Der zweite Dreier im zweiten Spiel – ein Ziel das vor der Partie am Sonntag sicherlich von beiden Mannschaften ausgerufen wurde. Letztendlich verbucht dann aber der Sievershäger SV trotz Chancenplus der Kessiner den Auswärtssieg und erobert nach dem Auftaktsieg gegen den ESV Lok den ersten Tabellenplatz, der BSV Kessin sortiert sich auf Platz 7 ins Niemandsland der Tabelle.
Die Auftaktphase der Begegnung versprüht Toppspiel-Charakter: Der SSV beginnt engagiert, Daniel Lepinat muss schon in Minute zwei den ersten Schuss parieren. Nach Fehler der Innenverteidigung ist er beim frühen Rückstand dann allerdings machtlos, die Gäste markieren das 1:0 (5.). Nach Wiederanstoß klingelt es erneut: ein zu stark dosierter Rückpass der 50er Verteidigung landet im eigenen Kasten zum 1:1 (6.). Die Chance zur Führung für die Hausherren verpasst Kay Stempnakowski – nach Flanke von Felix Birkner tritt der Capitano den Ball nicht voll (12.). Erneut machen es die Jungs des Sievershäger Sportvereins besser: Unordnung in unserer Abwehrreihe zwingt Keeper Daniel Lepinat zu einer Parade, der Nachschuss zappelt dann aber im Netz – der 1:2 Rückstand aus Sicht der Kessiner nach vierzehn gespielten Minuten. Nach gleichem Muster verläuft die Entstehung des 1:3. Zunächst kommt der BSV Kessin wieder zu einer Einschussmöglichkeit. Patrick Guth tritt zum Freistoß an, schießt aber über den Kasten der Gäste (27.). Drei Minuten später erhöht der SSV, wieder sieht die Abwehr der Hausherren dabei nicht gut aus. Beachtenswert ist und bleibt zu diesem Zeitpunkt die Moral der Heimelf, die vehement auf den Anschlusstreffer drückt. Eine Doppelchance vereitelt der Rückhalt der Sievershägener – Roy Stempnakowski und Patrick Guth scheitern am starken Torwart (39.). Einen weiteren Torschuß feuert Patrick Guth nur eine Minute später ab, doch wieder ist der Keeper der Gäste zur Stelle. Kurz vor Abpfiff des ersten Durchgangs gelingt dann Kay Stempnakowski das Tor zum 2:3, per Freistoß bringt er die Bandelstorfer wieder in Schlagdistanz (45.).
Gleiches Bild nach dem Pausentee: Die Elf um Trainer Thomas Guth erspielt (und vergibt) ein Vielzahl von Torchancen, die Treffer fallen auf der Gegenseite. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel kommt es zum Gestocher im SSV-Strafraum, die Brüder Roy und Kay Stempnakowski bringen das Leder dabei aber nicht im Kasten unter. Das nächste Pfund kommt von Felix Birkner, der Gästekeeper ist aber noch dran und klärt zur Ecke (56.). Auch per Freistoß nur eine Minute später findet das Spielgerät nicht den Weg ins Tor – Patrick Guth schießt knapp vorbei. Gefordert ist dann auf der anderen Seite Daniel Lepinat, der in Minute 67. und 69. aber Möglichkeiten der SSVler vereiteln kann. Wieder aussichtsreich bringt sich dann Kay Stempnakowski in Position, verpasst aber den rechtzeitigen Abschluss (70.). Das Spiel erfährt nun auch eine gewisse Härte, der Sportverein aus Sievershagen agiert zum Teil recht forsch gegen Ball und Gegner. Dem BSV gelingt es nicht, den Kampf entsprechend anzunehmen und muss mit ansehen, wie der Gegner innerhalb von vier Minuten den Deckel drauf macht. In Minute 75 fällt das vorentscheidende 2:4, Frank Bauer fehlt in dieser Situation im Abwehrverbund. Ein Freistoß von Patrick Guth geht zwei Minuten folgend über das Tor. Thomas Guth reagiert und ersetzt Hannes Kieseler durch Felix Pleban. Noch bevor dieser aber für neuen Schwung sorgen kann, wird unsere Abwehr erneut überlaufen – der Ball landet zum 2:5 in den Maschen (79.). Sievershagen kommt dann noch zu zwei weiteren Abschlüssen, von denen einer über den Querbalken geht und einer pariert werden kann (82.). Die letzte nennenswerte Aktion gehört den heute unglücklichen Gastgebern. Bezeichnenderweise fliegt Kay Stempnakowskis Schuss am Tor vorbei (83.).
Die Gründe für die Niederlage finden sich laut Beobachtern (der Autor dieses Artikels war am Wochenende nicht vor Ort) in allen Mannschaftsteilen: die Abwehrreihen wurden zu oft überlaufen, das Stellungsspiel wirkte immer wieder unkoordiniert und anfällig, auf der Offensivseite wurde zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht. Weiter geht es für den BSV am Sonntag im Kreispokal gegen die Zweite des FC FK Rene Schneider, bevor es am darauf folgendem Wochenende zum Auswärtsspiel gegen die SG Motor Neptun Rostock IV geht.
BSV Kessin – Sievershäger SV 1950 III 2:5 (2:3) | |
Aufstellung | D. Lepinat – D. Conrad, S. Frömel, F. Bauer, S. Tews – F. Birkner, P. Guth, M. Tausch, H. Kieseler (77. F. Pleban) – R. Stempnakowski, K. Stempnakowski |
Reserve | S. Trinks, F. Pleban |
Tore | 0:1 (5.), 1:1 ET (6.), 1:2 (14.), 1:3 (30.), 2:3 K. Stempnakowski (45.), 2:4 (75.), 2:5 (79.) |
Karten | M. Tausch (gelbe Karte) |