4:1 Auswärtssieg bringt Kessiner in Schlagdistanz

Nach zwei Spielen ohne Dreier verbucht der BSV Kessin gegen die dritte Mannschaft des FSV Nordost Rostock einen ganz wichtigen Sieg. Bei rauem Wetter und an den Bandelstorfer Acker erinnernde Platzverhältnisse gelingt es dem BSV durch den Auswärtserfolg die Tabellenplatzierung zu festigen – der Rückstand auf Platz zwei beträgt nur noch zwei Punkte.

Die Anfangsphase ist bei den Gästen geprägt von einigen Ungenauigkeiten, der FSV versteckt sich hingegen keineswegs. Nach sehenswerter Kombination der Kessiner vor Rostocks Tor kann auch der FSV einen ersten gefährlichen Angriff fahren. Beim vermeidlichen Tor entscheidet der Unparteiische aber auf Abseits (4.). Regelkonform fällt die Führung für den BSV: Patrick Guths Pass in die Gasse erreicht Kay Stempnakowski, der mit seinem 9. Saisontreffer im 9. Einsatz seine kleine Torflaute beenden kann.
Den Ausgleich verhindert Daniel Lepinat nach sehenswertem Freistoß der Gastgeber (17.). Auch bei den folgenden Angriffsbemühungen der Dierkower hält er die Null. Nach Gestocher im Kessiner Strafraum zieht der FSV vom 16er ab. Lepinat lässt abklatschen und fingert trotz rutschigem Boden auch den Nachschuss mit riesem Reflex raus (30.). Fünf Minuten später pariert er erneut stark im Eins gegen Eins, beim verdienten Ausgleich ist er aber machtlos. Nach Ecke der Nordostler wuchtet das Leder per Kopfball an den Innenpfosten, um von dort wieder aus dem Tor zu springen – der Treffer wird aber korrekterweise gegeben. Die Gastgeber wittern nun Morgenluft, agieren körperlich stärker und offensiv etwas zielstrebiger. Das 2:1 gelingt allerdings dem BSV Kessin. Lars Illige startet in der eigenen Hälfte, sucht den Doppelpass mit Mirko Tausch und wird letztendlich per Heber vom Capitano Kay Stempnakowski bedient. Mit rechts aus 10 Metern Torentfernung lässt er Rostocks Keeper keine Chance (43.).

Nach eindringlichen Worten zur Halbzeitansprache finden die Gäste im zweitem Abschnitt besser zu ihrem Spiel. Man versucht, den Ball flach zu halten und Zweikämpfe besser anzunehmen. Das 1:3 fällt passend dazu zum oft zitierten psychologisch wichtigem Zeitpunkt. Einen Einwurf durch Flügelflitzer Felix Birkner nimmt Patrick Guth technisch beschlagen mit der Brust an und wuchtet die Kirsche nach starker Linksdrehung volley ins Gehäuse der Rostocker (54.). Zur Mitte der zweiten Halbzeit gelingt es den Blau-Weißen immer wieder gute Kombinationen zu fahren und damit auch das eine oder andere mal zum Abschluss zu kommen. Aber auch der FSV stemmt sich mit zwei Siegen aus den vergangenen Begegnungen im Gepäck beherzt gegen die drohende Niederlage. Trainer Thomas Guth reagiert und belebt mit zwei Wechseln die heute zu ungefährliche rechte Bahn.
Rostocks Bemühungen sollen bis zum Ende ohne Ertrag bleiben, der BSV Kessin vertagt die endgültige Entscheidung seinerseits auf die Nachspielzeit. In Minute 77 steckt Philip Heyden durch zu Mirko Tausch. Dieser tankt sich auf die Grundlinie und flankt in den Strafraum. Kay Stempnakowskis Flugkopfball schrammt aber am Kasten vorbei. Ein Befreiungsschlag von Lars Illige auf Höhe der Mittellinie wird immer länger, senkt sich gefährlich und muss vom rausgerückten Rückhalt des FSV zur Ecke geklärt werden (84.). Nach Kombination über rechts und Flankenwechsel auf links legt Felix Birkner mit Übersicht auf Dirk Redlich ab, dessen Schuss aber knapp drüber geht (87.). In der selben Minuten folgt einem langen Abschlag die Kopfballverlängerung durch Kay Stempnakowski auf Bruder Roy. Bevor dieser abziehen kann wird das Leder aber noch im letzten Moment durch einen Rostocker Defensivmann entschärft. Den Schlussakkord unter eine intensive Begegnung setzt dann Felix Birkner in Minute drei der Nachspielzeit: Nach Solo von der Mittellinie stochert er das Spielgerät vom Elfmeterpunkt zum 1:4 Endstand ins Tor.

Am Ende fällt der Sieg gefühlt um ein bis zwei Tore zu hoch aus, ist aber aufgrund der besseren Chancenverwertung nicht unverdient. Zusammen mit dem Sievershäger SV haben die Kessiner nun das beste Torverhältniss und können den Blick weiterhin nach oben richten. Am kommenden Sonntag empfängt man die Rangers aus Rostock, welche sich mit einem Punkt im Tableau vor dem BSV Kessin einordnen. Der FSV tritt am selben Tag bei Motor Neptuns Vierter an.

Vielen Dank an Jule Nentwich und Felix Pleban für die Erstellung der Notizen zum Spielbericht.

Die Spieler in der Einzelkritik

  • Daniel Lepinat: Erneut bärenstarke und fehlerfreie Vorstellung. Beim Gegentreffer chancenlos.
  • Nico Hähnel: Körperlich präsent und konsequent in der Zweikampfführung.
  • Frank Bauer: Gewohnt überzeugend und lautstark im Abwehrzentrum agierend.
  • Lars Illige: Krönte eine starke Partie mit seinem zweiten Saisontreffer.
  • Enrico Dittmann: Spiel mit Licht und Schatten. Defensiv gegen Rostocks starken Linksaußen gebunden.
  • Sebastian Tews: Nach noch nicht ausgestandener Erkältung läuferisch nicht auf der Höhe.
  • Felix Birkner: Viel Gefahr ging heute von seiner Seite aus. Beherztes Solo zum entscheidenden 1:4.
  • Mirko Tausch: Gute Zweikampfquote und konsequente Devensivleistung. Offensiv fehlte oftmals die Übersicht.
  • Dirk Redlich: Suchte immer wieder den Abschluss. Schaltete zum Ende einen Gang zurück.
  • Hannes Kieseler: Brachte einige Flanken, konnte sich insgesamt aber nur selten in Szene setzen.
  • Philip Heyden: Konnte für frischen Wind auf seiner Seite sorgen, ist von Bestform aber noch etwas entfernt.
  • Kay Stempnakowski: Brachte sein Team früh auf die Siegerstraße. Mit Chancen zu weiteren Treffern.
  • Patrick Guth: Bleibt im Zweikampf mit Kay Stempnakowski um die Torjägerkrone mit 8. Treffer dran.
  • Roy Stempnakowski: Offensiver Arbeiter für die Schlussphase der Begegnung.
FSV Nordost Rostock III – BSV Kessin 1:4 (1:2)
Aufstellung D. Lepinat – N. Hähnel, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (67. S. Tews) – F. Birkner, M. Tausch, D. Redlich, H. Kieseler (56. P. Heyden) – K. Stempnakowski, P. Guth (82. R. Stempnakowski)
Reserve F. Pleban, S. Tews, P. Heyden, S. Trinks, R. Stempnakowski
Tore 0:1 (9. K. Stempnakowski), 1:1 (38.), 1:2 (43. L. Illige), 1:3 (54. P. Guth), 1:4 (90.+3 F. Birkner)
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