sorgen, motiviert sich und lässt bis zuletzt den Kopf nicht hängen. Und obgleich man zumindest heute spielerische Defizite zeigte, scheint die Moral und das Mannschaftsgefüge zu stimmen – vorbildlich. Chancen für die Hausherren ergeben sich in Minute 62 im 1-gegen-1 und nach Fehlpass von Lars Illige (68.). In beiden Situationen ist bei Daniel Lepinat aber Schluss – Kessins Nummer 1 überzeugt heute über 90 Minuten. Zwanzig Minuten vor Schluss zeigen sich in der Hintermannschaft des TSV erste Auflösungserscheinungen. Wieder wird durch Kay Stempnakowski ein Ball im gegnerischen Strafraum erkämpft. Dirk Redlich schließt ab, schießt aber vorbei. Eine Minute später behält Kay Stempnakowski den Ball am Fuß, umspielt Rostocks Keeper und trifft zum 1:7 (71.). Auf der anderen Seite klärt Felix Birkner zunächst mit dem Kopf auf der Linie, bevor der TSV Rostock noch Ergebniskosmetik betreiben kann (2:7, 77.). Die letzten Aktionen gehören dann wieder den Gästen. Dirk Redlich prüft mit Freistoß aus 20 Metern den Torhüter der Rostocker, der den Ball mit den Fingerspitzen aber noch über den Querbalken lenken kann (78.). Zwei Minuten später legt Dirk Redlich den Ball in den Lauf von Kay Stempnakowski, der leichfüßig am Torwart vorbei schiebt und so seinen heute vierten Torerfolg und siebten Saisontreffer verbucht (80.). Den 2:9 Endstand besorgt Sturmpartner Patrick Guth in der Schlussminute nach undurchsichtigem Gestocher im Strafraum.

Nach dem 8:1 Erfolg bei Motor Neptun setzt der BSV Kessin damit das nächste Ausrufezeichen in der Liga. Am kommenden Sonntag empfängt man Tabellenschlusslicht PSV Rostock IV. Der TSV begrüßt zum nächsten Heimspiel die Sportsfreunde des Rostocker FC 95 IV.

Vielen Dank an Jule Nentwich und Felix Pleban für die Zuarbeit zum Spielbericht.

TSV Rostock 2011 – BSV Kessin 2:9 (0:3)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad (75. P. Heyden), F. Bauer (46. N. Hähnel), L. Illige, E. Dittmann – F. Birkner, T. Theberath, M. Tausch (60. D. Redlich), S. Tews – P. Guth, K. Stempnakowski
Reserve S. Fröhmel, D. Krosky, F. Pleban, D. Redlich, N. Hähnel, P. Heyden
Tore 0:1 (6. S. Tews), 0:2 (19. P. Guth), 0:3 (24. K. Stempnakowski), 1:3 (52.), 1:4 (55. K. Stempnakowski), 1:5 (58. F. Birkner), 1:6 (66. P. Guth), 1:7 (71. K. Stempnakowski), 2:7 (77.), 2:8 (80. K. Stempnakowski), 2:9 (90. P. Guth)
Karten  

 

Kessiner erkämpfen Punkt gegen neuen Ligaprimus

Am Sonntag empfing man den Tabellenzweiten zum Kampf um die Tabellenspitze. Es war der erwartet heiße Ritt: Im hitzigen und hart umkämpften Spitzenspiel trennen sich der BSV Kessin und der SC Viktoria Rostock 06 leistungsgerecht mit einem 1:1 Unentschieden. Die Führung fällt durch einen glücklichen Strafstoß, der Ausgleich der Gäste mit der letzten Aktion in Minute fünf der Nachspielzeit. Der SC belegt damit den ersten Tabellenplatz, der BSV rutsch um einen Platz auf Position fünf.

Die erste Einschussmöglichkeit bei strahlend blauem Himmel erarbeiten sich die Gäste (6.), die Antwort der Gastgeber erfolgt zwei Minuten später nach einer Ecke – Viktorias Max Meyer ist aber zur Stelle. Unsicher zeigt sich der Keeper in Minute elf: Beim Torschuss von Dirk Redlich ist er zunächst nicht auf der Höhe, vereitelt dann aber den Nachschussversuch von Kay Stempnakowski. Es entwickelt sich ein abwechslungsreiches Spiel mit Torraumszenen auf beiden Seiten. Rostocks Marcel Kreibig versucht es aus der Distanz, verfehlt den Kasten aber knapp (13.), sechs Minuten später ist Daniel Lepinat gegen Christian Adam zur Stelle. Eine Minute zuvor scheitert Dirk Redlich auf der Gegenseite. Nach sehenswerter Kombination über Felix Birkner und unseren Capitano schießt er in Rücklage über den Querbalken (18.). Da ein Schuss der 06er in Minute 38 knapp am Ziel vorbei schrammt und auch unser Spielführer Kay Stempnakowski nach Ecke von Sebastian Tews und Vorlage durch Mirko Tausch das Leder nicht im Tor unterbringt (45.), geht es beim Stande von 0:0 zum Pausentee. Erwähnenswert für die von beiden Teams auf Augenhöhe geführten ersten 45 Minuten ist noch das unzureichende Durchgreifen des Unparteiischen: Mit lediglich einer gelben Karte gegen Enrico Dittmann nach einem Pressschlag setzt der Schiedsrichter trotz gegenteiligen Ankündigungen vor und während des Spiels die falschen Signale. Im Vergleich dazu wesentlich härtere Fouls in Halbzeit zwei werden nicht mit dem Karton bestraft. Verbale Einwürfe und Proteste beider Seiten bleiben ungeahndet und bereiten leider einen guten Nährboden für einen testosterongetränkten zweiten Spielabschnitt.

Die Bandelstorfer kommen dabei besser aus der Kabine und können sich spielerische Vorteile erarbeiten. Brenzlig wird es gleich eine Minute nach Wiederanpfiff: Nach Chance von Sebastian Tews kommt Roy Stempnakowski zum Nachschuss, Viktorias Nummer Eins kann die gefährliche Situation aber gekonnt lösen. Ein weiteres Großkaliber vergibt Bruder Kay nach Freistoß von Dirk Redlich (63.). Der BSV drückt nun auf die Führung und wechselt zwei mal offensiv. Der SC verlagert das Spiel auf Einsatz und Kampf, agiert mit langen Bällen und versucht, der wachsenden Unruhe Herr zu werden, da die Begegnung nun zusehends hektischer wird. Auf beiden Seiten geht es in Zweikämpfen zum Teil überrobust zur Sache. Weiterhin werden viele Entscheidungen des Unparteiischen von beiden Seiten immer häufiger lautstark diskutiert und angezweifelt, jedoch weiterhin nicht mit Gelb bestraft. Der neutrale Mann macht es sich dabei selbst schwerer als nötig. Er scheint immer häufiger die Übersicht zu verlieren, entscheidet gefühlt zu oft auf Abseits gegen Viktoria Rostock und Foul gegen den BSV. Die letzte Torraumszene der regulären Spielzeit vergibt der SC in Minute 73. Auch die Offensivbemühungen der Blau-Weißen bleiben bis zur 85. Spielminute ohne Ertrag. Nach Zweikampf von Dirk Redlich und Nico Haase im Strafraum ertönt der über Minuten diskutierte und aus Sicht der Heimelf sicherlich glückliche Elfmeterpfiff. Patrick Guth entscheidet sich für die linke Torwartecke und markiert seinen vierten Treffer im vierten Spiel. Max Meyer ist noch mit den Fingerspitzen dran, muss aber mit ansehen, wie das Spielgerät im Schritt-Tempo über die Linie kullert. Spätestens jetzt droht die aufgeheizte Stimmung zu eskalieren. Wildeste Beschimpfungen hallen durchs Rund. Spieler und Zuschauer provozieren und lassen sich provozieren. Mindestens zwei Situationen müssen ohne Diskussion die rote Karte zur Folge haben. Auf Nachfrage beim Schiedsrichter nach der Partie gab dieser zu, die nicht zitierbaren verbalen Entgleisungen nicht bemerkt zu haben. Deeskalierend fällt der umjubelte Ausgleich der Gäste mit der letzten Aktion der fünfminütigen Nachspielzeit. Rostocks Tobias Wolfinger markiert nach Ecke den 1:1 Endstand – die Partie wird nicht mehr angepfiffen. Ein Momente totaler Euphorie für die Gäste, ein Schock für die Hausherren – letztendlich aber eine gerechte Punkteteilung.

Der BSV Kessin möchte in diesem Zusammenhang die Möglichkeit nutzen, sich zum Umgang auf und neben dem Platz zu positionieren: Denuzierend adressierte und politisch untragbare Äußerungen, persönliche Drohungen und Hass haben auf und neben dem Fußballfeld nichts verloren! Der Verein distanziert sich davon in aller Form und verurteilt solch ein Verhalten aufs Schärfste. Wir appellieren an alle Beteiligten – Spieler und Besucher aus eigenen Reihen und denen der Gäste, jetzt und in Zukunft einen respektvollen Umgang zu pflegen. Bitte führt euch vor Augen, welche Verantwortung wir gegenüber Kindern, die unsere Spiele besuchen, tragen. Der Sport sollte seine Vorbildfunktion für die Kleinen (und Großen) der Gesellschaft zu jeder Zeit erfüllen.
Emotionen und eine gesunde Rivalität dagegen begrüßen wir ausdrücklich! Das ist es, was diesen Sport so einzigartig macht – Liebe und Leidenschaft zum und für den Fußball. Beachtens- und erwähnenswert sollen hier stellvertretend die Minuten nach dem Abpfiff des ansonsten packenden und mitreißenden Matches sein: Trotz Genickbruch in letzter Sekunde verhielten sich alle Spieler des BSV Kessin vorbildlich und besonnen. Und auch der Unparteiische, der es heute nicht leicht hatte und das Team der Gäste bewiesen Größe und Sportsgeist, als man nach dem Abpfiff doch noch mal geschlossen das Feld zum Shakehands betrat und sich hinterher bei gemeinsamen Bier mit den Gastgebern austauschte. Respekt – so muss das!

Den Spielbericht des Sportclubs findet ihr übrigens hier.

BSV Kessin – SC Viktoria Rostock 06 1:1 (0:0)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, T. Theberath, L. Illige, E. Dittmann (64. P. Heyden) – F. Birkner, D. Redlich, M. Tausch (69. P. Guth), S. Tews – R. Stempnakowski, K. Stempnakowski (90.+1 H. Kieseler)
Reserve M. Guth, P. Heyden, H. Kieseler, F. Pleban, N. Hähnel, P. Guth
Aufstellung Gäste M. Meyer – D. Winkler, N. Haase, T. Wolfinger, M. Neu, B. Wiencke – D. Kreibig (60. T. Roder), M. Kreibig, M. Alms (70. C. Kuhn) – C. Adam, E. Zimmermann
Tore 1:0 P. Guth (85.), T. Wolfinger 1:1 (90.+5)
Karten E. Dittmann (43. Gelb, Foulspiel), S. Tews (47. Gelb, Foulspiel)

 

BSV setzt Ausrufezeichen bei Motor IV

Bei bestem Wetter fanden sich die Herren des BSV Kessin am Sonntag auf der über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Spielstätte "Rote Erde" zusammen, um gegen die vierte Mannschaft der SG Motor Neptun Rostock die nächste Saisonaufgabe zu meistern. Auf dem Papier gestaltete sich der erste Durchgang dabei ausgeglichen, in Halbzeit zwei überzeugten die Bandelstorfer mit Effektivität im Abschluss.

Nach einer Schweigeminute in Gedenken an Martin John (* 26.07.1983, † 09.09.2012) rollte das Leder. Die Hausherren erarbeiten sich in der Anfangsphase erste Chancen (2. und 10.). Auf Seiten des BSV notieren wir zwei Möglichkeit durch Spielführer Kay Stempnakowski (3. Kopfball, 11. nach Vorarbeit von Patrick Guth). Die frühe Führung gelingt nach Vorlage vom Capitano dann Sebastian Tews (14.) – Glückwunsch zum ersten Saisontor! Auch die Folgeminuten bieten ansehnlichen Fußball mit einer Vielzahl von Torraumszenen. Erneut erarbeitet sich Kay Stempnakowski Einschussmöglichkeiten, Neptuns Keeper ist aber jeweils zur Stelle (18. und 20.). Der vermeidliche Ausgleich fällt in Minute 19: Motors Offensivabteilung zieht aus der zweiten Reihe ab, das Spielgerät klatscht vom Querbalken auf (hinter?) die Linie. Nach übereinstimmenden Aussagen von Torhüter Daniel Lepinat und dem Unparteiischem prallt der Ball aber lediglich auf, nicht hinter die Torlinie, vermutlich zurecht wird so kein Tor gegeben. Der BSV Kessin agiert in der Folge spielerisch feldüberlegen und abgeklärter, die Gastgeber ihrerseit sorgen aber immer wieder mit langen Bällen durch die Mitte auf ihre schnellen Stürmer für Gefahr. So gelingt dann auch das 1:1: Frank Bauer fehlt nach Flanke aus dem Rückraum in der Zentralen, der eingerückte Enrico Dittmann wird überlaufen und auch Daniel Lepinat hat beim Rauskommen in dieser Situation das Nachsehen (22.). Die Schlussviertelstunde gehört dann aber den Gästen. Felix Birkners Versuch verfehlt den Kasten knapp (29.), Kay Stempnakowski wird vom Torwart der Rostocker gestoppt (35.). Zwei Minuten später verpasst der Spielführer der Blau-Weißen nach Freistoß von Sebstian Tews knapp per Kopfball, in Minute 41 ist der Keeper gegen ihn zur Stelle. Pech in der letzten Möglichkeit vor dem Seitenwechsel: Dirk Redlich zieht sehenswert ab, das Spielgerät findet aber nur den Weg ans Aluminium.

In Halbzeit zwei fällt es den Hausherren immer schwerer, dem Druck der Kessin-Elf Stand zu halten. Nur eine nennenswerte Möglichkeit in Minute 53 steht anfangs zu Papier, ferner scheinen die Wechsel bei der SG im Verlauf das Team nicht verstärken zu können. Torchancen (und auch Tore) ergeben sich für die Gäste dagegen im Minutentakt: Patrick Guth (50.) und Kay Stempnakowski (57.) scheitern im ersten Anlauf, krönen ihre Bemühungen dann aber mit dem 1:2 (61. ins lange Eck) und 1:3 (63. nach technisch versiertem Dribbling). In Minute 70 zieht der sechs Minuten zuvor eingewechselte Hannes Kieseler ab, sein Schuss wird zur Ecke geklärt. Diese schlägt Dirk Redlich und findet Felix Birkner. Dessen Flanke netzt Kay Stempnakowski mit Saisontreffer drei per Kopf ein (71.). Die endgültige Entscheidung fällt dann innerhalb einer Minute: Nach Doppelpass von Felix Birkner und Hannes Kieseler schließt unser linker Flügelflitzer flach zum 1:5 ab (77.). Ein direkter Freistoß von Dirk Redlich Sekunden nach dem Wiederanpfiff markiert das 1:6 (78.). Die Spielgemeinschaft Motor agiert inzwischen merklich frustriert, kommt aber noch zwei mal gefährlich vor den Kessiner Kasten. In beiden Situationen ist der heute fehlerfrei agierende Daniel Lepinat aber zur Stelle (83. beim Rauslaufen, 85. auf der Linie). Die Partie ist inzwischen entschieden, die Schlussminuten beeinflussen, je nach Vereinsbrille, nur noch das Torverhältnis positiv bzw. negativ. Hannes Kieseler gelingt nach Vorarbeit von Felix Birkner sein erstes Tor dieser Spielzeit. Den Schlusspunkt setzt Dirk Redlich nach von Steven Trinks erkämpftem Ball mit dem 1:8 (87.).

Beachtenswert verbessert sich der BSV Kessin im Rahmen dieser Partie auf vielen altbekannten Baustellen: Die taktische Disziplin wurde über weite Phasen der neunzig Minuten gewahrt, defensiv wurde auch nach klarer Führung konsequent und konzentriert gearbeitet. In der Offensive war von mangelnder Chancenverwertung diese mal wenig zu sehen. Und auch der heute wieder recht breit aufgestellte Kader soll nicht unerwähnt bleiben – weiter so! Die Kessiner verbessern sich mit dem zweiten Sieg im dritten Spiel auf den vierten Tabellenplatz und empfangen am nächsten Wochenende im Spitzenspiel den SC Viktoria Rostock 06. Die SG Motor Neptun markiert mit einem Zähler den vorletzten Rang, kann beim kommenden Heimspiel gegen den TSV Rostock 2011 aber wertvolle Plätze gut machen.

Vielen Dank an dieser Stelle noch an Jule Nentwich, die in den letzten Wochen immer fleißig die Notizen zum Spiel verfasst hat.

SG Motor Neptun Rostock IV – BSV Kessin 1:8 (1:1)
Aufstellung D. Lepinat – N. Hähnel (84. S. Trinks), F. Bauer, T. Theberath, E. Dittmann (64. P. Heyden) – F. Birkner, M. Tausch, D. Redlich, S. Tews – P. Guth (64. H. Kieseler), K. Stempnakowski
Reserve P. Heyden, H. Kieseler, S. Trinks
Tore 0:1 S. Tews (14.), 1:1 (22.), 1:2 K. Stempnakowksi (61.), 1:3 P. Guth (63.), 1:4 K. Stempnakowski (71.), 1:5 F. Birkner (77.), 1:6 D. Redlich (78.), 1:7 H. Kieseler (85.), 1:8 D. Redlich (87.)
Karten Motor Neptun (gelbe Karte, taktisches Foul)

 

Nachtrag: Fußballer beenden Pokalwettbewerb erhobenen Hauptes

Der BSV Kessin scheidet erhobenen Hauptes in Runde zwei aus dem Pokalwettbewerb 2012/13 aus. In einer ganz starker erster Halbzeit kann man der spielerischen Überlegenheit der Gäste durch Einsatz und konzentriertes Stellungsspiel begegnen und verdient in Führung gehen. Der Ausgleich fällt unglücklich kurz vor dem Halbzeitpfiff. Im zweiten Durchgang klappt weniger und spätestens nach dem 1:3 sinkt die Zuversicht. Überschattet wurde der Spieltag von der erschütternden Nachricht aus Mulsow.

Mit gerade einmal elf Teamkameraden trat die zweite Mannschaft des FC beim BSV Kessin an. Die ersten Minuten gestalteten sich nach Chancen ausgeglichen. Spielerisch überlegen trafen die Gäste auf eine taktisch disziplinierte Heimelf. Die ersten Torchancen für den Förderkader kann Daniel Lepinat entschärfen (3. und 14.). Auf der Gegenseite agiert Patrick Guth offensiv gefährlich, zunächst mit einem sehenswerten Schuss aus 25 Metern (11.), gefolgt von schöner Flanke auf Sebastian Tews, der das Spielgerät aber nicht unter Kontrolle bringen kann (16.). Noch in der selben Spielminute zieht Kay Stempnakowski aus der Drehung ab, der Rückhalt der Gäste kann aber parieren. Erneut zur Stelle ist er bei einem direkten Freistoß aus 30 Metern von Patrick Guth (22.), eine Minute zuvor musste er bei einer missglückten Flanke von Felix Birkner, die ungewollt auf den Kasten seine Bahn zog, nicht eingreifen. Auch in den Folgeminuten ergeben sich immer wieder packende Strafraumszenen. Nach Abwehrfehler der Kessiner kommt es zum Gestocher im 16ner, die Situation kann gerade noch entschärft werden (24.). Auf der Gegenseite setzt sich unser Capitano toll in Szene, wird vom Verteidiger aber abgelaufen (29.). Mit etwas Glück fällt dann die Führung für die Blau-Weißen. Roy Stempnakowskis Schuss klatscht ans Aluminium, Sebastian Tews kann zum 1:0 abstauben (33.). Zwei Möglichkeiten zu erhöhen vergibt dann Roy Stempnakowski erneut: Zunächst verstolpert er aus aussichtsreicher Position (36.), in Minute 39. kommt er nach Vorarbeit von Bruder Kay und scharfem Ball vors Tor von Sebastian Tews einen Schritt zu spät. Der FC Förderkader hingegen scheitert am bestens aufgelegten Keeper der Bandelstorfer (35. nach Ecke, 40.), beim Ausgleich drei Minuten vor dem Pausentee ist Daniel Lepinat aber machtlos. Mit brachialem Sonntagsschuss schlägt das Leder unhaltbar zum 1:1 ein.

Nach dem Seitenwechsel braucht der Underdog zwanzig Minuten, um wieder ins Spiel zu kommen, die Gäste dominieren in dieser Phase. Das Mittelfeld klärt Einschussmöglichkeiten zwei mal per Kopf in höchster Not (48. Patrick Guth, 54. Felix Birkner) bevor unsere Abwehr überlaufen und das 1:2 markiert wird (56.). Das 1:3 haben die Rostocker eine Minute später auf dem Fuß, doch Kessins Keeper klärt nervenstark. Die zweite Luft pumpen die Kessiner in den folgenden Minuten: Kay Stempnakowski kann alleine auf den Torwart zugehen, zieht aber nicht hart/platziert genug ab (59.). Zwei Minuten später nimmt sich Felix Birkner ein Herz aus der Distanz, doch wie Kay Stempnakowskis Schuss aus zweiter Reihe in Minute 65 segelt die Kirsche über das Ziel. Und auch des Abschluss von Mirko Tausch verfehlt den Kasten knapp (66.). Fast folgerichtig wird das Auslassen der Möglichkeiten eiskalt bestraft. Nach wie vor feldüberlegen gelingt dem zweiten FK-Anzug in Minute 68 die Vorentscheidung. Die Zuversicht auf Seiten der Kreisklasse-Jungs sinkt nun zusehends – mehr und mehr scheint es schwieriger, den letzten Meter zu gehen, Konzentration und taktische Disziplin hoch zu halten. Felix Birkner kommt noch mal zum Abschluss, verzieht aber aus Rücklage (69.). Der FC macht dann umstritten den Deckel drauf: Aus vermeidlicher Abseitsposition fällt das 1:4 (71.) – am Spielverlauf ändert die Entscheidung des Unparteiischen aber freilich nicht mehr viel. Der FC zwingt Daniel Lepinat noch mal zu einer tollen Parade (75.) und verlagert sein Spiel in der Folge auf das sichere Verwalten des Ergebnisses. Der BSV läuft nach Freistoß von Tom Theberath (78.) gefühlt auf der Felge – die Luft ist bei den aufopferungsvoll kämpfenden Jungs um Trainer Thomas Guth nun raus.

Der FC kann die Partie kontrolliert zu Ende bringen und siegt aufgrund der Überlegenheit über 90 Minuten und der besseren Chancenverwertung am Ende verdient. Auf die gebotene Leistung gegen das eine Liga höher spielende Team kann der BSV Kessin aber definitiv stolz sein und aufbauen.

In Gedenken an Martin John (* 26.07.1983, † 09.09.2012)

BSV Kessin – FC FK Rene Schneider II 1:4 (1:1)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, S. Frömel, E. Dittmann – F. Birkner, M. Tausch, P. Guth (ca. 60. T. Theberath), S. Tews (85. S. Trinks) – K. Stempnakowski, R. Stempnakowski (ca. 70. H. Kieseler)
Reserve F. Pleban, S. Trinks, T. Theberath, H. Kieseler
Tore 1:0 (33. S. Tews), 1:1 (42.), 1:2 (56.), 1:3 (68.), 1:4 (71.)
Karten R. Stempnakowski (64. Gelb – Meckern), S. Tews (71. Gelb – Meckern)