Die zwei Gesichter des BSV Kessin – Punkteteilung in Steinhagen

Autor: Julian

Ist man jetzt zufrieden oder nicht? Diese Frage stellte sich nach dem Abpfiff. Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter. Spielte man in den ersten 45 Minuten eine der besten Halbzeiten der Saison, ließ man im zweiten Durchgang vieles vermissen. Der Gegner wird es andersherum sehen. Der Reihe nach…

Spielbericht

Personell sorgte Coach Oesterle einmal mehr (gezwungenermaßen) für eine faustdicke Überraschung. Janotta, Mr. Zuverlässig in der Innenverteidigung, klagte über Knieprobleme und wurde kurzerhand ins Tor beordert, da sich Nils in der Vorwoche einen Muskelfaserriss zuzog. Somit bildeten Tom und Til die Innenverteidigung, Brian und Basti übernahmen die äußeren Defensivposten. Laubi und Jatschi bildeten die Sechserposition und wurden von Rückkehrer Johannes im Zentrum komplettiert. Häschen und David beackerten die Außenseiten, um Kolbsen im Sturmzentrum zu füttern.

Schon früh in der Partie, nach zwei Minuten, schloss Häschen erstmals ab. Defensiv agierte der BSV diszipliniert und ließ Steinhagen bestenfalls zu Fernschüssen kommen. In der neunten Minute war es der Capitano höchstselbst, der uns vor einem Rückstand bewahrte. Nach einem Freistoß konnte Jatschi den Ball von der Linie kratzen. Das sollte sich auszahlen. Im direkten Gegenzug schlug Brian einen unnachahmlichen Ball in die Spitze, der von Johannes perfekt verarbeitet wurde. Vor dem Tor blieb er ebenfalls kalt, 1:0 für den BSV. Und wir wollten mehr. Nach 14 Minuten scheiterten David und Jatschi am immer berühmter werdenden Torwart, kurz darauf bediente David Häschen im Zentrum mustergültig, doch auch hier schritt der Keeper der Gastgeber ein. 10 Minuten später war es Kolbsen, der die nächste Chance liegen ließ, es war zum Verrücktwerden. Kurz vor der Pause gipfelte das heitere Chancen-Töten. In ein und derselben Situation scheiterten Laubi, Kolbsen, Jatschi, David und Johannes jeweils am gegnerischen Torwart oder an irgendjemandes Bein. Der Pausenstand von 1:0 war schmeichelhaft für den SKV und zu wenig aus unserer Sicht.

Zur Wahrheit gehört auch: Steinhagen zeigte sicherlich nicht sein bestes Spiel im ersten Abschnitt. Das sollte sich in der zweiten Hälfte ändern. Mit nunmehr erheblich mehr Zug zum Tor schnürten uns die Hausherren in der eigenen Hälfte fest. Interimskeeper Janotta klärte einmal nach einer Ecke und einmal spektakulär mit dem Fuß! „Da kam der Innenverteidiger in mir durch“, lautete seine nüchterne Analyse. Nach einer Stunde passierte das Unvermeidbare. Steinhagens Toptorjäger Denny Schäfer kam zum hochverdienten Ausgleich. Wir kamen nicht mehr hinten raus. 75 Minuten waren gespielt, als die Hausherren, nicht weniger verdient, in Führung gingen. Justin Kempcke sorgte für die Führung der Gastgeber. Wie kommt man in einer derart verfahrenen Situation wohl noch zu Chancen? Richtig, durch Standards. Nach einer scharf aufs Tor gezielten Ecke von David flutschte dem Steinhäger Torwart der Ball noch aus der Hand, sodass Jatschi zum 2:2 Ausgleich treffen konnte. Er markierte damit den Endstand.

Ist man jetzt zufrieden oder nicht? Nach Halbzeit eins muss man sich ärgern nicht kaltschnäuziger vor dem Tor gewesen zu sein. Nach Halbzeit zwei waren alle Beteiligten sichtlich erleichtert über den Punkt, zumal es gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte ging. Auch der Coach ordnet das Ergebnis ähnlich ein:

O-Ton Sven

Es war heute ein Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten. Leider konnten wir in der ersten Halbzeit nicht mehr aus unserer klaren Überlegenheit machen. Wir hätten deutlich höher führen können, oder sogar müssen.
In der zweiten Halbzeit war Steinhagen dann deutlich griffiger und wir haben nicht zu unserem Spiel zurückgefunden.
Nach dem Rückstand waren wir froh zumindest den einen Punkt noch gerettet zu haben.
Ich glaube es ist unterm Strich ein gerechtes Ergebnis.

Wir bedanken uns bei allen mitgereisten Fans und sehen uns hoffentlich am Sonntag zum Heimspiel (11 Uhr Anpfiff) gegen den ESV Lok Rostock II. Darüber hinaus gehen beste Genesungswünsche an Laubi, der sich nach 57 Minuten einen Finger brach und nun vorerst ausfällt. Was für ein Einsatz! Macht es gut, wir sehen uns Sonntag in der Kuhstallarena!

Aufstellung

Felix Jannott – Brian Sturzwage, Til Möhwald, Tom Hutfilz, Sebastian Gaedecke (81. Gian-Luca Bandiko) – Tom Haß (75. Enrico Dittmann), Christian Laubert (57. Tim Knispel), Jan Tschirner, Johannes Andrew Macswayed, David Lenz – Felix Kolbe

Tore

0:1 Johannes Andrew Macswayed (9.)
1:1 Denny Schäfer (61.)
2:1 Justin Kempcke (77.)
2:2 Jan Tschirner (82.)