Was für ein bockstarker Kessiner Auftritt! Beim SV Teterow 90 II, dem bisher noch nicht bezwungenem Tabellenzweiten (erst ein Remis im Saisonverlauf gegen den damaligen Ligaprimus Boddin) holten unsere Männer am gestrigen Samstag im Bergrindstadion einen mehr als verdienten Auswärtspunkt: zweimal Rückstand, zweimal zurückgekommen und am Ende den Favoriten an den Rande der Niederlage gebracht…
Vor dem Anpfiff galt es für Natter zunächst, den richtigen Matchplan aufzulegen. Zu kompensieren galt es dabei u.a. die Ausfälle unserer Hansa-Auswärtsfahrer. Uns zu Gute kam das Debut von Schlussmann Steve Nobis, der das erste Mal das Kessiner Dress überstreifen konnte – willkommen an Board, Stevie! Mit 1,5 Wechseloptionen (Niklas und Edelfan / -reservist Steven Trinks) waren hinsichtlich der Aufstellung ansonsten keine Experimente drin. Taktisch allerdings konnte scheinbar die richtige Marschrichtung vorgegeben werden. Dank „Scouting“ wussten wir um die Stärke der Teterower im Aufbau und Angriffsspiel sowie potentiell ggf. vorhandene Geschwindigkeits-Vorteile (der Altersunterschied betrug gefühlt zehn Jahre).
Und so gingen wir die ersten Minuten defensiv an, versuchten, gestaffelt zu stehen und geschlossen zu verschieben – zunächst kein aufopferungsvolles Anrennen wie in den vergangenen Wochen. Teterow präsentierte sich feldüberlegen mit dem Plus im Ballbesitz, kam allerdings erst in Minute 13 gefährlich vor unser Tor (dann aber richtig). Dynamisch vorgetragener Angriff, langer Ball, Stürmer frei, überlegt ins lange Eck abgeschlossen: toller Angriff – „das kannst du nicht verteidigen“.
Die verdiente Führung der Hausherren brachte uns allerdings nicht aus dem Konzept. Man blieb beim konzentrierten Defensivverhalten und setzte im Umschaltspiel selbst immer wieder Nadelstiche. So u.a. in Minute 23: Jan trieb das Leder über die rechte Seite und passte flach auf Bauer, der per Vollspann abzog bzw. drüber verzog – mit der Innenseite geschoben, wäre das schon der Ausgleich gewesen. Nur drei Minuten später war er dann selbst Vorlagengeber für Tom, der einnetzen konnte aber vom Unparteiischen zurück gepfiffen wurde: Abseits – aus dem Spiel heraus schwer zu beurteilen, ob das so stimmte. Den Schlusspunkt vor dem Pausentee setzte Toon. Nachdem Bauer und Micha die Verteidigung unter Druck setzen konnten, schloss unser Linksaußen ab – Latte!
Zur Halbzeit gab es dann die richtigen „Adjustments“: kontrolliert weiter machen, das Momentum nutzen und offensiv noch mehr reinpacken – der Plan stand. Personell kam mit Niklas folgerichtig ein schnellerer Stürmertyp ins Spiel. Und nur drei Minuten nach Wiederanpfiff konnten wir den Ausgleich bejubeln. Das Spielgerät landete nach Eröffnung aus dem Halbfeld bei Jan, der im Strafraum quer legte. Der eingelaufene Enrico platzierte mit links den Ball unhaltbar unten rechts – das 1:1! Die weiteren Minuten gehörten klar uns. Einen scharfen Schuss von Max konnte Teterows Keeper gerade noch entschärfen (51.). Ein Kopfball nach der anschließenden Ecke landete knapp über dem Querbalken (52.).
Die erste Möglichkeit der Gastgeber im zweiten Abschnitt entstand aus dem nichts und ohne Bedrängnis nach einem Abstimmungsfehler unserer Hintermannschaft. Was bisher gut gelangt, Ball laufen lassen, hinten rum, Torhüter mitnehmen, ging nach einer Stunde mächtig daneben. „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ – eiskalt genutzt – das 2:1. In der Folge entstand ein munterer Schlagabtausch mit guten Chancen auf beiden Seiten. Der BSV musste nun allerdings nochmal kommen. Man stellte auf drei Stürmer um, Tom sicherte nun alleine im defensiven Mittelfeld ab. Und bitte: Nach Balleroberung durch Jan erfolgte erneut eine Ablage mit Übersicht ins Zentrum, Niklas musste nur noch einschieben.
In der Schlussphase packten wir nochmal eine Schippe drauf, Teterow gelang nur noch wenig Befreiung. Aus ruhendem Ball konnte Max kein Kapital schlagen (80.). Auf der Gegenseite kam dann überraschend auch Teterow zu einem Freistoß. Aus dem Spiel war nicht ersichtlich, warum Andy Schoknecht hier eine Regelwidrigkeit erkennen konnte. Und wenn, dann war es wohl im Strafraum. Der Ball wurde allerdings zentral direkt auf der Sechzehnerkante platziert, von wo er über den Kasten getreten wurde. Den Schlussakkord setzte Bauer drei Minuten vor dem Abpfiff. Herrlich freigespielt ging er allein auf das Tor zu, überlupfte Teterows Markus Lajn, nur leider auch das Tor ganz knapp.
Fazit: Ein Spiel zweier Teams absolut auf Augenhöhe mit Chancenplus für unsere Randrostocker und am Ende sicherlich glücklichen Teterowern, die den Punkt über die Zeit retten konnten. Was wir gezeigt und gespielt haben, hat absolut überzeugt. Geschlossen als Mannschaft aufgetreten, jeder motiviert, den Nebenmann aufgebaut und unterstützt und so gezeigt, was in diesem Team steckt.
Aufstellung: S. Nobis – K. Hammon, F. Bauer, M. Riesner – T. van den Bosch, T.Hutfilz, M.Klingenberg, J. Tschirner, E. Dittmann – M. Guth, M. Zimmermann (46. N. Heese)
Tore: 1:0 M Leonhardt (13.), 1:1 E. Dittmann (48.), 2:1 P. Reinholz (60.), 2:2 N. Heese (78.)
Zuschauer: 27