Nachgereicht: Charaktertest bestanden

Bevor es an die Aufarbeitung des Heimspiels gegen Dummerstorf geht, blicken wir noch kurz zurück auf den 6. Spieltag. Eine Woche vor dem Derby hatte der BSV Kessin die Aufgabe Lalendorf vor der Brust. Auf dem Papier sah zunächst alles nach klarer Aufteilung hinsichtlich der Favoritenrolle aus. Sorgenfalten bereiteten Kessins Funktionären allerdings die sich abzeichnende sehr dünne Personaldecke – bis wenige Stunden vor Anpfiff stand nicht final fest, ob man auswärts überhaupt mit elf Mann antreten könne. Mit Daniel Conrad, Dirk Redlich, Lars Illige, Nico Hähnel, Sebastian Tews und Stephan Frömel fehlten ganze sechs Stammspieler. Weiterhin mussten Mirko Tausch und Thomas Guth unter anderem auf David Krosky, Falco Zorn und Neuzugang Tobias Schulz verzichten. Im aus der Not heraus geborenen Aufgebot beackerte dann so z.B. Hannes Kieseler (nach Monaten ohne Spielpraxis im ersten Saisonspiel 2013/14) beherzt die linke Außenbahn. Daniel Lepinat gab sein Debüt als defensiver Sechser, Max Klingenberg ging trotz Zahn-OP am Vortag über 90 Minuten. Letztgenannter schwor vor dem Anpfiff das Team im Kabinentrakt musikalisch ein – die Stimmung in der Truppe kippe von zweifelnd zu zuversichtlich.

Der Start gelingt des Gästen auch direkt nach Maß. Nach Ecken von Max Klingenberg kommen Felix Birkner (6.) und Hannes Kieseler (7. per Kopf) zum Abschluss. Die Führung geht erneut vom rechten Läufer aus. Ein Einwurf von Max Klingenberg erreicht Kay Stempnakowski, der für Patrick Guth und dessen dritten Saisontreffer auflegt (8.). Der Ausgleich gelingt der KSG allerdings innerhalb von fünf Minuten. Nach einem ersten Schuss in Minute zehn, weit am Kasten vorbei, wuchtet Martin Stridde nach Eckball das Leder unhaltbar per Kopf in die Maschen (13.). In der Folge entwickelt sich eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Partie. Nach Freistoß der Gastgeber fischt Felix Pleban des Spielgerät sensationell aus dem Eck. Abgesehen von einem weiteren Freistoß (23.) sind Lalendorfs Angriffsbemühungen im ersten Abschnitt allerdings rar gesät, das Chancenplus verbucht Kessin. So geben unter anderem Mirko Tausch (20.), Hannes Kieseler nach Zuspiel von Patrick Guth (24.) und Kay Stempnakowski nach butterweicher Flanke von Daniel Lepinat Visitenkarten vor dem Tor der Kommunalen Sportgemeinschaft ab, letztgenannte Möglichkeit schrammt denkbar knapp am Gehäuse vorbei (27.). Die abschließenden Aktionen vor dem Seitenwechsel gehen erneut vom BSV-Spielführer aus. Patrick Guth bringt die Kirsche per Fallrückzieher gefährlich vors Tor, Kay Stempnakowski fehlt per Abstauber aber wie beim Versuch nach Einwurf von Enrico Dittmann vier Minuten später das letzte Quäntchen Glück zur erneuten Führung.

Der zweite Spielabschnitt beginnt ereignisarm. Erst in Minute 60 kommen die Hausherren zum Abschluss, das Runde landet aber knapp neben dem Pfosten. Eine Zeigerumdrehung später besorgt Kay Stempnakowski nach sehenswertem Flankenball von Patrick Guth das 2:1 aus Kessiner Sicht. Im Anschluss verlagert sich das Spielgeschehen ins Mittelfeld. Der BSV Kessin versucht aus der Verteidigung heraus das Spiel sicher aufzubauen, Lalendorf/Wattmannshagen zeigt Zähne und drückt mit zunehmender Spielzeit auf den Ausgleich. Möglichkeiten, den Deckel drauf zu machen verpasst Kessins Kapitän Kay Stempnakowski (75. nach Pass von Felix Birkner, 86. Kopfball nach Ecke von Max Klingenberg). Doch auch Lalendorfs Zweite kann Möglichkeiten infolge ruhender Bälle oder aus dem Spiel nach Tempogegenstößen nicht nutzen, die Abwehr der Blau-Weißen hält den Dreier bis zum Abpfiff. Das Team belohnt sich damit dank Kampf und Leidenschaft über 90 Minuten, tollem Zusammenhalt und riesen Teamgefüge über Nacht erstmals mit Tabellenplatz eins, bevor Dummerstorf einen Tag später den begehrten Aufstiegsplatz zurück erobern kann.

KSG Lalendorf/Wattmannshagen II – BSV Kessin 1:2 (1:1)
Aufstellung F. Pleban – F. Birkner, F. Bauer, T. Hutfilz, E. Dittmann – D. Lepinat, M. Tausch, H. Kieseler (64. S. Trinks), P. Guth, M. Klingenberg – K. Stempnakowski
Reserve S. Trinks
Tore 0:1 P. Guth (8.), 1:1 M. Stridde (13.), 1:2 K. Stempnakowski (61.)
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