[Archiv 2011/12] TSV Thürkow II – BSV Kessin

An diesem Wochenende schon am Samstag ging es in die Mecklenburgische Schweiz. Der BSV Kessin hatte einige Ausfälle und Sperren zu beklagen. Nichts desto trotz waren drei Punkte klares Ziel gegen in der Tabelle weit abgeschlagene Gastgeber. Da sich die Hausherren aber spielerisch überraschend stark und lange Zeit motiviert zeigten, blieb die Partie bis zum Schlusspfiff packend.

 
Der erste Warnschuss kommt von Kessins Sebastian Mann, der heute neben Mirko Tausch im Mittelfeld agiert. Defensiv dagegen besteht in der Anfangsphase zum Teil noch große Unordnung, was der TSV auszunutzen weiß. Mit dem ersten Torschuss wird Felix Pleban überwunden, der den heute angeschlagenen Daniel Lepinat ersetzt (Ersatzkeeper Martin Langschwager gesellt sich als Feldspieler zu den heute leider nur wenigen Auswechselspielern).
Auch in der Folge zeigen sich die Hausherren keineswegs verunsichert und erarbeiten sich immer wieder Möglichkeiten. Nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung wird Felix Pleban umspielt, Lars Illige kann aber in höchster Not klären. Nach der darauf folgenden Ecke geht der Ball aus kurzer Distanz knapp über den Kessiner Kasten (19.). Eine Ecke auf der Gegenseite von Enrico Dittmann findet den aufgerückten Lars Illige, dessen Schuss aber geblockt wird. Der Nachschuss von Linksaußen Hannes Kieseler geht weit über das Tor (25.).
In der Folge fällt es dem BSV schwer, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, man läuft scheinbar ideenlos dem Rückstand hinterher. Immer wieder gelingt es dem Gegner, die Abwehr der Bandelstorfer Mann gegen Mann oder sogar in Überzahl zu fordern. Entlastung schafft Hannes Kieseler in Minute 30.  Nach Balleroberung dribbelt er aufs Tor zu und kommt zum Abschluss, sein Schuss geht aber nur an den Pfosten.  Kurze Zeit später zeigt sich die Thürkower Hintermannschaft abermals unkonzentriert. Enrico Dittmann behauptet den Ball, sein Schuss von der Strafraumkante geht aber einen halben Meter über den Winkel (34).
 
In Halbzeit zwei knüpfen die Teams zunächst an das Spiel der ersten 45 Minuten an – Felix Pleban steht dabei mehrmals im Mittelpunkt. Behält er in einer für den TSV aussichtsreichen 1 gegen 1 Situation zunächst die Oberhand (57.), muss er sechs Minuten später abermals hinter sich greifen. Eingeleitet durch einen abgefangenen Abstoß hat der Stürmer der Thürkower keine Mühe, zum 2:0 einzuschieben.
Trainerurgestein Thomas Guth setzt nun alles auf eine Karte, wechselt mehrmals offensiv und stellt auf das aggressivere 3-4-3 System um. Das Feuer, das die Kessiner in der Folge entfachen, überzeugt. Eine Flanke von rechts in den Strafraum sperrt Martin Langschwager für Sebastian Tews, dessen Schuss aber geblockt wird (65.). Drei Minuten später hat Kay Stempnakowski mehr Glück, sein Anschlusstreffer zum 2:1 kommt zum rechten Zeitpunkt. Direkt nach dem Anstoß taucht Thürkow gefährlich vor dem rausgelaufenem Felix Pleban auf, der Heber geht aber knapp drüber – es sollte die letzte nennenswerte Möglichkeit der Gastgeber bleiben.
Eine schnell ausgeführte Ecke von Sebastian Tews findet Kapitän Kay Stempnakowski, sein Kopfball verfehlt sein Ziel jedoch knapp (68.). Kessin drückt nun aufs Gas – der TSV Thürkow reagiert nur noch mit langen Bällen. Chancen für die Blau-Weißen folgen im Minutentakt. Der Ausgleich gelingt dann Lars Illige. Den ruhenden Ball nach Foulspiel auf Höhe der Strafraumkante befördert er beherzt in die Maschen (75.). Das 2:2 scheint auch die letzten noch abrufbaren Kräfte freizusetzen, Kessin schnürt den Gegner nun mit Powerplay und Pressing ein.
Ein Schuss von Sebastian Tews wird zur Ecke geklärt (76.), Mirko Tausch trifft nur das Außennetz (78.) Dieser dringt zwei Minuten später in den Thürkower Strafraum ein. Trotz Gegnerkontakt verzichtet er auf die Einladung zum Strafstoß und legt quer auf Kay Stempnakowski ab, der abermals knapp verpasst (80).  In Minute 81 vergibt Hannes Kieseler aus aussichtsreicher Position, aus der statt einem Schuss mit dem schwachen Linken eine scharfe Hereingabe mitunter ertragreicher gewesen wäre.
Die inzwischen in der Luft liegende Spannung wird nicht mehr nur mit Löffeln sondern gleich in schaufelweise verteilt – auf und neben dem Platz hält es keinen Kessiner mehr still. Zwei weitere Optionen zum Siegtreffer kann Kay Stempnakowski nicht ziehen (83. einen halben Meter vorbei, 85. vom Torwart geblockt.).  Die Erlösung in Form des Siegtreffers gelingt ihm dann aber doch noch. Nach Ecke schraubt er sich am höchsten und erzielt den 2:3 Endstand – sein inzwischen achtes Saisontor! Zu verschmerzen bleibt so, dass Hannes Kieselers Kopfball aus 5 Metern am Tor vorbei (88.) und Lars Illiges Freistoß aus 50 Metern knapp über selbiges geht (90.+1).
 
Am Ende entführt der BSV Kessin so glücklich aber aufgrund der starken zweiten Halbzeit nicht unverdient drei Punkte aus Thürkow. Erwähnenswert ist dabei auch die Leistung des Unparteiischen, der dem Spiel durch seine sachliche aber bestimmte Spielführung einen stabilen Rahmen gab – im organisierten Fußball, egal auf welcher Ebene, keine Selbstverständlichkeit.

Saison 2011/12: TSV Thürkow II – BSV Kessin 2:3 (1:0)
Aufstellung F. Pleban – S. Tews, F. Bauer, L. Illige, S. Frömel (M. Langschwager) – H. Kieseler, S. Mann, M. Tausch, E. Dittmann (D. Conrad) – R. Stempnakowski (D. Lepinat), K. Stempnakowski
Reserve M. Langschwager, D. Conrad, D. Lepinat
Tore 1:0 (5.), 2:0 (63.), 2:1 K. Stempnakowski (68.), 2:2 L. Illige (75.), 2:3 K. Stempnakowski (87.)
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