Die zweite Halbzeit wird zum Spektakel in Pepelow – Wilde fünf Minuten und ein verrückter Schlusspunkt

Die längste Auswärtsfahrt der Saison brachte unsere Mannschaft am Sonntag nach Pepelow. Die lange Fahrt ans Salzhaff gestaltete sich mit dem ausgiebigen Studium des Gegners, den Erzählungen des letzten Spiels an der Playa inkl. Badespaß und der waghalsigen Radtour einiger Fans zum Spiel dann doch sehr kurzweilig. Leider stand bereits im Vorfeld fest, dass sich kein Stück Haut ins kühle Nass verirren wird. Trotz der Verlegung der Partie in dieses Kalenderjahr und der sommerlichen Wettervorhersage war das Wasser dann doch noch zu nasskalt. Dafür verirrte sich der strandartige Sandboden aufs Fußballfeld. Einige Wühlmäuse scheinen sich wohl in den vergangenen Wochen trotz eingebrachter Sperre über den Platz gekämpft zu haben.

Spielbericht

Zu Beginn stand also endgültig fest, dass das nicht nur aufgrund der tabellarischen Situation kein Leckerbissen wird. Sven rotierte – gezwungenermaßen – wieder ordentlich, stellte Fiete ins Tor und ließ Tommi vorne stürmen. Ohne Stammkeeper und ohne Stürmer mussten wir also alles geben, um den Fünf-Punkte-Abstand auf die Gastgeber zu wahren. Timbo nahm den goldenen Wechselplatz ein, den er bereits nach 24 Minuten für Julian räumen musste. Dieser verletzte sich nach Ausflug in die gegnerische Hälfte durch einen Pressschlag am Knie – Gute Besserung! Zuvor war es das erwartete wilde Spiel. Das Mittelfeld war Lava und wurde von beiden Seiten weiträumig umspielt. Demnach hatte Tommi bereits nach 25 Minuten sicherlich schon 4 Kilometer auf der Uhr. Unsere Abwehr war auch schon gut beschäftigt, denn Pepelow spielte in unserer Hälfte nach Ballsicherung zielstrebig nach vorn. Richtige Highlights waren Mangelware. Denn vieles entstand eher zufällig und resultierte spätestens im ungenauen Abschluss.

Zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel. Außer dass wir nun gegen den auffrischenden Wind spielen mussten. Doch Schlitzohr Häßchen wusste davon Gebrauch zu machen. An der Seitenlinie bekam er einen Einwurf prompt zurück und gab das Spielgerät im hohen Bogen ins Zentrum. Der hohe Bogen wurde immer höher und immer mehr zum Bogen. Der hat doch nicht? Doch, er hatte – den Ball über den Keeper hinweg ins lange Eck geschlagen. Jubel entbrannte verständlicherweise. Aus dem Nichts also doch ein Treffer. Jetzt bloß nichts anbrennen lassen. Fünf Minuten später führte Pepelow mit 2:1. Erst war es eine lange Ecke, die gekonnt in die Mitte gegeben und verwertet wurde. Dann machte auch noch, die uns bestens bekannte Wühlmaus mit ihren Hügeleien uns einen Strich durch die Rechnung. Ein eigentlich harmloser Querpass wurde plötzlich über Jannotts Fuß hochkatapultiert und landete beim Gegner. Nach zwei erfolgreichen Abwehrtaten von Fiete lag der Ball dennoch im Netz. Häßchen musste wenig später verletzt raus, nachdem er von zwei Gegnern in die Zange genommen wurde. Unterzahl also. Wir mussten umstellen. Alles nach vorne. Komischerweise hatte Pepelow daran sehr zu knabbern. Sie wussten nicht, was wir geändert hatten und knallten aus Angst die Bälle einfach jedes Mal plump nach vorn. So kamen wir mehrmals gefährlich vor deren Kasten und erspielten uns einen letzten Freistoß, bei dem Fiete mit nach vorn eilte. Er bekam den Ball und wurde auf dem Weg vom Tor weg durch den Gegenspieler getroffen. Der Schiri pfiff nach kurzer, aber doch sehr langer Bedenkzeit Elfmeter für uns. Nachdem Jatschi in der Vorwoche verschoss, übernahm Jannotta Verantwortung und knallte das Ding unten rein. Wahnsinn.

Das Ding war gefühlt schon abgeschrieben, aber wir kamen irgendwie mit der letzten Aktion zurück. Am Ende ein wichtiger Punkt, der sich wie ein Sieg anfühlte. Sonntag nun wieder Heimspielzeit, 11 Uhr Anpfiff. Zu Gast ist die Rostocker BSG, mit der wir noch eine Rechnung für die ohrenbetäubende Tormusik aus dem Hinspiel offen haben. Wobei das damals auch an uns lag.

Aufstellung

Fiete – Basti, Jannotta, Julian (24. Timbo), Til – Jatschi, Laubi – Enno, Häßchen – David, Tommi

Tore

0:1 53. Häßchen
1:1 56. Marvin Joost
2:1 58. Chris Fabian Rinke
2:2 90.+3 Jannotta (FE)