Trotz eines Spieles auf Augenhöhe, bei dem ein Zwei-Klassenunterschied gegen den Kreisoberligisten FFC Rostock nicht klar erkennbar war, scheidet der BSV Kessin nach einer insgesamt eher schwachen Partie unglücklich in der ersten Pokalrunde aus.
In der Anfangsphase können sich die Gastgeber dabei erste Chancen erarbeiten und Selbstvertrauen tanken. Dirk Redlich findet im Strafraum den heute nominell einzigen Stürmer Kay Stempnakowski, der den Ball gegen den Torwart aber nicht unter Kontrolle bringen kann (4.). Paul Normann, der im neuen 4-2-3-1 System eine der Sechser-Positionen bekleidet, kann sich kurz darauf mit starkem Antritt offensiv einschalten. Seinen Pass rechts raus erreicht Felix Pleban, der per Flanke den Kopf von Kapitän Kay Stempnakowski findet (7.).
In Minute 13 kann erstmals der FFC für Gefahr sorgen. Frank Bauer verschätzt sich und säbelt bei einem Befreiungsschlag über den Ball. Die Rostocker sind so plötzlich frei vor Daniel Lepinat, der sich dem Angreifer aber mutig in den Weg stellt. Letztendlich kann Daniel Conrad zur Ecke klären. Nur eine Minute später sehen sich die Kessiner in Erwartung einer weiteren Ecke. Den folgen Kopfball kann Daniel Lepinat zunächst parieren, bei der anschließenden Flanke der FFCler verlässt er sich aber auf Linksverteidiger Daniel Conrad. So dann ganz frei vor dem Tor erzielt der Gast den ersten und einzigen Treffer der Begegnung sicher per Kopf.
Der weitere Spielverlauf ist geprägt von vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Hüben wie drüben werden Bälle lang und planlos nach vorne geschlagen, echte Chancen sind Mangelware. Spieler und Publikum stellen sich gedanklich schon auf belebenden Pausentee ein, als es überraschend doch noch einmal brenzlig wird. Innenverteidiger Frank Bauer zeigt Vorwärtsdrang und bedient Stephan Krüger, dessen Schuss knapp am Giebel vorbeischrammt.
Zur Halbzeit stellt das Trainergespann Thomas Guth und Mirko Tausch um. Frank Bauer bekleidet nun die rechte Außenbahn, für den heute unglücklich agierenden Felix Pleban rückt Sebastian Mann in die Innenverteidigung. Die Kessiner können sich nach Wiederanpfiff auch einige Schusschancen erarbeiten, die Hoffnung und der Wille, das Spiel zu drehen, ist erkennbar. Nichtsdestotrotz bleibt es bis 20 Minuten vor Schluss ein schwacher Kick. Trotz großer Löcher im Mittelfeld neutralisieren sich beide Mannschaften.
Durch zwei Offensiv-Wechsel auf Kessiner Seite werden die letzten Versuche unternommen, von außen Impulse zu geben. Zum Teil zeigen die Maßnahmen in der Folge auch noch mal Wirkung. Lars Illige zeigt mit einem Sololauf vom eigenen 16er seine Qualitäten am Ball, seinen abschließenden Schuss aus 20 Metern lenkt der gegnerische Keeper aber zur Ecke (69.). In Minute 75 verfehlt der BSV Kessin den Ausgleich dann denkbar knapp. Enrico Dittmann kann sich nach Pass von Paul Normann elegant gegen seinen Gegenspieler durchsetzen und alleine auf das Tor zugehen. Mustergültig bringt sein Querpass den mitgelaufenen Kay Stempnakowski ins Spiel, der aber nicht mehr die letzte Konzentration aufbringen kann, um das Leder über die Linie zu drücken – Riesenglück für den FFC in dieser Situation, da auch der Nachschuss von Dirk Redlich geblockt wird.
Kurz darauf ist der Kessiner Spielführer erneut frei durch, sein Torabschluss aus spitzem Winkel verfehlt sein Ziel aber knapp (81.). Eine Minute vor Schluss legt er dann für Enrico Dittmann auf, der aus 20 Meter zwar stramm aber zu unplatziert draufhält. Paul Norman kommt anschließend aus sogar 10 Metern zum Abschluss, sein Schuss wird aber zur Ecke geblockt. Dirk Redlich bringt diese in der Schlussminute in den Strafraum, es findet sich aber kein Abnehmer, wodurch sich der FFC innerhalb der regulären Spielzeit schmeichelhaft durchsetzen kann.
Was unter dem Strich festzuhalten bleibt: Der BSV kann sich gegen eine höherklassige Mannschaft am Ende ein Chancenplus erarbeiten. Spieler und Funktionsteam motivieren sich bei vergebenen Chancen und misslungenen Aktionen, anstatt laut zu werden. Ein neues Spielsystem kann auch bei Fehlen einiger Stammkräfte umgesetzt werden. Der Kader des BSV scheint inzwischen auch qualitativ breit aufgestellt – allesamt Fakten, die für die kommende Spielzeit Mut machen.
Pokal Saison 2011/12: BSV Kessin – FFC Rostock 90 0:1 (0:1) | |
Aufstellung | D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer (E. Dittmann), L. Illige, B. Conrad (M. Tausch) – S. Krüger, P. Normann, D. Redlich, M. Guth, F. Pleban (S. Mann) – K. Stempnakowski |
Reserve | E. Dittmann, M. Tausch, S. Mann |
Tore | 0:1 (14.) |
Karten |