Eindeutiger kann eine Punkteteilung nicht ausfallen. Nach 2:2 Halbzeitstand heißt es am Ende 5:5 für die Fußballabteilung vom BSV Kessin gegen die Jungs vom FSV. Und so kam, was kommen musste – die Entscheidung musste im Duell vom Punkt fallen. Doch der Reihe nach …
Am heutigen Sonntag vormittag kam es innerhalb der Saisonvorbereitung zur ersten Reifeprüfung für das Team um Mirko Tausch und Thomas Guth. Die ersten Trainingseinheiten waren absolviert, der Kader schärft nach Zu- und Abgängen zur Sommerpause nach und nach seine Konturen. Im Trainingsspiel gegen die hungrige B-Jugend vom FSV Dummerstorf konnten sich alle Anwesenden nun endlich auf dem Feld beweisen. Doch gerade der legendäre Bandelsdorfer Acker zeigte sich zu Beginn von seiner zickige Seite. Der Schacht einer Eckfahne verkroch sich im Boden und konnte nicht gefunden werden, man stand zunächst da, wie die sprichwörtliche Maus vorm Uhrwerk. Doch man ließ sich nicht lumpem und bewieß Kreativität. Mit einer mehrköpfigen Delegation wurde beraten, abgewogen, gesucht und geforscht, bevor man in bester Egon-Olsen-Tradition einen Plan entwickelt. Es hatte was mit Maßband, schwerem Gartengerät und wahrscheinlich auch mit Kaugummis und Kugelschreiber-Feder zu tun – am Ende stand das Ding.
Und auch der zweiten Misstand konnte pragmatisch umschift werden. Da der vom FSV eingeplante Schiedsrichter nicht erschien, kam es zum Comback eines noch gar nicht so alten Bekannten. Sommerabgang Paul Normann, inzwischen in Diensten der Herrenabteilung der FSVler, feierte ein Wiedersehen in seinem ehemaligen Wohnzimmer und leitete die insgesamt fair geführte Partie mit Ruhe und Besonnenheit. Für die Kicker in blau-weiß konnten sich Kay Stempnakowski (2), Neuzugang Max Klingenberg (1) und Hannes Kieseler in die Torschützenliste eintragen. Einen Treffer steuerten die Gäste per Eigentor bei.
Technisch und spielerisch hatte Dummerstorf häufig die Nase vorn. Man verschob geschlossen, nahm immer wieder die Hintermannschaft mit, die taktische Einstellung mit und ohne Ball stimmte. Der BSV Kessin hielt mit Zweikampfstärke, Kaltschnäuzigkeit und Effektivität vor dem gegnerischen Tor dagegen. Hier gab es bei den Gästen noch eindeutig Defizite, obgleich fairerweise zugegeben werden muss, dass bei einigen Toren der Kessiner auch etwas Glück im Spiel war. Unverdient waren die Treffer darum nicht weniger. Zum Zungeschnalzen war dabei der Treffer von Max – trocken von der Strafraumkante abgezogen senkte sich das Spielgerät unhaltbar hinter den Keaper in die Maschen.
Zum Ende der zweiten Halbzeit ließ die Kondition der Herren zusehens nach, die Jugend kombinierte bis zur 90. Minute frischer und konnte die Punkteteilung sichern. Doch Nachbarschaftsderby wäre nicht Nachbarschaftsderby, wenn man es dabei einfach beließe. Die Entscheidung wurde wie eingangs erwähnt im Elfmeterschießen gesucht. Fünf Spieler beider Teams traten vom Punkt an. Und das sogar jeweils zweimal. Nach 10 Versuchen pro Mannschaft stand es 8:8 und man würde jetzt wahrscheinlich immer noch beobachten können, wie sich die Spieler erfolgreich um die Entscheidung drücken. So wurden dann aber letztendlich die beiden Torhüter als jeweils letzte Schützen nachnomminiert. Und: Na klar – beide trafen. Eindeutiger kann eine Punkteteilung nicht ausfallen.